Dr. Renate Grubert, promovierte Geografin und Kartografin, studierte  Kinder- und Jugendliteratur an der STUBE (Studien und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur) in Wien. Sie arbeitet freiberuflich als Fachjournalistin, Rezensentin und Referentin mit dem Spezialgebiet Kinder- und Jugendsachbuch. 

Schon zum dritten Mal durften wir die Expertin als Referentin an der Pädagogischen Hochschule Tirol im Ausbildungslehrgang zum/zur SchulbibliothekarIn erleben. Ziel des Seminares war es, den angehenden SchulbibliothekarInnen Einblicke in die Welt der Kinder- und Jugendsachbücher zu geben.  Neben Basiswissen (Definition Kinder – und Jugendsachbuch, geschichtliche Entwicklung, Entstehung von Sachbüchern heute, internationale Produktion, Verlage...) wurden aktuelle Trends, interaktive und cross-mediale Angebote vorgestellt.

Welche wichtige Rolle frühes Vorlesen und erste Kontakte zur Literatur bereits in frühester Kindheit für die Entwicklung der Sprach- und Lesekompetenz bei Kindern spielt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Um allen Kindern aber auch Menschen, die selbst nicht mehr lesen können, das wertvolle Erlebnis des Vorlesens zu eröffnen, wurde das Amt der Lese-PatInnen entwickelt, die in öffentlichen Einrichtungen anderen Menschen vorlesen und gemeinsam lesen.

Die Aktion „Ganz Ohr“ bildet in drei Lehrgängen interessierte Frauen und Männer die Lust und Freude haben anderen vorzulesen zu Lese-PatInnen aus. Dabei können verschiedene Techniken und Methoden erlernt werden, um für unterschiedliche Gruppen erlebnisorientiert und unterhaltsam vorzulesen. Dazu gehört neben Grundkenntnissen für die richtige Auswahl der Literatur für unterschiedliche Zielgruppen und Altersstufen auch Übungen für einen sicheren Umgangs mit der eigenen Sprache und Stimme.

Auch wer nichts über Bibliotheken weiß, hat Bilder von ihnen. Bibliothekarinnen lesen gern, kennen alle Bücher, sind super bezahlt und mögen Menschen. Super bezahlt?

Das stimmt leider nicht, denn drei der vier Tirolerinnen, die Ende Juni ihre Ausbildung zur ehrenamtlichen Bibliothekarin erfolgreich abschlossen, sind ehrenamtlich tätig. Und die eine Ausnahme erhält eine Aufwandsentschädigung, arbeitet weit über diese Stunden hinaus ehrenamtlich.

Der Universitätslehrgang Library and Information Studies zielt auf  die Vermittlung von neuesten Kenntnissen im Bereich des Bibliotheks- und Informationswesens sowie deren wissenschaftliche Vertiefung, Erweiterung und praktische Anwendung ab.

Bibliotheken sind unverzichtbare Säulen der Wissens- und Bildungsgesellschaft und leben von fundiertem Wissen in optimaler Aufbereitung. Der grundlegende Wandel von Aufgaben und Leistungen rund um gedruckte Bücher und Zeitschriften hin zu neuen Diensten und Serviceanforderungen der digitalen Medien ist in vollem Gange.