chris vick, allein auf dem meer„Der Spaß war vorbei. Die Angst lag mir jetzt wie ein kalter Stein im Magen. Ich starrte auf die Rettungsweste, aber meine zitternden Hände wollten nicht wie ich. Ich war immer noch dabei, die Weste anzulegen, als uns eine Welle traf. Ich stolperte und stürzte, ließ die Rettungsweste fallen, ließ sie, vor lauter Dummheit und Ungeschick, einfach los. Ich sah, wie sie davonschlidderte, über das Deck rutschte und ins Wasser fiel.“ (S. 9)

Der 15-jährige Bill aus England trainiert mit sechs weiteren Jugendlichen zwischen vierzehn und sechzehn Jahren für einen Segelwettbewerb. Geführt wird das Boot Pandora von einem Kapitän und seinem Ersten Offizier. Als wie aus dem Nichts ein wilder Sturm aufbraust, erleidet das Segelboot Schiffbruch. Alle, außer Bill, können das Rettungsschlauchboot erreichen.

erin jade lang, firewall„Letztes Schuljahr habe ich etwas gesehen, was ich nie mehr vergessen werde. Am ersten April kam Jordan Springer in die Cafeteria der Haver High marschiert und hat sich in Brand gesetzt. Aber es war kein Aprilscherz. Der Typ hat sich mit Benzin übergossen und ein Streichholz angerissen. Mit voller Absicht.“ (S. 7)

Ein Jahr später steht die Haver Highschool noch immer unter dem Schock, den der tragische Tod Jordan Springers ausgelöst hat, der durch Cybermobbing in den Selbstmord getrieben worden ist. Die Schule hat darauf mit strengsten Sicherheitsmaßnahmen reagiert, um einen solchen Vorfall in der Zukunft zu verhindern.

preston norton, Kurz mal mit dem Universum plaudern„Für die Highschool gibt es drei Regeln, unauslöschbar eingemeißelt ins interstellare Gefüge des Universums. Regel Nummer eins: Es ist alles Bullshit. Und bevor ihr direkt denkt: Was will diese verkackte kleine Heulsuse eigentlich von uns?, sollte euch eins klar sein: Ich bin nicht klein. Ich bin ein Koloss. Sechzehn Jahre alt und längst jenseits der Hundert-Kilo-Schallgrenze. Heilige Scheiße, sagt ihr jetzt, oder: Nicht dein Ernst. Ach, das findet ihr schon krass?“ (S. 7)

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 16-jährige Ich-Erzähler Clifford Hubbard. Er ist 1,98 Meter groß und weit über 100 kg schwer und besucht die Happy Valley Highschool, kurz HVH genannt. Aufgrund seiner Erscheinung wird er an der Schule ständig gemobbt und als Neanderthaler verspottet.

matt ralphs, nordische mythen„Geschichten reisen durch die Zeit, werden vom Wind wie Stimmen aus alten Tagen zu uns getragen und nehmen uns dorthin mit, wo sie hergekommen sind. Die Sagen in diesem Buch wurden erstmals im 13. Jahrhundert niedergeschrieben, aber sie sind viel älter. Sie wurden von tatkräftigen und einfallsreichen Menschen im Norden erdacht, die man Wikinger nennt.“ (S. 5)

Die längst vergangene Zeit der Wikinger und der nordischen Mythen haben schon immer die Phantasie der Menschen angeregt. Das Sachbuch für Kinder und Jugendliche bietet eine kompakte Einführung in die Welt der nordischen Mythen und erklärt ihre wichtigsten Orte und Protagonisten.

giulio camagni, der kaiser„Hofkirche, Innsbruck, 2021. Heutzutage betritt man die Kirche durch eine Seitentüre im Innenhof. Ich fühle mich klein und fehl am Platz als ich eintrete und plötzlich die mächtigen Rücken der Schwarzen Mander vor mir aufragen. Auf Zehenspitzen gehe ich um sie herum. In der Mitte befindet sich der Kenotaph, das monumentale, aber leere Grabmal, bewacht von den Ahnen des Verstorbenen. Maximilian I. von Habsburg, 1459-1519, der letzte Ritter.

Gleich zu Beginn wird in einer dramatischen Szene auf einem Bauernhof in der Nähe der Stadt Innsbruck der widersprüchlichen Gestalt Kaiser Maximilians I. gedacht. Die Bauernfamilie hat soeben vom Tod des Kaiser erfahren und die Männer wollen als Landsknechte des Herrschers auf den Kaiser anstoßen. Die Frau hingegen verflucht den Kaiser, den sie für den Tod ihres Gatten verantwortlich macht und der nur Ruinen, Not und Leid zurückgelassen hat.

cao wenxuan, bronze und sonnenblume„In den Augen der Menschen aus Gerstenfeld waren die Leute der Kaderschule so etwas wie Zauberer. Die Kaderschule machte die Kinder der Bauern neugierig – vor allem auch deshalb, weil es in der Kaderschule ein kleines Mädchen gab. Alle kannten sie ausnahmslos seinen Namen: Sonnenblume.“ (S. 8)

Sonnenblume ist mit ihrem Vater auf das Land gezogen, nachdem dieser zur Kaderschule gekommen war. Ihre Mutter war zwei Jahre zuvor während der Kulturrevolution an einer Krankheit gestorben. Sie hatte außer ihrem Vater keinerlei Verwandte mehr und musste im nach Gerstenfeld folgen, nachdem dieser mit einer Gruppe von Intellektuellen im Rahmen der von Mao Zedong ins Leben gerufenen Bewegung „aufs Land“ aus der Stadt übersiedelt war.

davide morosinotto, die dunkle stunde des jägers„Die Welt endete an dem Tag, an dem ich den Herrn des Waldes tötete. Es war Ama, die ihn als Erste entdeckte. Sie war die Älteste von uns und auch die Schnellste, deshalb führte immer sie unsere Jagdexpeditionen an. Ich dagegen musste ganz hinten gehen, tausend Schritt hinter den anderen, zusammen mit Hona, Amas kleiner Schwester.“ (S. 5)

Alle Mitglieder des jugendlichen Jagdtrupps, außer Roqi, haben von den Geistern ihre Begabung erhalten und galten nun nicht mehr als Kinder, sondern bereiteten sich auf ihr Leben als Erwachsene vor. Roqi ist verunsichert, weil er sich seine Begabung nicht vorstellen kann, doch endlich auch zu den anderen gehören möchte.

jakob wegelius, sally jones und die schmugglerkönigin„Sie haben mich gebeten, alles aufzuschreiben, was ich über den Mann weiß, der Shetland Jack genannt wurde. Und das werde ich tun. Ich werde Ihnen über sein hartes Leben erzählen. Und ich werde die grausige Wahrheit über seinen gewaltsamen Tod berichten. Aber die Geschichte von Shetland Jack war mit seinem Tod nicht beendet. Und jetzt ist seine Geschichte zu einem Teil meiner eigenen geworden. Auch darüber muss ich schreiben, selbst wenn es mir schwerfällt.

Gorilladame und Maschinistin Sally Jones und ihr Kapitän Henry Koselka haben sich kaum im schönen Lissabon von ihrem letzten aufregenden und gefährlichen Abenteuer erholt, da kommen bereits neue, nicht weniger bedrohliche Ereignisse auf sie zu.

dickreiter und götz, karlchen hilft allen, ob sie wollen oder nicht„Jetzt will ich dir von Karlchen erzählen. Karlchen ist nicht etwa ein Junge, wie du vielleicht denkst, Karlchen ist ein Mädchen, und eigentlich heißt sie Karla. Aber allen nennen sie Karlchen. Alle, das sind gar nicht so viele Leute, denn in dem winzigen Tal, in dem Karlchen wohnt, gibt es nur ein paar Höfe. Und auf diesen Höfen wohnen nur alte Leute. Karlchen und ihr kleiner Bruder Johann sind die einzigen Kinder im ganzen Tal.“ (S. 10)

Die sechsjährige Karlchen kommt ganz nach ihrem Opa und liebt es, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen und ihnen zu helfen, was nicht immer auf große Gegenliebe stößt. Manchmal übertreibt sie das Ganze auch ein bisschen und zieht die Wut ihrer Mama aus sich.

roald dahl, matilda„Mathildas Bruder Michael war ein völlig durchschnittlicher Junge, aber seine Schwester ließ einem, wie ich schon sagte, die Kinnlade runterfallen. Im Alter von eineinhalb konnte sie perfekt sprechen und kannte bereits so viele Wörter wie die meisten Erwachsenen. Anstatt zu applaudieren, nannten ihre Eltern sie eine lärmende Plappertasche und gaben ihr scharf zu verstehen, dass man kleine Mädchen sehen, aber nicht hören wollte.“ (S. 11)

Während Kinder für gewöhnlich von ihren Eltern mit besonderem Wohlwollen und als die liebsten, klügsten und hübschesten Kinder betrachtet werden, schlagen Matildas Eltern ganz aus der Reihe. Für sie ist ihre Tochter kaum mehr als ein „Krüstchen Wundschorf“ und so kümmert es sie auch überhaupt nicht, dass es sich bei Matilda um ein ganz außergewöhnliches Kind handelt, mit einem außerordentlichen Verstand und einem besonders einfühlsamen Gemüt.