Tiroler Kulturservicestelle: „Nahrung für Geist und Seele“ – 40 Jahre Kulturvermittlung an Tiroler Schulen

Vor mittlerweile 40 Jahren gründete der damalige Kulturlandesrat und amtsführende Landesschulrats-Präsident Fritz Prior die Tiroler Kulturservicestelle, die sich im Laufe der Jahre zu einer Erfolgseinrichtung entwickelt hat, die sich aus dem Kulturleben der Tiroler Schulen nicht mehr wegdenken lässt.

Jedes Jahr ermöglicht das dichte Netz an Veranstaltungen Schülerinnen und Schülern aller Schulstufen und Bezirke Tirols Kultur unmittelbar und greifbar zu erleben. 2.746 Veranstaltungen im vergangenen Schuljahr sprechen für sich und machen die Veranstaltungsreihe zu einem österreichweit einzigartigen Erfolgsmodell.

Passend in den Räumlichkeiten der Schulbibliothek der Neuen Mittelschule Müllerstraße wurde am Montag, 21. Oktober 2014 die Bilanz der Veranstaltungen des vergangenen Schuljahres 2013/14 sowie das neue Programm für das laufende Schuljahr präsentiert.


V.l.n.r.: Dr. Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur und
Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates für Tirol, Martin Reiter, Tiroler
Versicherung und Prof. Mag. Kurt Arnold, Tiroler Kulturservicestelle.

Foto: Markt-Huter

 

Dr. Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur und Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates für Tirol bemerkte in ihren anerkennenden Worten:

Kinder verfügen über ein ausgesprochen großes kreatives Potential, das es aber auch zu finden und zu fördern gilt. Den Zugang zu diesem Potential lässt sich mit Kunst und Kultur am leichtesten finden.

Besonders hervorgehoben wissen wollte Landesrätin Palfrader, dass sich in der Tiroler Kulturservicestelle, mit Prof. Mag. Kurt Arnold und Prof. Mag. Klaus Machajdik, zwei Lehrpersonen nur einen Dienstposten teilen. Ihrem Einsatz und Engagement, unterstützt von Astrid Thoni als Büroassistentin, sei es zu verdanken, dass im letzten Jahr 2.746 Veranstaltungen für Tiroler Schulen wieder erfolgreich zusammengestellt und organisiert werden konnten.

Der große Erfolg sei aber auch den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler zu verdanken, die den direkten Kontakt zu den jungen Menschen schätzen und bereit sind teilweise von sehr weit zu den einzelnen Schulveranstaltungen anzureisen.

Viele Kinder haben in Tirol auch von ihrem Elternhaus aus nicht die Möglichkeit in den Genuss von Kunst und Kultur zu kommen. Daher ist es umso wichtiger, dass die Schule diesen Kontakt eröffnet. Während der Bund die Personalressourcen zur Verfügung stellt, übernimmt das Land Tirol die Kosten für die Veranstaltungen, die im letzten Jahr 200.000 € betragen haben. Das sind zwar enorme Mittel, aber Mittel die sehr gut investiert sind.


Ländesrätin Palfrader verweist auf die große Bedeutung, Kinder
direkt mit KünstlerInnen und Kulturschaffenden in Kontakt zu
bringen.
Foto: Markt-Huter

 

Zusätzliche Mittel werden von der KulturKontakt Austria (60.000 €) sowie der Tiroler Versicherung (15.000 €) zur Verfügung gestellt. Der Schülerselbstbehalt für die Teilnahme an den Veranstaltungen von 1,50 € was in Summe 96.000 € ausmachte.

Im Schuljahr 2014/15 erhalten die Lehrerinnen und Lehrern erstmals die Möglichlkeit, das Jahresprogramm online abzurufen und die Veranstaltungswünsche selbst zu erfassen, die dann, nach der Zustimmung durch die Direktion, in der Tiroler Kulturservicestelle einlangen. Dadurch lassen sich wesentliche Einsparungen bei den Papier- und Portokosten erzielen, Geld das in zusätzliche Veranstaltungen investiert werden kann.

Martin Reiter, Vertreter des Hauptsponsors Tiroler Versicherung lobte die Arbeit der Tiroler Kulturservicestelle und bemerkte:

Die Partnerschaft mit dem Tiroler Kulturservice besteht ja nicht nur in der Finanzierung sondern auch im Austausch von Ideen. Was an Veranstaltungen, Organisation, Dokumentation und Sponsoring geliefert wird, lässt sich von manchen professionellen Partner nur wünschen.

Kurt Arnold verweist in seinen Ausführungen auf die Vorreiterrolle Tirols in Österreich, wenn es darum geht, Schulen flächendeckend mit Kultur zu versorgen. Während sich die Zahl der durchgeführten Veranstaltungen in den letzten Jahren auf ca. 2700 eingependelt habe, sei die Zahl der Wünsche hingegen stetig angestiegen.


Kurt Arnold, Leiter der Tiroler Kulturservicestelle, ist mit dem großen
Interesse von Schulen an Kulturveranstaltungen überaus zufrieden.

Foto: Markt-Huter

 

So sei im Schuljahr 2009/10 die Anzahl von 4.740 Anträgen gestellt worden, während es im letzten Schuljahr bereits 6.100 Wünsche waren. Besonders erfreulich sei auch, dass es gelungen sei, die Anzahl der Veranstaltungen in den Randbezirken, vor allem in Osttirol, zu erhöhen.

 

Statistik des Schuljahres 2013/14


Grafik: Markt-Huter

 

Grafik: Markt-Huter

Grafik: Markt-Huter


Im Mehrzwecksaal der Neuen Mittelschule Müllerstraße begeisterte an diesem
Vormittag im Rahmen einer Kulturservice-Veranstaltung das Ensemble Tango
Argentino die anwesenden Schülerinnen und Schüler.
Foto: Markt-Huter

 

Andreas Markt-Huter, 21-10-2014

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