Sibylle Rieckhoff, Die Eichhörnchen-Piraten
„Gleich neben dem Ankerhafen liegt ein großer, dunkler Wald. Alle nennen ihn den Buchtenwald, weil er die Meeresbucht beschattet. Er könnte aber ebenso gut Eichhörnchen-Wald heißen, denn von denen gibt es dort jede Menge und noch viel mehr.“ (S. 5)
Es herrscht große Aufregung im Buchtenwald. Alle schreien wild durcheinander und Eichhörnchenboss Aiki gelingt es nur mit Mühe, die aufgeregten jungen Eichhörnchen zu beruhigen. Die haben im Auftrag der Erwachsenen die Nüsse im Boden als Wintervorrat vergraben. Leider haben sie diese so gut versteckt, so dass sie keine einzige mehr finden können.
In ihrer Panik stellen sich die Eichhörnchen vor, dass sie sich von Pilzen, Regenwürmern oder schleimige Schnecken ernähren müssen. Gerade rechtzeitig taucht Einauge die alte, großsprecherische Möwe auf und erzählt von riesigen Kokosnüssen auf einer fernen Insel im Ozean. Jack, ein junges Eichhörnchen, ist begeistert und will sich mit einem Schiff auf den Weg zu dieser fernen Insel machen. Der gemütliche Biber Moppel und Einauge schließen sich Jack an und nach einer gewissen Weile sind auch die anderen jungen Eichhörnchen bereit, ihm auf seinem Abenteuer zu begleiten.
Im Hafen nahe dem Buchtenwald liegt ein großes Segelschiff vor Anker und die Eichhörnchen heuern bei Käpt’n Knotbart, einem gerissenen Fuchs als Mannschaft an. Die unerfahrenen Eichhörnchen müssen sich zunächst an die ungewohnte Arbeit als Matrosen und die neuen Seemannsausdrücke gewöhnen, während Einauge es sich im Mastkorb gemütlich macht und schläft, anstatt Ausschau zu halten.
Als Jack die Takelage emporklettert, entdeckt er zu seinem Entsetzen ganz oben am Mast eine Piratenflagge. Die Eichhörnchen haben, ohne es zu wissen, auf einem Piratenschiff angeheuert. Als am Horizont plötzlich ein Handelsschiff erscheint, werden die Eichhörnchen von Käpt’n Knotbart unter Deck gesperrt.
Nach heftigem Kampf muss sich die Mannschaft des Handelsschiffes den Piraten ergeben. Der Piratenkapitän würde am liebsten die Mannschaft des Handelsschiffes einstellen und die ungeschickten Eichhörnchen über Bord werfen, doch weigern sich diese für die Seeräuber zu arbeiten. Als sie zu einer kleinen Insel mitten im Meer gelangen, wird die gestohlen Ladung an Land gebracht. Während die Piraten ihren erfolgreichen Beutezug feiern, werden die Eichhörnchen und die Mannschaft des Handelsschiffes in leere Kisten gesperrt. Nur gut, dass Einauge die Musik zum Fest der Piraten macht und nicht eingesperrt worden ist.
„Die Eichhörnchen-Piraten“ ist eine ebenso lustige wie unterhaltsame Abenteuergeschichte mit zahlreichen liebenswerten Helden und nicht besonders furchteinflößenden Bösewichten. Dabei begleiten die jungen Leserinnen und Leser die kleinen Helden durch die Südsee und entdecken geheimnisvolle Inseln und ein freundliches Seeungeheuer.
Sibylle Rieckhoff, Die Eichhörnchen-Piraten. Wir knacken die Kokosnuss, ill. v. Derek Roczen, ab 6 Jahren
Stuttgart: Thienemann Verlag 2018, 128 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-522-18466-3
Weiterführende Links:
Thienemann Verlag: Sibylle Rieckhoff, Die Eichhörnchen-Piraten. Wir knacken die Kokosnuss
Wikipedia: Sibylle Rieckhoff
Homepage: Derek Roczen
Andreas Markt-Huter, 05-03-2019