Buch-CoverDie Litaraturgeschichte ist ja in der Hauptsache auch eine besondere Form der Literatur, die eine Hälfte wird als historisch relevant eingestuft und zu einem Kanon ausgebaut, die andere Hälfte gilt als unwahrscheinlich und wird aus der offiziösen Geschichtsschreibung herausgefiltert.

Wesentliche Bausteine dieser Literaturgeschichten sind Biographien von Autoren, die mehr oder weniger skurrile Lebensläufe beisteuern, dabei reicht die Schicksalspalette vom Geniekult über das soziale Außenseitertum bis hin zum standardisierten Krankheitsbild. Das Schlimmste, was ein Autor machen kann, ist ein unauffälliges Leben zu führen, denn dann fällt er mit Garantie aus der Geschichtsschreibung.

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Ah, das tut gut, satt und fett und voller Stoff liegt der „Alpenreader“ in der Hand, es geht um nichts Geringeres als Kultur und Lebenslust, welche seit Jahrhunderten durchs Gebirge ziehen.

Im Wintersemester 2002/03 hat die Geisteswissenschaftliche Fakultät an der Innsbrucker Uni ihr sensibler Inneres nach außen gestülpt und in einer Ringvorlesung die wichtigsten Ergebnisse jahrelanger Forschung vorgestellt.

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Was ein guter Verlag ist, druckt nicht nur Literatur und Fiktion sondern auch Realität und Ratgeber.

Längst ist die Serie "kompakt" des Folio-Verlages zu einem Markenzeichen geworden, in dieser Serie werden so genannte Provinzstädtchen mit dem Atemzug von Weltstädten beschrieben.

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Manchmal leistet sich die Germanistik eine Abweichung von ihren religiös-strengen Regeln und spendet ihre Gunst einem lustigen Außenseiter in der Provinz.

Und wenn dieser wunderbare Kerl dann fünfzig Jahre tot ist, kriegt er Anerkennung und eine Hommage.

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Zurichtung, was für ein magisches Wort. Sofort fallen einem Sätze ein wie: Wer hat denn dich so zugerichtet? Ich habe meinen Hund gut zugerichtet. Oder: Das Fleisch wird geschnitten und zugerichtet.

Alle diese Bedeutungen schwingen mit, wenn uns Edith Stork den Tatort Büro vor Augen führt, das Büro ist nämlich seit Jahrhunderten nichts anders als ein Ort der Abrichtung und Zurichtung. Ausrüstungen mögen sich verändert haben, aber die Tätigkeit im Büro ist immer die gleiche, es geht um anbieten, steigern, bezahlen, versenden und dokumentieren.

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Zwar gehört das Gastgewerbe zu den ältesten Berufszweigen der Welt, aber in kaum einer Branche ist das Kommen und Gehen so heftig.

Dabei sind nicht nur die Gäste gemeint, die ausbleiben oder nicht, auch die Betriebe sind ziemlich gefordert, die Zukunft halbwegs elegant hinzukriegen.

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Wenn man sich Karrieren im Hintennach anschaut, sind die meisten eher zufällig und beiläufig entstanden.

Dennoch aber gibt es in jeder Karriere entscheidende Weichen, die eines Tages gestellt werden müssen, und vor allem haben Karrieren immer ein Treibgas im Hintern, das den Karrieristen beflügelt, sei es durch eigene oder fremde Kraft.

Buch-CoverHa, das muss man sich plastisch vorstellen: In der Neuen Galerie am Landesmuseum Johanneum in Graz hält 2003 vor erlauchtem Kunstpublikum Jean Clair einen Vortrag über den großen Ekel, und eine der Hauptthesen dabei lautet: Scheiße ist für das Kunstwerk schwer formbar, weil sie ständig ins Amorphe zerfällt!

Schade, dass wir vom erlauchten Publikum nichts wissen, aber der Vortrag ist sehr edel, trotz seiner beschissenen Materie. In der Ästhetik des Sterkoralen wird wie in der Philosophie üblich auf die griechischen Urformen zurückgegriffen, wonach Parmenides behauptet, dass es für Haar und Dreck keine Idee gebe. In Dantes Inferno gibt es die schöne Stelle:

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Es gibt wohl kaum einen historischen Zeitraum der öfter und genauer erforscht worden wäre als die Zeit des Nationalsozialismus.

Ist das Thema bereits ausgereizt und die Zeit gekommen, endgültig einen Schlussstrich unter das ?kurze Intermezzo des Nationalsozialismus in Österreich? zu setzen? Dagegen spricht, dass das Argument von "Österreich, als erstem Opfer Hitler-Deutschlands" häufig immer noch dazu dient, das Verhalten von Österreicherinnen und Österreichern während der NS-Zeit zu verharmlosen. Und auch das offizielle Österreich benötigte ein halbes Jahrhundert, um eine Mitverantwortung für Verbrechen während dieser Zeit einzugestehen.

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In allen Erlösungsmythen spukt sie herum, diese geheime Lebensformel, nach der wir alle vollendet irgendwie unsterblich leben könnten.

Bert Ehgartner ist Dokumentarist, der mit Vorliebe Untersuchungen, Behauptungen und Statistiken liest. Über die Jahre zeigen sich so interessante Trends, denn zu allen Zeiten suchen Menschen das Glück, oft wird es mit einem langen, beschwerdefreien Leben gleich gesetzt.