lesezeit sillianSabine Presslauer stellt einige Methoden und Ideen vor, die sie an der Mittelschule Sillian testen konnte. Ziel der unterschiedlichen Ansätze ist es genaues Lesen und das Verständnis des Gelesenen gezielt und spielerisch zu fördern.

Im beiliegenden Text stellt Dipl. Päd. Sabine Presslauer verschiedene Methoden detailliert vor, sodass sie sich ganz einfach selbst ausprobieren lassen. Neben dem Lesespiel „Wörtersammler“, das in zwei unterschiedlichen Varianten vorgestellt wird, finden sich das „Lesefrühstück in den Realienfächern“, das Projekt „Lesezeit“, in das Lesen in allen Klassen sechs Wochen lang den Schwerpunkt bildet, das „ABC-Darium“, das sich ganz besonders für die Realienfächer eignet, ein Vorlesewettbewerb, eine Leserunde sowie eine Schnitzeljagd im Schulhaus und Arbeiten mit der Tageszeitung und Sachtexten.

ein brief kommt an„Lesen und Schreiben lernen – WOZU?“ Eine zentrale Frage in der Schuleingangsphase für so manches Schulkind, das den Sinn des Schrift-Spracherwerbs sucht und vielleicht die Zeit im Kindergarten herbeisehnt.

Bevor ich heuer wieder mit einer 1. Klasse startete, machte ich mir genau über diese Frage Gedanken. WIE kann ich den SchulanfängerInnen den Zugang zur Schrift und Sprache schmackhaft machen? WIE gelingt es mir, ihnen zu zeigen, dass es Sinn macht, Lesen und Schreiben zu lernen? Mein erster Gedanke führte mich in den Kindergarten. Unsere SchulanfängerInnen ließen dort einiges zurück: Vertrautheit, Freunde, Bezugspersonen, Beziehungen, schöne Erinnerungen, …

leseförderung_egger-lienzDamit Leseförderung funktionieren kann, muss diese in allen Fächern praktiziert werden. Wichtig dabei ist, dass diverse Projekte sich unkompliziert umsetzen lassen, damit hier auch ein gewisses Maß an Scheu verloren geht.

An der Mittelschule Egger-Lienz stellt der Bereich Lesen einen wichtigen Aspekt im Bereich Schulqualität dar. Im Zuge dieses Schwerpunktes haben bereits zahlreiche, auf das Lesen fokussierte Projekte stattgefunden. (A.M.-H.)

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Viele Schülerinnen und Schüler, die vor Herausforderungen beim Lesen und auch Schreiben stehen, sind bis zur Einschulung in ihrer Entwicklung vollkommen unauffällig. Umso größer sind die Enttäuschung und schließlich auch die Verzweiflung, wenn dies alles nicht gelingt. Ein Schüler mit Lese- Rechtschreibschwierigkeiten drückte seine Erfahrungen mit diesem Satz aus: „Über Jahre bin ich jeden Tag für Fehler bestraft worden, die ich nicht sehen kann.“

leseprojekt volksschule münsterDas Leseprojekt der Volksschule Münster hat zum Ziel, Leseförderung gezielt an den individuellen Lernstand ihrer Schülerinnen und Schüler auszurichten. Die Einteilung der Gruppen richtet sich dabei nicht nach der jeweiligen Schulstufe, sondern nach der Entwicklungsstufe beim Lesen.

In der beiliegenden pdf-Datei wird das Projekt detailliert vorgestellt und erklärt. Vom „Fachlichen Input“ über das „Festlegen der thematischen Bereiche“, der Zusammenstellung der Lehrpersonen in Teams bis hin zur „Skizzierung der Materialien“ bietet der Text anschauliche Erläuterungen wie sich das Leseförderprojekt konkret umsetzen lässt.

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Motivation ist das, was erklärt, warum Menschen oder Tiere ein bestimmtes Verhalten zu einem gewissen Zeitpunkt einleiten, fortsetzen oder beenden. Sie umfasst die Gesamtheit aller Motive oder Beweggründe, die zur Handlungsbereitschaft führen, und das auf emotionaler und neuronaler Aktivität zurückzuführende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten (Pschyrembel & Dornblüth, 2002).

klassenlektüreFür Prof. Mag. Angelika Pichler vom BRG Schwaz setzt Leseförderung an unterschiedlichen Lebensbereichen von Kindern an. Während in der Schule die gemeinsame Klassenlektüre im Deutschunterricht im Mittelpunkt steht, ist es auch wichtig Lese-Anreize zu schaffen. Beim Lesen sollte auch auf die Vorbildwirkung der Eltern nicht vergessen werden. (AM-H)

1. Klassenlektüre

Mir ist eine Leseförderung im Rahmen meines Unterrichts extrem wichtig. Eine Klassenlektüre ist quasi Pflicht. Dabei variiere ich: Manchmal lese ich mit der ganzen Klasse das gleiche Buch (teilweise synchron laut, teilweise asynchron leise jede/r in seinem/ihrem Tempo), und andere Male gehe ich mit den SchülerInnen in die Schulbibliothek, lasse jede/n individuell ein Buch aussuchen und ermögliche ihnen, zu Unterrichtsbeginn 5-10 Minuten lang bzw. ab und zu vielleicht einmal eine ganze Stunde lang zu lesen. Natürlich dürfen und sollen die SchülerInnen auch zu Hause weiterlesen.

16-buchstabenprobeDie Buchstabenproben sind einfach durchführbare pädagogische Diagnoseinstrumente, die Aussagen über den aktuellen Lernstand einzelner Schülerinnen und Schüler beim Schriftspracherwerb bieten und aus denen sich die nächsten Lern- bzw. Förderschritte ableiten lassen. Je nach Lerntempo der einzelnen Schüler:innen kann der Durchführungszeitpunkt durch die Lehrperson individuell festgelegt werden. Die Buchstabenproben sind keinesfalls als Bewertungsinstrument zu sehen, sondern ausschließlich im Rahmen einer gezielten Förderdiagnostik anzulegen. Gerade zu Beginn des Schriftspracherwerbs in der ersten Klasse können sich hier deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Schüler:innen zeigen, da sich der Lese- und Schreiblernprozess bei jedem Kind individuell gestaltet. Dieser Tatsache kann durch individuelles Lerntempo und gezielt eingesetzte, personalisierte Maßnahmen Rechnung getragen werden. Hierbei erweisen sich, neben den Beobachtungen der Lehrpersonen, die Buchstabenproben als hilfreiches und aussagekräftiges Instrument.

oliver uschmann, es kommt„Bechir greift sich ans Ohr. Er lässt sein Messer und sein Holzstück fallen. Kurz darauf zuckt Lina zusammen. Sogar Falk und die anderen Schüler. Zuletzt ich. Wie es sich anfühlt, als es meine Ohren erreicht … das kann ich kaum beschreiben. Dabei ist es nicht einmal laut, dieses Geräusch. Aber es kommt von überall. Von links und rechts. Von vorne und hinten. Es ist über uns, unter uns. In uns.“ (S. 25)

In einem scheinbar idyllischen Dorf mitten in einem Wald beginnt ein seltsames Geräusch zuerst die Tiere und bald schon die jungen Dorfbewohner aufzuschrecken. Die erwachsenen Bewohner bemerken zunächst nichts davon, geraten dann aber in einen Streit über die Ursachen des merkwürdigen Geräuschs.

Lesefl%C3%BCssigkeit.PNGWas versteht man eigentlich unter Leseflüssigkeit? Einfach formuliert: dass ein Text mühelos und routiniert gelesen werden kann, dass man lesen kann, „ohne zu merken“, dass man liest (vgl. Rosebrock et.al 2011). Leseflüssigkeit ist also die Fähigkeit zur genauen, automatisierten, schnellen und sinnbildenden leisen und lauten Lektüre.