Fabian Lenk, Unter Grabräubern und Giftmischern

Detektivromane, in denen Kinder oder jugendliche Helden gefährliche Rätsel und Aufgaben lösen müssen, sind bei jungen Leserinnen und Lesern überaus beliebt. Besonders spannend sind sie, wenn sie dazu noch in geheimnisvolle Zeiten eintauchen.

Fabian Lenks Kinderbuch-Reihe "Die Zeitdetektive" verbindet gekonnt spannende Detektiv- und Abenteuergeschichten mit informativen Reisen in die Vergangenheit. Auch im Doppelband Unter Grabräubern und Giftmischern begeben sich die jungen Helden Kim, Julian, Leo und die rätselhafte ägyptische Katze Kija mit Hilfe des unheimlichen Zeit-Raum Tempus wieder auf Reisen in die Vergangenheit.

Im ersten Band "Das Grab des Dschingis Khan" hat Kim einen Alptraum, in dem sie von Dschingis Khan kurz vor einer Schlacht träumte. Angeregt wurde der Alptraum durch einen Bericht über die raffinierte Kriegstaktik des gefürchteten Mongolenherrschers in der Zeitschrift National Geographic.

Mit Hilfe der geheimen Geschichte, der Chronik der Mongolen suchen Kim und ihre Freunde Leon und Julian nach Informationen und Hinweisen über das Leben des Mongolenherrschers, wobei sie auf widersprüchliche Angaben zum Tod Dschingis Khans stoßen. Kaum ist ihre Neugier geweckt, beschließt sie die drei Freunde eine Zeitreise zu Dschingis Khan zu unternehmen, um dabei auch gleich nach Anhaltspunkten für das Grab des Mongolenherrschers zu suchen.

In der Zeit Dschingis Khans angekommen, lassen die Zeitdetektive den Herrscher keinen Augenblick aus den Augen. Als sie dabei beobachten müssen, wie es einer Frau Namens Körbeldschin gelingt Dschingis Khan zu vergiften, wird es auch für die jungen Freunde zunehmend gefährlich.

Der zweite Band "Das Teufelskraut" führt die jungen Zeitdetektive in das Reichskloster Lorsch zur Zeit Karls des Großen. Julian hat in einem Vortrag über die Heilkraft von Pflanzen von Professor Muriatti von einem Trank erfahren, der alle Krankheiten geheilt haben soll. Das Rezept von der als "Teufelstrank" bezeichneten Medizin soll vom altägyptischen Gott Thot stammen. Neben der Allheilkraft wurden dem Besitzer des Tranks im Mittelalter auch gewaltige Macht zugeschrieben.

Zur Zeit Karls des Großen wurde das Lorscher Arzneibuch niedergeschrieben und Prof. Muratti vermutet, dass einer der Mönche das Rezept für den Teufelstrank wiedergefunden haben soll. Die drei Freunde machen sich also mit Hilfe des Raum-Zeit Tempus auf den Weg in die Vergangenheit in das Jahr 805 n. Chr., um zu überprüfen, ob das Rezept für den Teufelstrank wirklich existiert hat.

Gleich nach ihrer Ankunft in Lorsch kommt es in einer Herberge zu einem Mord an einem Kaufmann aus dem Süden. Die drei Zeitdetektive finden beim Toten ein seltsames Kraut und als sie den alten Gottfried nach der Pflanze befragen, wird dieser von einem Pfeil angeschossen. Julian fasst zwei Mönche als Verdächtige ins Auge.

Auch mit dem Sammelband Unter Grabräubern und Giftmischern gelingen Fabian Lenk wieder zwei überaus spannend zu lesende Detektivgeschichten mit vielen geschichtlichen Informationen zur Zeit des Mongolenherrschers Dschingis Khan und dem frühen Mittelalter zur Zeit Karls des Großen. Zwei spannende und kurzweilige Abenteuergeschichten für alle an Geschichte interessierten jungen Leserinnen und Lesern.

Fabian Lenk, Unter Grabräubern und Giftmischern. Aus der Reihe: Die Zeitdetektive, Ill. Almud Kunert, ab 9 Jahren
Ravensburg: Ravensburger-Verlag 2010, 320 Seiten, 5,20 EUR, ISBN 978-3-473-54352-6

Weiterführende Links:
Homepage: Fabian Lenk
Ravensburger-Verlag: Fabian Lenk, Unter Grabräubern und Giftmischern

Andreas Markt-Huter, 30-09-2010