Linda Sturm-Becker / Dean R. Lomax, Besuch vom Dino-Forscher
„Damit ein Dino zu einem Fossil wird, muss er unter idealen Bedingungen gestorben sein. Meistens nah am Wasser. Dann wird er von Sediment bedeckt, lockerem Material, das sich ablagert. Im Laufe der Zeit bleiben nur harte Teile wie Knochen oder Zähne übrig.“ (6)
Nick und Jule sind schon ganz aufgeregt, weil Dean Robert Lomax, ein bekannter Dinosaurierforscher aus England, bei ihrem Vater zu Besuch kommt. Gleich nach Roberts Ankunft erzählt er den Kindern am Kaffeetisch wissenswertes aus der Welt der Dinosaurier.
Mehr als 1400 Dinosaurierarten sind bis heute bekannt und Robert hofft, dass er auf seiner letzten Forschungsreise eine neue Art entdecken konnte. Dann hätten er und sein Team die Möglichkeit der neuen Art einen Namen zu geben.
„Nach dem System von Carl Linné ist das ein griechischer oder lateinischer Name, der oft auf eine besondere Eigenheit des Dinos heinweist.“ (S. 9)
Robert weist die Kinder darauf hin, dass die Vögel am Futterhäuschen, von den Dinos abstammen. In Deutschland wurde z.B. der Archaeopteryx gefunden, der einen langen Schwanz, Zähne und Federn hatte. Aber auch in anderen Gegenden Europas sind zahlreiche Fossilien von Dinosauriern entdeckt worden, wie z.B. 30 Iguanodon-Skelette in Belgien. Er selbst habe in Norddeutschland 2006 eine neue Art entdecken können, denen sie die Bezeichnung „Europasaurus“ gegeben haben.
Jule interessiert sich für die Färbung der Dinos und woher die Zeichner wissen wollen, welche Farbe diese hatten. Robert erklärt, dass sie in den meisten Fällen nur raten, dass bei manchen Funden jedoch die Farbe erhalten geblieben sei, wie z.B. beim Psittacosaurus, über den die Forscher bis heute wohl am meisten in Erfahrung bringen konnten.
Die Befragung des Paläontologen geht auch am nächsten Tag beim Frühstück weiter, wo das Frühstücksei die Frage aufwirft, ob auch Dino-Eier gefunden worden seien. Dabei kommt Robert auf die riesigen Sauropoden zu sprechen wie z.B. den Brachiosaurus, der vor ca. 150 Millionen Jahre gelebt hat. Jules Wackelzahn lenkt das Gespräch auf die Zähne der Dinosaurier, an denen sich erkennen lässt, ob ein Dino ein Fleischfresser, ein Pflanzenfresser oder ein Allesfresser war.
Als Robert am Ende des Gesprächs erklärt, dass er bald nach Argentinien reisen wird, und dass die Kinder ihn dort auf der Dino-Expedition besuchen könnten, sind Nick und Jule hellauf begeistert. Am Ende des Buches werden die wichtigsten Werkzeuge vorgestellt, die benötigt werden, um selbst auf Dino-Suche zu gehen. Eine Zeichenanleitung für einen Stegosaurus und ein abschließendes Dinosaurier-Quiz mit Fragen zum Buch runden die Geschichte ab.
„Besuch vom Dino-Forscher“ verbindet eine liebenswerte Alltagsgeschichte über den Familien-Besuch eines Paläontologen geschickt mit interessanten Informationen, direkt aus dem Mund eines Experten. Neben dem spannenden Vortrag des Dino-Forschers im Erzählteil, bieten zahlreiche Exkurse zusätzlichen Informationen zum Thema wie z.B eine Zeitleiste von Dinosaurier-Entdeckungen, eine kleine Karte der weltweiten Dino-Funde, eine Gegenüberstellung Räuber – Beute u.a.
Ein überaus empfehlenswertes Kindersachbuch, das neben interessanten und spannend aufbereiteten Informationen, tollem Bildmaterial und mit seiner großen Schrift und klarer Struktur auch noch ganz speziell für Leseanfänger konzipiert worden ist.
Linda Sturm-Becker / Dean R. Lomax, Besuch vom Dino-Forscher. Aus d. Reihe: Superleser! Sach-Geschichten für Erstleser, 2. Lesestufe, durchg. ill., übers. v. Linda Sturm-Becker [Orig. Titel: Dinosaurs Discovered] ab 7 Jahren
München: Dorling Kindersley Verlag 2018, 64 Seiten, 7,20 €, ISBN 978-3-8310-3581-6
Weiterführende Links:
Dorling Kindersley Verlag: Linda Sturm-Becker / Dean R. Lomax, Besuch vom Dino-Forscher
Homepage: Dean R. Lomax
Andreas Markt-Huter, 25-01-2019