Kim Winter, Sternenschimmer

titelbild: sternenschimmer„Bert hat es mir erzählt. Iason ist Wächter, stimmt’s?“ Ich schloss die Augen, presste die Lippen aufeinander und nickte. Viele Atemzüge vergingen, ehe ich wieder etwas sagen konnte. „Ich bin sein Sinn“, brach es aus mir heraus. „Begreifst du? Er soll sterben, damit ich leben kann.“ (367)

Irgendwann in einer entfernten Zukunft, als es möglich ist Lichtjahre entfernte Planeten aus anderen Sonnensystemen zu erreichen, kommt es auf dem mit der Erde befreundeten Planeten Loduun zu Anschlägen und kriegerischen Auseinandersetzungen, die den Planeten zu zerstören drohen. Der Planet Erde beschließt, die von den Kämpfen betroffenen Loduuner auf als Flüchtlinge aufzunehmen.

Mia, ein junge Teenagerin hat sich freiwillig dazu gemeldet, sich um die aus Loduun eintreffenden Kinder zu kümmern. Aufgeregt wartet sie auf das Eintreffen des Raumschiffes und auf ihren Schützling Hope. Dabei lernt sie auch deren schwer verletzten Bruder Jason kennen, der sie vom ersten Augenblick an fasziniert und anzieht. Jason ist nur ein wenig älter als sie selbst und weckt in ihr sehr ambivalente Gefühle. Einerseits fühlt sie sich in seiner Nähe unwohl und verspürt eine unerklärliche Abneigung gegen sich, andererseits fühl sie sich von seiner Ruhe und seinem Äußeren auf magische Weise angezogen.

Auch nachdem sich die beiden immer besser kennen lernen, lassen die auf unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Einstellungen beruhenden Spannungen nicht nach, was zu zahlreichen Wortgefechten und Streitigkeiten, aber auch wieder Versöhnungen zwischen Mia und Jason führt, welche die Grundlage für die beginnende Liebesgeschichte bilden.

„Fühlst du es?“ „Ja“, flüsterte ich, „aber ich kann es nicht benennen.“ „Das ist Loduun. So fühlt es sich an.“ Ich war so gebannt, ich konnte mich kaum mehr regen. Fremde Welten zu sehen, hatte oft etwas Atemberaubendes. (377)

Im Hintergrund dieser exotischen Liebesgeschichte erleben wir eine Welt, die sich sehr von der heutigen Welt unterscheidet. Zahlreiche Naturkatastrophen haben das Leben, wie wir es kennen, beendet, bei denen ein großer Teil der Menschheit umgekommen ist. Die verbliebenen Menschen bewohnen einen kleinen Teil der Erde, den sie mit Hilfe einer Kuppel vor den gefährlichen UV-Strahlen abdecken können. Gleichzeitig ist es im Bereiche der Raumfahrt gelungen, andere Sonnensysteme zu erreichen und mit den Bewohnern anderer Planeten in Kontakt zu treten.

Innerhalb der menschlichen Gesellschaft gibt es jedoch auch Spannungen. Viele Menschen stehen den Außerirdischen feindselig gegenüber und auch der Krieg auf Loduun wirft zunehmend seinen dunklen Schatten auf die Erde und bedroht die junge Beziehung zwischen der Irdin Mia und den Loduuner Iason.

Kim Winter gelingt es geschickt eine futuristische Abenteuergeschichte mit einer exotischen Liebesgeschichte zu verknüpfen, deren Protagonisten überaus überzeugend und liebeswert dargestellt sind. Dabei nimmt sich die Autorin viel Zeit für die Beschreibung des veränderten Umfeldes in der Zukunft und der unterschiedlichen Sitten und Verhaltensweisen zwischen Menschen und Loduunern, worauf ein Großteil der unterhaltsamen und mitunter witzigen Dialoge zwischen den beiden Hauptfiguren beruht. Ein überzeugender und empfehlenswerter Liebesroman mit viel futuristischem Flair, der vor allem Mädchenherzen höher schlagen lassen wird.

Kim Winter, Sternenschimmer. Ab 13 Jahren.
Stuttgart: Thienemann-Verlag 2011, 576 Seiten, 17,50 €, ISBN: 978-3-522-50278-8



Weiterführende Links:

 

Andreas Markt-Huter, 22-03-2012

Bibliographie

AutorIn

Kim Winter

Buchtitel

Sternenschimmer

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2011

Verlag

Thienemann

Seitenzahl

576

Preis in EUR

17,50

ISBN

978-3-522-50278-8

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Kim Winter wurde in Wiesbaden. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin, arbeitete sie im Pflegekinderdienst und in einem Waldkindergarten. Danach widmete sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Taunus.