Cornelia Funke, Gespensterjäger in großer Gefahr

„Noch etwas: Ich bitte alle Leser, die dem vierten Abenteuer von Kümmelsaft & Co. nun furchtlos folgen wollen, dieses Buch bei Anbruch der Dunkelheit vorsorglich zur Seite zu legen. Außerdem empfehle ich, es nicht an einsamen, nebelverhangenen Orten zu lesen. Aber nun genug der Vorrede.“ (12)

Tom Tomsky ist mit elf Jahren der jüngste der drei erfolgreichen Gespensterjäger. Gemeinsam mit der erfahrenen Hedwig Krümelsaft und Hugo, einem MUG, einem Mittelmäßig Unheimlichen Gespenst konnte er bereits zahlreiche Gespenster zur Strecke bringen. Er ahnt nicht, dass die Prüfungsaufgabe für sein drittes Gespensterjäger-Diplom alle bisherigen Abenteuer in den Schatten stellen wird.

Von Professor Schleimblatt, ein unangenehmer Mensch der erst seit einem Monat Mitglied im Prüfungsausschuss der Gespensterjäger-Vereinigung ist, erhält Tom die scheinbar harmlose Aufgab, eine Spukerscheinung in einem Dorf namens Moorweiher zu beobachten, die Spukaktivitäten zu protokollieren, eine Ton- oder Filmaufnahme vom Gespenst zu machen und es schließlich unbeschadet zu fangen.

Zu Toms Ärger wurden die Bestimmungen übe die Anzahl der erlaubten Helfer verschärft und nur mehr ein Helfer erlaubt. Das bedeutet, dass Hedwig Krümelsaft Tom nach Moorweiher begleiten darf und er Hugo erklären muss, wieso er nicht dabei sein darf. Als sich Tom und Hedwig mit dem Auto auf den Weg nach Moorweiher machen, ahnen sie nicht, dass sich Hugo bereits im Kofferrauf des Autos versteckt hält.

Im kleinen Dorf angekommen machen sich die Geisterjäger mit Hilfe des SPuk-EnerGie-Melders, kurz SPEG-Melder genannt, bei der Kirche auf die Suche nach Spukenergie. Tom überfällt mit einem Mal ein merkwürdiges Gefühl und im nächsten Moment fliegt der Stundenzeiger des Kirchturms direkt auf ihn zu. Hugo kann ihn nur mit Mühe vor dem Tod retten. Den drei Geisterjägern ist klar, dass sich die scheinbare Routineaufgabe doch zu einem gefährlicheren Abenteuer entwickeln könnte, als ihnen lieb ist.

Als sie am nächsten Tag in der Kirche auf einen gefährlichen NEPROSPEG treffen und es ihnen gelingt, den Geist in eine Geisterfalle zu sperren glauben alle schon, damit ihre Aufgabe erfüllt zu haben. Sie ahnen nicht, dass der NEPROSPEG nur ein Vorbote war und das ganze Dorf von einem schrecklichen Dämon aus längst vergangenen Tagen heimgesucht wird, der alles zu vernichten droht.

Cornelia Funke gelingt es mit ihrer gruseligen Abenteuergeschichte rund um den jungen, aber dafür nicht weniger begabten Gespensterjäger Tom die jungen Leserinnen und Leser von der ersten Seite weg in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte überzeugt durch ihre liebenswerten Helden und durch wunderbar gruselige Monster, die sich nur durch besonderen Witz und Mut zur Strecke bringen lassen.

Neben einem spannenden Plot empfiehlt sich das Buch auch durch seine kindergerechte Sprache und seine liebevoll gestalteten Illustrationen, die den einzelnen Figuren ihr prägnantes Aussehen geben. Ein überaus unterhaltsames Kinderbuch, das alles in sich vereint, was sich von einem spannenden Leseabenteuer erwarten lässt.

Cornelia Funke, Gespensterjäger in großer Gefahr. Aus der Reihe: Gespensterjäger Bd. 4, ill. v. Fréderic Bertrand, ab 8 Jahren
Bindlach: Loewe Verlag 2017, 176 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-7855-8233-6

 

Weiterführende Links:
Loewe Verlag: Cornelia Funke, Gespensterjäger in großer Gefahr
Wikipedia: Cornelia Funke
Illustratoren Organisation: Fréderic Bertrand

 

Andreas Markt-Huter, 15-12-2017

Bibliographie

AutorIn

Cornelia Funke

Buchtitel

Gespensterjäger in großer Gefahr

Erscheinungsort

Bindlach

Erscheinungsjahr

2017

Verlag

Loewe Verlag

Reihe

Gespensterjäger Bd. 4

Illustration

Fréderic Bertrand

Seitenzahl

176

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-7855-8233-6

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Cornelia Funke wurde in Dorsten/Westfalen geboren und arbeitete drei Jahre als Erzieherin auf einem Bauspielplatz. Gleichzeitig studierte sie Buchillustration und wurde anschließend Illustratorin für Kinderbücher. Mit 28 Jahren wagte sie den Schritt und wurde freischaffende Autorin und Illustratorin. Inzwischen hat sie über 40 Bücher geschrieben, darunter Bilderbücher und Erstlesebücher sowie Kinder-, Jugend- und Drehbücher.<br />Fréderic Bertrand hat in Bremen Illustration und Trickfilm studiert. Heut lebt er als selbständiger Illustrator in Berlin.