Kai Aline Hula, Ein Hausboot für den Wolf

„Die Räuberei war nicht mehr das, was sie einmal war. Die Waldbewohner wurden immer vorsichtiger, kaum jemand trug noch wertvolle Dinge mit sich herum und die Einbrüche in fremde Höhlen, wurden dem Wolf langsam zu anstrengend.“ (5f)

Kaum will es sich der Wolf in seiner Höhle gemütlich machen, um ein wenig zu schlafen, wird er von seinen grabenden neuen Nachbarn aus der Ruhe gerissen. Verärgert beschließt er die Gelegenheit zu nutzen, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Als er an den Fluss kommt, entdeckt er ein verlassenes Hausboot und beschließt, damit auf Urlaub zu fahren.

Nachdem der Wolf das Hausboot durchsucht und all die Köstlichkeiten in der Speisekammer entdeckt hat, ist ihm klar, dass es einen Besitzer geben muss, der zurückkehren wird. Um nicht im Hausboot erwischt zu werden, macht der Wolf die Leine des Bootes los und fährt nun flussabwärts. Bald schon läuft es auf Grund, was ausgerechnet der neugierige Fuchs wieder bemerkt, der rasch erkennt, dass das Steuerrad klemmt.

Mit ein wenig Öl, bringt der Fuchs das Steuerrad wieder in Gang und lädt sich selbst dazu ein, mit dem Hausboot mitzufahren, als die beiden bemerken, dass das Boot im Schlamm feststeckt. Zu allem Überfluss sucht eine Gans nach ihrem gestohlenen Ei. Als sie das Hausboot erblickt, fängt sie gleich mit dem Putzen an. Gerade als es dem Wolf und dem Fuchs gelingt das Boot aus dem Schlamm zu befreien, kommt der Bär von der Waldpolizei, der nach der Gans sucht, und besteigt ebenfalls das Hausboot.

In seiner Tollpatschigkeit beschädigt der Bär das Boot, sodass die nächste Reparatur ins Haus stand. Der Fuchs und der Bär machen sich auf den Weg, um das notwendige Material zu holen. Für den Wolf die Gelegenheit, um die verbliebene Gans loszuwerden und endlich allein loszufahren. Gerade in diesem Augenblick erscheint die Familie Igel, die wissen will, ob das Hausboot zufällig nach Venedig in Italien fährt. Noch bevor der verzweifelte Wolf reagieren kann, laufen die Igelkinder auch schon auf dem Boot herum und auch der Fuchs und der Wolf kommen mit dem Holz und Werkzeug zurück.

Kai Aline Hula erzählt die bezaubernde Geschichte von einem verschlagenen Wolf, der zunächst glaubt das große Los gezogen zu haben, dem aber anschließend alles schief geht. Ausgerechnet einem kleinen Gänseküken gelingt es, das Herz des Wolfes zu erweichen und seinem bisherigen Verbrecherdasein ein Ende zu setzen. Er will es von nun an, auf der guten Seite des Rechts versuchen.

In der abenteuerlichen Geschichte mit viel Humor und Witz erleben die jungen Leserinnen und Leser die Veränderung eines alten Schurken, der durch die Hilfsbereitschaft und Zuneigung seiner Umgebung geläutert wird. Ein überaus empfehlenswertes Lesevergnügen mit zahlreichen liebenswerten Helden und schönen, bunten Illustrationen. Die klare und verständliche Sprache lädt zum Vorlesen aber auch selber lesen ein.

Kai Aline Hula, Ein Hausboot für den Wolf. Ill. v. Franz Hoffmann, ab 8 Jahren
Innsbruck: Obelisk Verlag 2016, 80 Seiten, 11,95 €, ISBN 978-3-85197-838-4

 

Weiterführende Links:
Obelisk Verlag: Kai Aline Hula, Ein Hausboot für den Wolf
Homepage: Kai Aline Hula

 

Andreas Markt-Huter, 25-11-2016

Bibliographie

AutorIn

Kai Aline Hula

Buchtitel

Ein Hausboot für den Wolf

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Obelisk Verlag

Illustration

Franz Hoffmann

Seitenzahl

80

Preis in EUR

11,95

ISBN

978-3-85197-838-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Kai Aline Hula wuchs halb in Wien und halb im Burgenland zwischen vielen Tieren, Büchern und Brüdern auf. Sie schaut sich gern die Welt an. Am besten hat es ihr bisher in Norwegen gefallen. Sie wohnt in Wien, arbeitet als Volksschullehrerin und denkt sich nebenbei Geschichten aus!<br />Franz Hoffmann wurde in Jois im Burgenland geboren. Er ist Autodidakt und illustriert seit 1989 Kinderbücher, Schulbücher und Bildgeschichten. Er lebt in Wien und im Burgenland.