Thomas Christos, Orbis Abenteuer

"Eigentlich sollte der kleine und superintelligente Roboter Orbi den Weltraum erkunden. Doch bevor ihn seine Entwickler ins All schießen können, büxt er aus!'

Der kleine Roboter Orbi wurde entwickelt, um in einem Raumschiff den endlosen Weltraum zu erforschen. Da eine Rückreise nicht vorgesehen war, wollte man auch keinen Menschen auf diese Mission schicken, sondern diese Aufgabe einer Maschine übertragen. Niemand konnte ahnen, dass nach einem Gewitter bei Orbi eine wichtige Sicherung durchbrennen würde. Sich seiner selbst bewusst, wird er bei der Vorstellung für immer allein durch den Weltraum zu fliegen traurig.

Orbi ist nicht bereit sich mit seinem Schicksal abzufinden und beschließt die Flucht zu ergreifen, was ihm aufgrund seiner Intelligenz nicht schwer fällt. Nachdem er mit Hilfe eines Müllautos entkommen kann, geht ihm so langsam der Strom aus. Gut dass ihm der neunjährige Linus gerade rechtzeitig ins seine Wohnung schafft und an die Steckdose steckt.

Linus hat erst vor kurzem mit seiner Mutter übersiedeln und die Schule wechseln müssen. In seiner neuen Klasse wurde er ausgerechnet neben ein Mädchen namens Frederike gesetzt. Aber auch bei seinen anderen Klassenkameraden konnte er nicht unbedingt den besten Start in die neue Schulwelt hinlegen. So konnte Linus nichts Besseres passieren, als die Bekanntschaft mit einem Roboter zu machen, der nicht nur bereit war sein Zimmer aufzuräumen, sondern auch noch seine Hausübungen zu machen. Endlich fühlte er sich nicht mehr allein, sondern konnte sich nach der Schule auf zu Hause freuen.

Eines Tages wird Linus auf seinem Weg zur Schule von einer Mopedgang überfallen und sein Fahrrad entwendet. Jeder der fünf Jugendlichen fordert fünf Euro für die Rückgabe des Fahrrads. Mit Hilfe von Orbi gelingt es ihm aber am nächsten Tag sein Fahrrad zurück zu holen und den Dieben eine Lektion zu erteilen, was sein Ansehen in seiner Klasse und an der Schule enorm steigerte. Alle bewunderten ihn nur Frederike glaubte nicht, dass Jonas die Mopedgang im Alleingang besiegt haben soll.

Orbi gelingt es gemeinsam mit Linus im Keller eine Bande Einbrecher zu vertreiben, aber als Linus? Mutter krank wird und zu Hause bleiben muss, merken die beiden, dass sie ein neues Versteck für Orbi brauchen. Als er den Roboter mit Hilfe eines Kinderwagens in die Nähe des Stadtparks bringt, treffen sie auf Frederike, deren Hund mit dem Kopf in einem Plastiktopf stecken geblieben war. Orbi kann sich nicht zurück halten und hilft. Frederike bietet ihnen dafür den Kleingarten ihrer Oma als neues Versteck an. Als aber die beiden Einbrecher Kralle und Eddy in den Fernsehnachrichten ein Bild von Orbi sehen, für dessen Rückgabe eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt ist, wird es eng für den sympathischen Roboter.

"Orbis Abenteuer' ist eine wirklich herzerfrischende Geschichte über einen liebenswerten und gutmütigen Roboter, der allen jungen Leserinnen und Lesern sicherlich von Anfang an ans Herz wachsen wird. Er erfüllt alle Tugenden, die man sich nur wünschen kann: er ist intelligent, hilfsbereit, wahrheitsliebend, tapfer und vor allem ein guter Freund. Auch geht es ihm nicht darum beliebt zu sein, sondern wirklich zu helfen, wenn er sich schließlich weigert für Linus weiterhin die Hausübung zu machen, sondern ihm stattdessen Nachhilfestunden erteilt, damit er die Aufgaben in Zukunft selbständig bewältigen kann.

Der kleine Roboter hilft auch mit, dass aus der anfänglichen Abneigung zwischen Linus und Frederike schließlich eine große Freundschaft entsteht und sich Linus nach seinem Umzug endlich nicht mehr einsam fühlt. Ein schönes Buch das zeigt, wie die großen und kleinen Probleme des Lebens mit Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut bewältigt werden können.

Thomas Christos, Orbis Abenteuer - Ein kleiner Roboter büxt aus. Ill. v. Barbara Scholz, ab 5 Jahren
Frankfurt: Fischer Schatzinsel Verlag 2011, 118 Seiten, EUR 11,30, ISBN 978-3-596-85435-6

Weiterführende Links:
Fischer Schatzinsel: Thomas Christos, Orbis Abenteuer ? Ein kleiner Roboter büxt aus
Wikipedia: Thomas Christos
Homepage: Barbara Scholz

Andreas Markt-Huter, 01-02-2012