La Fleur, Mich gibt's auch noch!

Buch-Cover

Was passiert eigentlich, wenn die Welt über uns zusammenbricht und wir alles, was wir lieben, über Nacht verlieren. Suzanne LaFleur beschreibt genau eine solche Tragödie aus der Sicht eines elfjährigen Mädchens.

Aubrey hat bei einem schweren Autounfall ihren Vater und ihre siebenjährige Schwester Savannah verloren. Ihre Mutter wird vom Unglück dermaßen aus der Bahn geworfen, dass sie nach der Beerdigung, ohne ein Wort zu verlieren, mit dem Auto verschwindet. Zurück bleibt ihre Tochter Aubrey, die sich nach Außen nicht anmerken lässt, dass sie allein in ihrer Wohnung in Virginia lebt. Schließlich bemerkt ihre Großmutter, dass etwas nicht stimmt und nimmt ihre Enkelin kurzerhand mit zu sich nach Hause nach Vermont.

Immer wieder überwältigt von ihrem Schmerz über den Verlust ihres Vaters und ihrer Schwester gelingt es ihr aber mit Hilfe ihrer Großmutter doch langsam wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Dabei hilft ihr vor allem auch ihre neue Freundin Bridget, die im Haus neben ihrer Großmutter wohnt, ihr mit viel Verständnis begegnet und die Schulpsychologin an ihrer neuen Schule.

In der Zwischenzeit gelingt es ihrer Großmutter Aubreys Mutter zu finden, die versucht hat bei einer Freundin Distanz zu den schrecklichen Ereignissen zu finden. Als Weihnachten naht, wünscht sich Aubrey nichts mehr, als dass ihre Mutter sie besucht. Zutiefst enttäuscht und voller Wut muss sie erkennen, dass ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht. Erst einige Zeit später taucht ihre Mutter in Vermont auf, um Aubrey endlich wieder zu sehen.

Ein wenig später wird Aubrey vor die schwierige Entscheidung gestellt, ob sie zu ihrer Mutter zurückkehren oder bei ihrer Großmutter und ihren neuen Freunden bleiben soll.

Suzanne LaFleur erzählt die tragische Geschichte rund um einen schweren Schicksalsschlag aus der Ich-Perspektive der elfjährigen Aubrey. Wir erleben den schmerzvollen Verlust ihres Vaters und ihrer Schwester in geschickt eingebetteten Rückblicken noch einmal mit. Wir erleben die Wut auf ihre Mutter, die sie einfach verlassen hat, aber auch ihre Sehnsucht und ihren Wunsch sie wieder bei sich zu haben. Und wir erleben wie Aubrey allmählich wieder Boden unter den Füßen gewinnt.

Ohne sentimentale Kniffe gelingt es Suzanne LaFleur eine zutiefst berührende Geschichte zu erzählen, die in keiner Sekunde lang Zweifel an der Authentizität der Gefühls- und Gedankenwelt eines elfjährigen Mädchens aufkommen lässt, das einen schrecklichen Schicksalsschlag erlitten hat. "Mich gibt's auch noch" berührt, ohne sentimental zu werden, indem uns unsere eigenen kindlichen Ängste und Sehnsüchte wie ein Spiegel vor Augen gehalten werden.

Suzanne La Fleur ist eine überaus sensible und genaue Beobachterin des menschlichen Verhaltens und der menschlichen Psyche. Mit diesem Roman ist ihr ein hervorragendes Stück Kinder- und Jugendliteratur gelungen, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.

Suzanne LaFleur, Mich gibt's auch noch! Übers. Ulrike Nolte, ab 11 Jahren
Hamburg: Cecilie-Dressler-Verlag 2009, 288 Seiten, 14,30 EUR, ISBN-13: 978-3-7915-1203-7

 

Weiterführende Links:
Cecilie-Dressler-Verlag: Suzanne La Fleur, Mich gibt's auch noch!

 

Andreas Markt-Huter, 09-11-2009

Bibliographie

AutorIn

Suzanne LaFleur

Buchtitel

Mich gibt's auch noch!

Originaltitel

Love, Aubrey

Erscheinungsort

Hamburg

Erscheinungsjahr

2009

Verlag

Cecilie-Dressler-Verlag

Übersetzung

Ulrike Nolte

Seitenzahl

288

Preis in EUR

14,30

ISBN

978-3-7915-1203-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Suzanne LaFleur wurde 1983 in Boston geboren und hatte schon recht früh beschlossen, später einmal Geschichten für junge Leser zu schreiben. Heute lebt sie in New York und Boston und arbeitet dort mit Kindern.