leseschwerpunkt im schuljahr 2023 bis 2024Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat für das Schuljahr 2023/24 den Schwerpunkt „Lesen“ im Unterricht ausgerufen. Ziel ist es, die wichtige Rolle des Lesens für das schulische, berufliche und private Leben zu betonen.

Um das Lesen zu fördern und die Bedeutung des Lesens öffentlich zu vermitteln, werden öffentlichkeitswirksame Maßnahmen umgesetzt wie die Werbung für das Lesen durch Lesebotschafter oder die Auszeichnung von Gemeinden und Betrieben mit innovativen Ideen zur Leseförderung. Aber auch im schulischen Bereich werden zahlreiche Maßnahmen in Auge gefasst.

andrea bertschi-kaufmann, literarische bildung„Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen eine kulturelle Identität entwickeln, an der Gesellschaft teilhaben und ihre persönlichen Anlagen und Fähigkeiten entfalten können. Sprache und Bildung sind dabei eng miteinander verwoben. Zu einer umfassenden Bildung gehört der Zugang zur Literatur deshalb unbedingt dazu. Sie ist nicht nur Nahrung für die Fantasie, sondern sie zeigt auch mit vielerlei Gestaltungen, wie sich Ausgedachtes und Erfahrenes zur Sprache bringen oder in Bildern vermitteln lassen.“ (S. 6)

Literarische Bildung eröffnet die Welt der Fantasie und zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Erfahrenes oder Ausgedachtes sprachlich zu artikulieren. Es gehört somit zu den zentralen Aufgaben der Schule, literarisches Wissen zu vermitteln und damit die Schülerinnen und Schüler auch bei der Bewältigung ihrer geistigen und seelischen Entwicklung zu fördern. Das vorliegende Sachbuch zeigt Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten der Literaturvermittlung im Unterricht der Sekundarstufe I auf.

internetDie Förderung der Medienkompetenz erfährt in unserer heutigen mediatisierten Welt einen Bedeutungszuwachs. Im Besonderen für Kinder und Jugendliche gehört die Nutzung von Computern und interaktiven Medien zum alltäglichen Leben. Dabei fungieren diese breit gefächert als Kommunikations-, Wissens- und Unterhaltungsplattform.

Neben der Informationssuche für die Hausaufgaben oder zu persönlichen Interessen wird online gespielt, gechattet, Musik gehört und es werden Videos angeschaut. Wie auch bei den traditionellen Medien stehen Chancen und Risiken dicht nebeneinander. Die Frage „Wahr oder erfunden? Echt oder manipuliert?“ lässt sich im „Universum Internet“  für Kinder und Jugendliche nicht immer leicht beantworten.

Webinar.pngDer Buchklub befindet sich auf der Zielgeraden: An den 21 Buchauszügen und den ergänzenden Übungen wird getüftelt, gelayoutet und lektoriert. Bald schon wird das Programm für das Schuljahr 2023/24 fertig sein. In einem Webinar, das den  Titel Gute Bildung braucht gute Bücher. Leseförderung im kompetenzorientierten Unterricht hat, wird das neue Buchklub-Programm für das Schuljahr 2023/24 präsentiert und erklärt.

bilder-tibs-at-2592.jpgSeit 2007 untersuchen Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung jährlich im Rahmen der etablierten Vorlesestudie das bundesweite Leseverhalten und die Bedeutung des Vorlesens für die Entwicklung von Kindern.

Um beobachten zu können, wie sich die Situation des Vorlesens verändert und wie Ereignisse und Entwicklungen kurz- und längerfristig darauf Einfluss nehmen, werden die Vorlesestudien mit neuem Design und unter dem Namen Vorlesemonitor fortgeführt. Während sich die bisherigen Vorlesestudien in jedem Jahr einem speziellen Thema widmeten, werden nun zentrale Basiswerte über das (Vor-)Leseverhalten bei Kindern im Alter von ein bis acht Jahren mit einem jährlich vergleichbaren Fragenkatalog erhoben.

bäumchen schmückenDie Leseförderung nimmt an der Volksschule Götzens einen zentralen Stellenwert ein, wobei die Leseförderung sowohl im Klassen und Schulverband als auch, wenn nötig in Form der Einzelbetreuung erfolgt.

Dabei kommen unterschiedliche didaktische Methoden zur Anwendung, die sowohl die Lesekompetenz steigern als auch die Lesemotivation ganz allgemein fördern sollen und die im folgenden näher vorgestellt werden.

lautes lesenAls eine der beiden QM-Koordinatorinnen unterrichte ich Deutsch und Englisch. Schon seit Jahren zeigen Überprüfungen und externe Evaluierungen in unterschiedlichen Jahrgangsstufen (Salzburger Lesescreening, IKM-Testungen der 3. und 5. Klassen, BIST), dass die Schüler*innen im Schnitt im Bereich Lesen hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Ursachen dafür sind, dass zunehmend mehr Schüler*innen Schwierigkeiten haben, sinnerfassend und flüssig zu lesen. Lehrer*innen in allen Fächern stellen fest, dass Schüler*innen Schwierigkeiten beim Textverständnis haben, die dazu führen, dass Aufgaben nur mangelhaft gelöst werden können. Besonders augenfällig waren die Schwierigkeiten im Distance Learning, welches eine selbständige Auseinandersetzung mit Aufgaben voraussetzte und nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Nachfrage bot. Deutsch-Lehrer*innen beklagen sich über die vorherrschende Meinung, dass die Lesekompetenz ausschließlich im D-Unterricht zu erwerben und zu trainieren sei. Dabei wird übersehen, dass es im Sachunterricht ebenso darum geht, ein allgemeines Verständnis eines Textes zu entwickeln, explizite Informationen zu ermitteln, eine textbezogene Interpretation zu entwickeln, den Inhalt und die Form des Textes zu reflektieren.

blitzlesenModellannahme zum Lesen und Rechtschreiben: Der Ausgangszustand beim Lesen ist die Schrift und der Endzustand im Generellen die richtige Wort- und Satzerkennung bzw. beim lauten Erlesen deren Aussprache. Beim Rechtschreiben kann die Ausgangssituation sehr vielfältig sein (z.B. Schreiben von Ansagen, Abschreiben, …) und der Endzustand ist die richtige Niederschrift von Wörtern und Sätzen.

Welche Vorgänge beim Lese- und Rechtschreibprozess zwischen der Ausgangs- und Endsituation bei Personen ohne Problemen im Lesen und Rechtschreiben ablaufen, wird nachfolgend beschrieben. Dazu liegen verschiedene Theorien zugrunde. Das Wissen um diese Vorgänge ist von großer Bedeutsamkeit, weil so spezielle Probleme von Personen mit einer Lese- Rechtschreibstörung verstanden werden können (Klicpera et al., 2013).

stoffeuleAcht Wochen vor den Weihnachtsferien hatte ich als Leiterin der Schulbücherei den Eindruck, dass die Lesefreude bei den SchülerInnen etwas abzunehmen schien. Einige KlassenlehrerInnen konnten mir diesen Eindruck bestätigen. Aus diesem Grund startete ich folgende Aktion:

Da meine Leseeule (ein Stofftier) in der Bücherei gut ankommt, kam mir die Idee mit ihr ein Leseprojekt zu starten. Ich lud die 2., 3.und 4. Klassen ein mitzumachen, alle KlassenlehrerInnen stimmten der Teilnahme zu. Somit waren elf Klassen dabei.

bücherauto

Lesen stellt in unserer Gesellschaft eine der wichtigsten Kulturtechniken dar. Ohne die Schriftsprache zu verstehen, bleiben in unserer Kultur etliche Türchen geschlossen. Ob es das klassische Buch oder die Recherche im Internet ist – die Beherrschung der Schrift ist unerlässlich. Kinder aus dem Autismus-Spektrum scheinen trotz normaler Intelligenz mehr Schwierigkeiten im Erwerb des Lesens  zu zeigen als gleichaltrige Kinder.

So wird in der Studie von Estes et al. (2011) berichtet, dass bis zu 90% der Kinder und Jugendlichen aus dem Autismus-Spektrum unter ihrem IQ liegende schulische Fertigkeiten zeigen. Wenn man noch detaillierter hinschaut, sind es immerhin 70% der Jugendlichen aus dem Autismus-Spektrum, die eine deutliche Beeinträchtigung im Bereich des Lesens, der Rechtschreibung und des Rechnens zeigen (Jones et al., 2009).