Frauke Nahrgang, Teufelskicker - Das Buch zum Film

Toooor!!! Fußball ist die große Leidenschaft von Moritz, und um das runde Leder dreht sich auch alles in diesem Buch, wobei der Titel schon verrät, dass man sich in Kürze auch den Film auf DVD ansehen wird können.

"Als der Wecker klingelt, ist Moritz sofort hellwach. Er schlägt die Bettdecke zurück und schlüpft in seine ausgelatschten Turnschuhe. Dann holt er seinen Fußball unter dem Bett hervor und lässt ihn auf den Oberschenkeln tanzen, eine seiner leichtesten Übungen." So lauten die ersten Sätze des Buches, die dem Leser sofort klar machen: Wer nichts von Fußball hält und versteht, wird hier keine Freude haben.

Die Handlung beginnt mit dem Morgen vor einem großen Match, bei dem der Verein von Moritz, der SV Hulsdorf, gegen den Erzrivalen VfB Epplaken antreten muss. Der Vater teilt die Leidenschaft des Jungen, er ist sogar der Trainer, doch die Mutter ist wieder einmal zu beschäftigt mit ihrer Arbeit, sodass es unwahrscheinlich scheint, dass sie bei diesem Spiel endlich einmal zuschauen kann. Das Match wird nun geschildert, wobei sehr viel fußballerische Technik angeführt, aber nicht wirklich erläutert wird - eine Geschichte für Kenner eben. Moritz jedoch verpatzt die entscheidende Chance, weil er einen Alleingang versucht, und so kann diese Partie nicht erfolgreich beendet werden.

Als alle Spieler in der Kabine ihren Frust abbauen, taucht auch noch die Mutter des Jungen überraschenderweise auf. Doch es kommt noch schlimmer: Weil die beiden den Vater in seinem Trainerbüro suchen, ertappen sie ihn in inniger Umarmung mit der Sekretärin. Daraufhin verlässt die Mutter fluchtartig das gemeinsame Haus und kommt mit ihrem Kind bei Opa Rudi unter, zu dem Moritz bis dato relativ wenig Kontakt gehabt hat. Opa Rudi nimmt die Flüchtlinge auf, bleibt aber wortkarg und zurückgezogen wie eh und je.

In der neuen Schule merkt Moritz verwundert, dass alle viel cooler aussehen und sich relativ wenig um die Ansagen der Lehrer kümmern. Sein Großvater versucht, seinem fußballbegeisterten Enkel einen Trainingsplatz beim einzigen örtlichen Fußballverein zu verschaffen, doch dabei handelt es sich ausgerechnet um bereits oben erwähnten VfB Epplaken - das Probetraining endet damit, dass Moritz nun ohne Verein dasteht, weil ihn seine früheren Gegner nicht als neuen Spieler haben wollen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet Moritz aber doch eine Gruppe von Gleichaltrigen, die seine Fußballleidenschaft teilen. Sie finden sogar einen Rasenplatz, den sie auf Vordermann bringen, später trainieren sie sogar abends in einem Einkaufszentrum, in dem Opa Rudi als Nachtwächter arbeitet oder eben auf den Straßen - Teufelskicker wissen sich immer zu helfen.

Auch ein Mädchen ist mit von der Partie, sie passt sehr gut ins Team. Catrina verbirgt jedoch lange, warum sie oft so bedrückt ist. Ihr Stiefvater ist der Manager des VfB Epplaken und alles andere als begeistert von dem Hobby seiner Tochter, er würde sie lieber als Tennisprinzessin sehen und nicht als Mitglied der Teufelskicker.

Obwohl mit Opa Rudi ein toller Trainer für die Kids ist und sie mittlerweile sogar über eigene Trikots verfügen, gibt es natürlich immer wieder Rückschläge in fußballerischer, aber auch in privater Hinsicht. Moritz leidet zum Beispiel natürlich noch immer sehr unter der Trennung seiner Eltern. Nach einigen spannenden Matches stehen die Teufelskicker endlich im Finale und treffen ausgerechnet auf den alten Verein von Moritz, welcher von dessen Vater trainiert wird.

Kurz vor dem alles entscheidenden Spiel wird Opa Rudi von einem Auto angfahren, landet im Krankenhaus und kann so nur mehr über das Telefon seine Schützlinge coachen. Auf dem Platz vertritt in Moritz´ Mama, wobei es nach dem gewonnenen Spiel nicht nur zu einem Aufeinandertreffen mit dem Ehemann kommt, sie entschuldigt sich auch dafür, dass sie in den letzten Monaten so wenig Zeit für ihre Familie hatte und gesteht ihre Mitschuld an der Ehekrise ein. Die Teufelskicker sind natürlich außer Rand und Band, weil sie es, trotz so vieler Hürden, geschafft haben.

Dieses Buch behandelt, neben einer ganzen Menge von Fußballspielen, auch die Themen "Freundschaft" und "Familienprobleme". Die Parole lautet: Im Team ist auch nicht immer alles einfach, aber Probleme können gelöst werden und mit einer Portion Ehrgeiz wird auch das Unmögliche möglich. Der Text hat - vor allem für Fußballbegeisterte ab 8 Jahren - sicher einige spannende Momente zu bieten, erzählerisch ist er jedoch eher wie ein Drehbuchtext gestaltet, lässt so zwar viel Raum für die eigene Vorstellungskraft, wirkt im Großen und Ganzen aber oft ein wenig nüchtern.

Die Aufmachung sowie die zahlreichen Hochglanzseiten mit Fotos aus dem Film sind ansprechend und werten das Buch auf. Von den Teufelskickern sind bereits zahlreiche Bände erschienen und es gibt auch eine eigene Webseite mit Spielen, Gewinnfragen und noch mehr Informationen.

Frauke Nahrgang, Teufelskicker - Buch zum Film. Mit zahlr. Filmfotos, ab 8 Jahren
München: Cbj-Verlag 2010, 144 Seiten, 9,20 EUR, ISBN 978-3-570-13894-6

Weiterführende Links:
Cbj-Verlag: Frauke Nahrgang, Teufelskicker - Das Buch zum Film
Teufelskicker.de

Andrea Zeindl, 21-04-2010