Jutta Treiber, Fiona Fee hat keine Zeit
Im Feenland hat der große Zauberer hat schlecht geschlafen und beginnt mit seiner Frau, der Feenpräsidentin einen kleinen Streit. Mürrisch macht er sich aus dem Bett, als ihm plötzlich die Idee zu einem Streich kommt, den er noch vor dem monatlichen Ball, zu dem die Feenpräsidentin und er einladen, durchführen möchte.
Währenddessen schlägt sich die kleine Fee Fiona mit ihren vier ziemlich anstrengenden Brüdern herum. Olli Krallawatsch ist berühmt für seine schreckliche Unordnung, Hoho denkt das ganze Jahr nur an Weihnachten, Jaman ist Forscher, der sich für alles interessiert, sich aber leider immer supergescheit gibt. Ihr letzter Bruder heißt Gecko, der die dumme Angewohnheit hat, alle Schuhe zu verstecken.
Als Fiona sich auf den Weg zur Erde macht, um wieder einmal ein paar Kinder glücklich zu machen, bemerkt sie ein weinendes Mädchen, das ihren Plastiklöwen nicht finden kann. In Nu entdeckt Fiona das Spielzeug und gibt es dem Kind zurück. Während das Kind ihr dankbar zulächelt, kann die Mutter, wie alle Erwachsenen, die kleine Fee nicht sehen. Gleich darauf hilft Fiona einem Jungen, der lieber Schwimmen gehen möchte als Fußball zu spielen, indem sie seinen Vater daran erinnert, dass es ihm in seiner Kindheit genau gleich ergangen war.
Am liebsten jedoch geht die kleine Fee ins Krankenhaus, weil die Kinder sie hier am meisten brauchen können. Fiona trifft auf Mathilda, die in einem Krankenbett liegt. Seit ihr die Haare ausgegangen sind, versteckt sie ihren Kopf unter einem bunten Tuch. Als ihr Fiona zeigt, wie schön sie auch ohne Tuch aussieht, ist das Mädchen glücklich. Aber als die kleine Fee wieder wegfliegen will, muss sie mit Entsetzen feststellen, dass sie nicht mehr Fliegen kann.
Als es ihr mit einem Feentaxi gelingt, wieder ins Feenreich zurückzukehren, muss Fiona feststellen, dass hier mittlerweile alles drunter und drüber geht. Niemand in ihrer Familie kann mehr fliegen, Ollis Zimmer ist zum absoluten Chaos geworden, Gecko kann die versteckten Schuhe nicht mehr finden, Jaman hat sich an einem Blitz gestoßen und Hoho hat ein Weihnachtsfeuer angezündet, das alle zum Schwitzen bringt.
„Kann mir vielleicht einer sagen, was hier los ist?“ Mama Fee beugt sich in ihrem Fauteuil ein vor und sagt mit brüchiger Stimme: „Es ist etwas Schreckliches passiert. Der große Zauberer hatte Streit mit seiner Frau. Und weil er sich so über sie geärgert hat, hat er alle Feen verflucht.“ Verflucht?“, fragt Fiona ängstlich. „Er hat uns all unsere Feen-Kräfte genommen!“, sagt Mama Fee. „Nur die Fähigkeit den Menschen zu helfen, die hat er uns noch gelassen.“ (29f)
Der Fluch hat aber noch weitere schlimme Folgen. Die Feen können sich nicht mehr von Luft ernähren, sondern müssen Essen wie die Menschen, aber auch abwaschen, kochen u.a. Außerdem werden sie nun auch hungrig, müde, traurig und können die Zeit fühlen. Zu allem Überfluss verlassen Fionas Eltern auch noch das Haus, weil sie völlig genervt eine Auszeit brauchen. Fiona bleibt mit ihren überdrehten Brüdern allein zurück und ist bald so beschäftigt, dass sie für nichts mehr Zeit hat. Doch dann trifft sie auf den kleinen Tunnelgeist Anofi.
„Fiona Fee hat keine Zeit“ ist eine liebevolle Geschichte vom Helfen und sich kümmern, aber auch davon, bei all dem nicht auf sich selbst zu vergessen. Dabei überzeugt die Vielfalt an Figuren, mit ihren detailliert gezeichneten lustigen Eigenheiten. Ein überaus positiver und unterhaltsamer Lesestoff, ein Buch das sich vor allem an junge Leserinnen richtet und gerne weiterempfohlen werden kann.
Jutta Treiber, Fiona Fee hat keine Zeit. Ill. v. Vanessa Karré, ab 7 Jahren
Innsbruck: Obelisk-Verlag 2012, 88 Seiten, 9,95 €, ISBN 978-385197-678-6
Weiterführende Links:
Obelisk-Verlag: Jutta Treiber, Fiona Fee hat keine Zeit
Wikipedia: Jutta Treiber
Andreas Markt-Huter, 21-05-2013