Sara Oliver, Gefangen zwischen den Welten

„Ve dachte gerade darüber nach, ob sie es riskieren und die Tür öffnen sollte, als sich der Ausschnitt hinter dem Schlüsselloch verdunkelte. Bevor sie reagieren konnte, wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken für Ve hoch. Und stieß einen entsetzten Aufschrei aus, genau wie die Person, die ihr plötzlich gegenüberstand. Es war sie selbst.“ (110)

Veronika, die von ihrer Mutter kurz Ve genannt wird, soll ihren Vater in der Nähe von München besuchen. Doch die ungeliebte Reise entwickelt sich von Beginn an in eine richtige Katastrophe. Aber Ve ahnt noch nicht, dass ihre der wahre Albtraum erst bevor steht.

Ve lebt mit ihrer Mutter Karla, die aufgrund ihres Berufs ständig das Land wechselt, gerade in Los Angeles. Ihre Eltern sind zwar noch nicht geschieden, leben aber schon seit Jahren getrennt. Ab und zu besucht Ve, wenn ihre Mutter auf Geschäftsreisen geht, ihren Vater, den Wissenschaftler Joachim Wandler, in München. Dieser war als leitender Wissenschaftler von seiner Firma entlassen worden, nachdem er sich geweigert hatte, seine kostspieligen Forschungen aufzugeben.

Während Veronikas Mutter geschäftlich nach Kuala Lumpur reist, befindet sich Ve auf dem Weg zu ihrem Vater, der zugesagt hatte, sie vom Flughafen in München abzuholen. Als dieser nicht auftaucht, beschließt macht sie sich auf die Suche nach seinem neuen Wohnsitz, einem verfallenen Schloss am Rand einer kleinen Gemeinde. Von ihrem Vater fehlt jedoch jede Spur, stattdessen trifft sie im Schloss auf Marcella Sartorius, eine ehemalige Mitarbeiterin ihres Vaters und Freundin ihrer Mutter, die aufgrund eines mysteriösen Briefes von Joachim Wandler angereist ist.

Karla überredet Ve ihre Zeit noch bis zum Wochenende mit Marcella zu verbringen, bevor sie wieder nach Los Angeles zurückreist. Ve, die in der Nacht zu unruhig ist, um einzuschlafen, wandelt durchs Schloss und entdeckt eine geheime Tür mit einer Treppe, die immer weiter nach unten führt. In großer Tiefe stößt sie auf eine von ihrem Vater entwickelte merkwürdige Liftkabine mit merkwürdigen Knöpfen, die sie in eine parallele Welt transportiert. Als sie ihre Mutter und Nicky, ihre eigene Doppelgängerin, entdeckt, muss sie erkennen, dass sich die Verhältnisse vollkommen von ihrer Welt unterscheiden. Ve muss sich mit Nicky verbünden, um wieder in ihre eigene Welt zurückkehren zu können.

„Gefangen zwischen den Welten“ ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie, in der zwei Parallelwelten aufeinander treffen, die sich mit Hilfe der Erfindung eines Wissenschaftlers miteinander verbinden lassen. Ein und dieselben Menschen haben sich in den beiden Welten in ihrem Charakter, Verhalten und Aussehen unterschiedlich entwickelt. Zusätzlich droht eine große Gefahr von Seiten eines großen Konzerns, der die Erfindung unbedingt für die eigenen Zwecke verwenden will.

Ein überaus spannender und lesenswerter Roman der sich geschickt zwischen Liebesroman, Thriller und Science-Fiction einreiht und viel Potential für die folgenden beiden Bände eröffnet.

Sara Oliver, Gefangen zwischen den Welten. Aus der Reihe: Die Welten-Trilogie, Bd.1, ab 14 Jahren
Ravensburg: Ravensburger Verlag 2016, 416 Seiten, 17,50 €, ISBN 978-3-473-40144-4

 

Weiterführender Link:
Ravensburger Verlag: Sara Oliver, Gefangen zwischen den Welten

 

Andreas Markt-Huter, 14-02-2017

Bibliographie

AutorIn

Sara Oliver

Buchtitel

Gefangen zwischen den Welten

Erscheinungsort

Ravensburg

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Ravensburger Verlag

Reihe

Die Welten-Trilogie, Bd.1

Seitenzahl

416

Preis in EUR

17,50

ISBN

978-3-473-40144-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Zu der Zwischen den Welten-Trilogie wurde Sara Oliver durch ihre eigene Geschichte inspiriert. Sie hat nämlich eine echte Doppelgängerin – eine Zwillingsschwester – mit der sie in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen ist. Auch heute werden sie und ihre Schwester oft miteinander verwechselt. Sara Oliver wohnt mit ihrem Mann in Düsseldorf.