Maggie Stiefvater / Jackson Pearce, Pip Bartlett und die magischen Tiere
„Egal. Wenigsten konnte ich etwas, was Marisol nicht konnte. Ich glaube, niemand außer mir konnte es. Ich konnte mit magischen Geschöpfen reden. Und sie verstanden mich. Leider glaubte mir das keiner.“ (8)
Ausgerechnet am Projekttag der Schule kam es zu einer respektablen Katatstrophe, für die Pip Bartlett verantwortlich gemacht wurde, auch wenn niemand ihre Fähigkeit, mit magischen Tieren zu sprechen, glaubte oder ernst nahm Pip hatte nicht damit gerechnet wie eitel Einhörner sind, weshalb sie den Streit der Einhörner und das anschließende Chaos auch nicht verhindern konnte.
Pips Eltern beschließen, dass sie die Sommerferien bei ihrer Tante Emma, einer Tierärztin für magische Tiere, in einer Kleinstadt im Süden von Georgia verbringen sollte. Sie wussten um Pips großes Interesse an magischen Tieren und hofften, dass sie dort ihre Neugierde in einer ungefährlichen Umgebung stillen konnte. Pips Lieblingsbuch war das „Handbuch der magischen Tiere“, dessen Inhalt sie nahezu auswendig kannte.
Pip fühlt sich wohl bei Tante Emma, hat aber Schwierigkeiten mit ihrer Cousine, Emmas Tochter Kellie, die sie nicht wirklich ausstehen kann. Pip beschließt nach dem Vorfall an ihrer Schule, nicht mehr mit magischen Wesen zu sprechen. Als sie den Nachbarjungen Thomas kennenlernt, schließen sie bald Freundschaft, auch wenn sich Thomas mit seinen Allergien, auf alles was möglich ist, nicht gerade als einfacher Zeitgenosse erweist. Was Pip jedoch sofort gefällt, ist, dass er ihre Fähigkeit, mit magischen Tieren sprechen zu können, bewundert anstatt sich über sie lustig zu machen.
Thomas und Pip helfen Emma bei ihren Tierbesuchen, als sich plötzlich merkwürdige Dinge ereignen. In der ganzen Stadt kommt es zu unerklärlichen Bränden, auch im Stall eines Einhornes, in dem sich Pip gerade um ein verletztes Tier kümmert. Ihrer Tante gelingt es die Ursache für den Brand zu entdecken: Fussels, kleine kugelrunde Tiere mit grauem Fell und großen Augen, die unangenehmerweise Feuer fangen, wenn sie sich aufregen.
Pip kann in ihrem „Handbuch der magischen Tiere“ nichts über Fussels entdecken, da diese sehr selten sind. Gemeinsam mit Thomas versucht sie dem Geheimnis für die Fusselsinvasion auf die Spur zu kommen. Dabei stellen sie fest, dass Thomas die Fähigkeit hat die Fussels durch beruhigendes Streicheln zu löschen.
Pip Bartlett und Thomas erweisen sich als überaus liebenswertes Team mit gewissen Eigenheiten. Dazu gehört z.B., dass Pip Tiere liebt und Thomas sich vor ihnen, im speziellen ihren Krankheitserregern, fürchtet. Neben einer spannenden Story kommt auch der Humor nicht zu kurz, wenn sich die beiden Außenseiter als geschickter erweisen, als sie sich selbst zugetraut hätten.
Ein empfehlenswertes Abenteuerbuch mit Fantasy-Elementen, wobei das im Buch vermittelte Hintergrundwissen rund um Pferde und die Arbeit auf einer Pferderanch vor allem weibliche Leserinnen begeistern wird.
Maggie Stiefvater / Jackson Pearce, Pip Bartlett und die magischen Tiere. Die brandgefährlichen Fussels, ill. v. Maggie Stiefvater, übers. v. Stefanie Frida Lemke [Orig. Titel: Pip Bartlett’s Guide to Magical Creatures], ab 8 Jahren
München: Heyne fliegt Verlag 2016, 240 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-453-27044-2
Weiterführende Links:
Heyne fliegt Verlag: Maggie Stiefvater / Jackson Pearce, Pip Bartlett und die magischen Tiere
Wikipedia: Maggie Stiefvater
Wikipedia: Jackson Pearce /(engl.)
Andreas Markt-Huter, 02-06-2016