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Literatur ist an manchen Tagen nichts anderes als Stoff, den es als Schnäppchen aus den Regalen auszulösen gilt.

Einmal ehrlich, wann kriegt man schon drei frische Romane in eine einzige Hand? Und noch dazu Romane, die abgeschlossen sind?

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Wenn einer der innigsten zeitgenössischen Lyriker plötzlich im Titel zweimal die heilige Prosa anruft, ist selbstverständlich Poesie angesagt, zumal die von den Anrufungen eingekreiste Proserpina in fernen Lesebüchern als die Göttin der Fruchtbarkeit und der Unterwelt gilt.

Oswald Eggers Prosa-Poesie besteht beinahe durchgehend aus zwei Textbändern, die als zwei Kosmosse durch den Band gerollt sind. Generell haben diese beiden Welten genauso viel mit einander zu tun, wie in der Mythologie rund um den Achill das Ich mit dem Alles.

Buch-CoverIn den vergangenen Jahrzehnten gab es unterschiedlichste Veröffentlichungen und Druckwerke über das Außerfern. Die Herausgabe dieser Bücher liegt einerseits schon sehr weit zurück, andererseits befassten sie sich mit Teilaspekten des Bezirkes Reutte oder das Außerfern war oft als Teil des Tiroler Oberlandes angeführt.

So wurden immer wieder von schulischer Seite Anfragen an den Bezirksschulrat gestellt, ob es nicht aktualisierte Unterlagen über die Gemeinden gäbe bzw. ob eine Neuauflage der Bezirkskarte nicht ins Auge gefasst werden könnte.

Buch-CoverDie kürzesten Wörter lösen oft die größten Geschichten aus. In diesem kleinen "LOS? ist alles drin: Schicksal, Befehl, Abzählreim, Tombola oder schlicht - was ist los?

Klaus Merz hat die Erzählung dann noch kürzer und straffer gehalten, als es dieses kleine Wort ohnehin suggeriert. Im klassischen Duktus einer Grenzgeschichte bricht Mister Thaler zu einer Bergtour auf, stürzt ab und ist sein Leben los. Von hinten her, als Thaler schon verschollen und gestorben ist, rollt sich sein Leben in flockig leichten aber spitzkantigen Sätzen auf.

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Ein guter Krimi erzählt immer beides, die Aufregung, die den Alltag unterbricht, und den Alltag, der geradezu um eine Aufregung bettelt.

In Lina Hofstädters Kriminalroman gibt es vordergründig nur paradiesische Zeiten, der erste Abschnitt spielt in den Weihnachtsferien, der zweite in den Semesterferien. Und auch sonst liest sich der erste Teil wie ein Zitat aus spannenden Jugendbüchern nach dem Konzept Fünf Freunde und die Dorfidylle.

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Es gibt so Lokalitäten, da möchte man als Leser auf jeden Fall hin, auch wenn es nur um ein Stück Vorstellung geht, aber gute Imagination ist das Beste, was ein Leser in einem Buch erwischen kann. "Starlite Terrace" ist ein wunderbarer Ort für Imagination.

 Patrick Roth lässt um das alte Appartementgebäude in Los Angeles herum ziemlich alte Menschen ihr Ausgedinge erleben. Die Figuren sind angenehm alt, haben viel erlebt und erzählen trotz aller makaberen Erlebnisse letztlich witzig und weise, was da alles an ihnen als Film abgelaufen ist. Film, wie könnte es in Los Angeles anders sein, spielt die Hauptrolle.

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Eine berüchtigte Prüfungsfrage in biologischen Muskelszenarien lautet: Längs-oder quergestreift?

Wollte man dieses Unterscheidungsmerkmal für die Lyrik anwenden, so handelt es sich bei Annemarie Regensburgers Wellenspiel eindeutig um längsgestreifte Gedichte.

Buch-CoverVon einem gut getarnten Atelier im Landecker "Karrnerwaldele" aus schreibt der Maler, Bildhauer und Verleger entlegener Kulturen, Gerald Kurdoglu Nitsche, was ihm an Lyrik eigentlich nicht gefällt, um dann begeistert zu erklären, dass er das Buch "Schmerzmittel" unbedingt machen musste.

In einem Kataster für schlechte Lyrik schreibt der Verleger Nitsche, was er nicht mag: Kleinschreibung, zu kurze oder zu lange Gedichte, Fremdwörter, scheppernde Metaphern. Wenn schon Wortspiele, dann bitte nur die eigenen! Wörter wie Ehrfurcht, Bademantel, Geschlechtsverkehr haben in der Lyrik nichts verloren. Christian Partl hält sich überhaupt nicht an diese Verbotsliste und ist dennoch auf dem richtigen Kurs.

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Am Cover hat sich eine Barbie-Puppe aufgehängt und signalisiert einen sehr markanten Abgang.

Der Abgang gilt vor allem dem Verlag. Mit "Störung" stellt die tapfere Edition Pangloss ihr Dasein ein, dabei ist Pangloss jener wahnwitzige Philosoph, der tatsächlich glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.

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"Es kann regnen / Es kann schneim / Es kann a aso vableim // (Hiesiger Beitrag zur Erkenntnistheorie)"

Beinahe fassungslos steht man als Leser dieser raffinierten Erkenntnislage gegenüber und die legere Haltung dieses Eingangsmottos schwingt in den Texten Hans Raimunds mit.