Victoria Aveyard, Gläsernes Schwert
„Ich bin die kleine Blitzwerferin. Die Leute kennen meinen Namen, mein Gesicht und sie wissen, wozu ich im Stande bin. Ich bin wertvoll, ich bin stark, und Maven wird alles tun, um mich von einem Gegenschlag abzuhalten.“ (12)
Nachdem es Mare Barow gelungen ist mit Prinz Cal ihrer geplanten Hinrichtung durch den verräterischen neuen König von Norta, Cals Bruder Maven, zu entkommen, befinden sie sich mit den Mitgliedern der Scharlachroten Garde auf der Flucht. Während Mare ihren totgeglaubten Bruder Shade wiedertrifft, der wie sie zu den „Neublütern“ mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gehört, wird Cal als potentieller Feind von den Aufständischen gefangen gehalten. Mare weiß, dass sie die „Neublüter“ warnen muss, bevor es König Maven gelingt, sie ausfindig zu machen.
Mare und Cal gelingt es mit Hilfe von Farley, der Anführerin der Scharlachroten Garde, mit der Tunnelbahn ihren Verfolgern zu entkommen. Cal, als ausgebildeter Feldherr weiß, dass sie am Ende ihrer Fahrt ein Geschwader an Flugzeugen mit Raketen und Truppen des Königs erwarten werden. Nur mit Hilfe von Shades Fähigkeit, sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zu bewegen, gelingt es ihnen dem Angriff der silbernen Truppen des Königs zu entkommen.
Ein U-Boot der Aufständischen bringt sie nach Tuck, einen Ort auf einer Insel außerhalb des Hoheitsgebietes von Norta, wo Mare bereits von ihrer Familie erwartet wird. Während der Wiedersehensfreude mit ihren Eltern und Geschwistern, wird Cal vom Oberst, dem Befehlshaber der Scharlachroten Garde auf Tuck, in ein Spezialgefängnis gebracht, das sich nur über einen Zugang vom Wasser erreichen lässt.
Mare macht sich mit Hilfe ihres Freundes Kilorn auf den Weg, um Cal aus dem Gefängnis des Obersts zu befreien. Zu ihrem Entsetzen muss sie feststellen, dass sie von Kilorn verraten und auf Befehl des Oberst zu Cal geführt worden ist. Mare wird jetzt selbst zu Cal in die mit Stiller-Stein ausgekleidete Zelle eingesperrt, der sowohl Cals als auch ihre Fähigkeiten unterdrückt und sie dem Oberst gegenüber wehrlos macht. Cal soll an seinen Bruder Maven ausgeliefert werden, der im Gegenzug das Einberufungsalter in Norta wieder anzuheben verspricht.
Völlig unerwartet schaltet der vermeintliche Verräter Kilorn den Oberst mit einer Betäubungsspritze aus und verhilft den beiden zur Flucht. Gemeinsam mit ihrem Bruder, Kilorn und Farley bringen sie einen Transportjet in ihre Gewalt und machen sich auf den Weg ins Königreich Norta, um nach weiteren Neublütern zu suchen, mit deren Hilfe die Rotblüter befreit und dem Krieg ein Ende gesetzt werden soll.
Der zweite Band der utopischen Fantasy-Reihe „Die Farbe des Blutes“ schließt nahtlos den Spannungsbogen zum ersten Band und lässt die junge Heldin Mare erneut in ein Wechselbad der Gefühle zwischen Liebe, Hass und Eifersucht, zwischen Vertrauen und Verrat geraten. Dabei macht die Geschichte immer wieder überraschende Wendungen und rückt auch zentrale Frage des Krieges in den Mittelpunkt der Betrachtung wie z.B. welche Wert hat der einzelne Menschen im Krieg? Wie verändert der Krieg den Charakter eines Menschen oder sind im Kriege alle Mittel erlaubt?
Eine überaus lesenswerte Fortsetzung der „Farbe des Blutes“-Trilogie, die neben Spannungselementen, fantasiereichen Details und einer romantischen Liebesgeschichte neugierig auf das Finale macht.
Victoria Aveyard, Gläsernes Schwert. Aus der Reihe: Die Farben des Blutes, Bd. 2, übers. v. Birgit Schmitz [Orig. Titel: Glass Sword], ab 14 Jahren
Hamburg: Carlsen Verlag 2016, 576 Seiten, 22,70 €, ISBN 978-3-551-58327-7
Weiterführende Links:
Carlsen Verlag: Victoria Aveyard, Gläsernes Schwert
Wikipedia: Victoria Aveyard
Andreas Markt-Huter, 27-03-2017