Literatur ist ein Material, das je nach Konsistenz gewisser Formen bedarf, um es zu transportieren oder archivieren. Neben den klassischen Erscheinungsformen wie Roman, Gedicht oder Essay gibt es noch etwas, was sich in keiner Form fassen lässt. Augenzwinkernd könnte man vom „Nichteingezwängten“ reden, also einem Text, der für alle Formangebote zu groß oder zu klein ist.
Felix Philipp Ingolds Literatur ist formvollendetes Nichteingezwängt-Sein. In voluminösen Bänden erscheint sein Lebenswerk quasi neu zusammengesetzt für die Nachwelt. Das heißt, die bislang veröffentlichten Schriften werden oft ihres Genres entkleidet und erscheinen als Stoffsammlung mit eingefügten Essays, Notizen, Repliken und Umschreibungen des früheren Zustandes als Erstveröffentlichung.