Joshua Doder, Grk ist nicht zu fassen

"Grk" die Abenteuergeschichte rund um einen kleinen Hund geht weiter. Nach den vorangegangenen Abenteuern in Stanislavien, Brasilien, New York und Indien führt es Tim und Grk diesmal nach Paris.

Tim liegt gemütlich in seinem Bett und hat nichts im Sinn außer zu schlafen, als er von seiner Freundin Natascha geweckt wird, die ihm Beunruhigendes mitteilt. Ihr Bruder Max ist verschwunden und in einem Brief hat er ihr mitgeteilt, dass er die sich bietende Gelegenheit ergreifen muss, sich am Mörder ihrer Eltern, Oberst Zinfandel, zu rächen. Er wisse, wo sich dieser befinde und werde sich auf den Weg zu ihm machen.

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, als sie herausfinden, dass Oberst Zinfandel nach Paris unterwegs ist. Sie nehmen den nächsten Zug in die Stadt an der Seine und kommen gerade rechtzeitig, als Max sich im Jules Verne Restaurant im Eifelturm mit einem Messer auf Oberst Zinfandel stürzen will. Natascha gelingt es den Mordversuch ihres Bruders zu verhindern und mit ihm und Tim aus dem Restaurant zu entkommen.

Eine turbulente Verfolgungsjagd am Eifelturm beginnt, nachdem Oberst Zinfandel den Kindern seine bewaffneten, skrupellosen Bodyguards hinterhergeschickt hat. Um den Verfolgern zu entkommen, trennen sie sich und flüchten in verschiedenen Richtungen. Im vereinbarten Treffpunkt, in der Kirche Notre-Dame, treffen Tim und Grk nicht nur Max und Natascha wieder sondern auch Oberst Zinfandel und seine Bodyguards. Max beschließt seinen Streit mit dem Oberst in einem Zweikampf zu beenden.

Oberst Zinfandel lächelt. Seine weißen Zähne strahlten. "Ich bewundere deinen Mut", sagte er. "Und aus diesem Grund werde ich gegen dich kämpfen. Es wird ein gerechter Kampf sein. Nur mit den Fäusten. Wenn du gewinnst, bist du frei. Ihr könnt einfach gehen. (148)

Die Geschichte rund um den Rachefeldzug von Max ist ein wenig sehr martialisch geraten, auch wenn es sich um die Rache am Mörder der Eltern des Kindes handelt. Auch der detailliert geschilderte Zweikampf des militärisch geschulten Oberst Zinfandel mit einem Kind, in dem der Sadismus des Bösewichtes unterstrichen wird, erscheint ebenso abwegig, wie die Schilderung der Brutalität des Boxkampfes unnötig. Insgesamt geht der Autor mit seinen Schilderungen von Gewalt und Mord, für ein Kinderbuch, viel zu leichtfertig um, was der an und für sich spannend erzählten Geschichte nicht gut tut.

Joshua Doder, Grk ist nicht zu fassen. Übers. Franziska Gehm, Ill., Daniel Napp, ab 9 Jahren
Landsberg: Verlag Beltz & Gelberg 2010, 232 Seiten, 13,40 EUR, ISBN 978-3-407-79968-5
 

Weiterführende Links:
Verlag Beltz & Gelberg: Joshua Doder, Grk ist nicht zu fassen

Andreas Markt-Huter, 21-05-2010