Schon der Titel macht alles klar und lässt alles offen. Es geht um W-ORTE, die in noch unerschlossenen Sprachgegenden gegründet werden, als Knoten- und Zielpunkte ihr Schicksal durchmachen und später einmal aufgegeben und zur Wüstung werden.
Eines der größten Themen in der Lyrik ist der Jahreskreis, das Gehen und Vergehen großer und kleiner Dinge mit unbestechlicher Ernsthaftigkeit. Norbert Mayer, der sich als ?echter Lyriker? lange verschwiegen hat, stellt in ?wortungen? den Ablauf eines sprachpotenten Jahres vor. In zwölf Sequenzen, die wohl dem Monatsabriss am Kalender entsprechen, werden Worte wie verschollene Bräuche ausgehoben, neu inszeniert und dann wieder frisch verpackt beiseite gelegt.