Heather Couper u.a., Die Planeten
„Schon in der Antike beobachteten die Menschen ihre nächsten Nachbarn im Weltraum. Für Seefahrer und Landwirte, die den Himmel als Kompass und Kalender nutzten, waren die Planeten mysteriöse, wandernde Sterne, die unabhängig von den Sternbildern ihren eigenen Wegen am Himmel folgten.“ (7)
Mit der Erfindung des Teleskops und dem Beginn der neuzeitlichen Naturwissenschaften war es möglich, die Planeten als Welten wie die Erde zu begreifen und die moderne Weltraumtechnik lieferte mit ihren Raumsonden bisher unbekannte Bilder und Daten von den Planeten unseres Sonnensystems, die unsere Vorstellungswelt bei weitem übertrafen.
Der Bildband „Die Planeten“ benutzt die aktuellsten Aufnahmen und Daten der NASA, um die Planeten, Monde, Zwergplaneten, Planetoiden und Kometen unseres Sonnensystems detailliert und mit umfangreichem und herausragendem Bildmaterial vorzustellen.
Im einleitenden Kapitel „Die Familie der Sonne“ wird unser Sonnensystem als Ganzes betrachtet. Dabei werden sein Platz im Weltraum, sein Aufbau, seine Entstehung, die Entstehung der Planeten und ihr Größenvergleiche sowie die Geschichte der Erforschung des Sonnensystems vorgestellt.
Das folgende Kapitel „Die Sonne“ nimmt das zentrale Gestirn unseres Sonnensystems näher unter die Lupe und erläutert u.a. den Aufbau der Sonne, die Sonnenstrahlen, die Stürme der Sonne, den Sonnenfleckenzyklus oder die Sonnenfinsternis.
Das umfangreiche Kapitel „Erdähnliche Welten“ behandelt die sonnennahen Planeten zu denen unsere benachbarten Planeten Merkur, Venus, Mars, die Planetoiden aber auch unsere Erde selbst gezählt werden. Dabei folgt die Vorstellung dieser Planeten derselben Struktur: Aufbau des Planeten, der Planet von Nahem, eine große Karte des Planeten, die detailliert deren Oberfläche aufzeigt und die Missionen zu den jeweiligen Planeten.
Im vierten Kapitel „Gasriesen“ stehen die großen Planeten des Sonnensystems im Mittelpunkt. Zunächst erleben wir Jupiter mit seinen großen Monden Io, Europa, Ganymed, Callisto und den Galileischen Monden. Anschließend wird Saturn mit seinen hervorstechenden Ringen, seine großen Monde u.a. vorgestellt. Anschließend stehen die beiden weit entfernten Planeten Uranus und Neptun mit ihren Besonderheiten auf der Liste.
Zum Abschluss beschreibt das Kapitel „Äußere Grenzen“ den Rand unseres Sonnensystems, in dem sich der Kuipergürtel, die Zwergplaneten, Kometen u.a. befinden, und weist auf extrasolare Welten hin. Ein umfangreicher Anhang bietet einen raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu den Planeten, Monden und Kometen, sowie zur Geschichte der Weltraumforschung. Ein Glossar zur Erläuterung wichtiger Fachbegriffe und ein großzügiges Register runden das beeindruckende Sachbuch einer Reise durch unser Sonnensystem ab.
„Die Planeten“ überzeugt durch seine klare, systematische Strukturierung und seine verständliche und kompakte Information, die neben dem herausragenden Bildmaterial das beeindruckende Erscheinungsbild des prachtvollen Bildbandes begründen. Neben detaillierten Fachillustrationen erwecken faszinierende Computergrafiken und Satellitenbilder die fremden Welten anschaulich vor den Betrachtern zum Leben. Ein überaus empfehlenswertes Sachbuch, das alle Leserinnen und Leser, die sich für unsere Sonnensystem und den Weltraum interessieren, begeistern wird.
Heather Couper / Nigel Henbest/ John Farndon u.a., Die Planeten. Eine visuelle Reise durch unser Sonnensystem, ill. v. Peter Bull / Kees Veenenbos u.a., übers. v. Martin Kliche [Orig. Titel: The Planets]
München: Dorling Kindersley 2015, 256 Seiten, 30,80 €, ISBN 978-3-8310-2830-6
Weiterführende Links:
Dorling Kindersley: Heather Couper u.a., Die Planeten
Wikipedia: Heather Couper
Wikipedia: Nigel Henbest
Homepage: John Farndon (engl.)
Andreas Markt-Huter, 15-06-2016