Unheimliche Geschichten aus Tirol

Die Zeiten, als man sich in langen Herbst- und Winternächten am warmen Ofen gegenseitig Sagen und Märchen erzählte, sind schon lange vorbei. Aber gerade Tirol war besonders reich an unheimlichen und fantastischen Geschichten.  Und viele davon wären bereits in Vergessenheit geraten, wenn nicht fleißige Sammlerinnen und Sammler alter Geschichten diese niedergeschrieben hätten.

Mehr als 16.000 Sagen und Märchen aus älterer und neuerer Zeit wurden bisher im Internet unter Sagen.at veröffentlicht und allgemein zugänglich gemacht. Neben Sagen und Märchen aus aller Welt liegt der Schwerpunkt aber auf Erzählungen aus Österreich und hier wiederum kommen die meisten Sagen aus Tirol.

Es gibt wohl keine Tiroler Region, zu der - in der mehr als 2.000 Sagen umfassenden Sammlung - nicht eine Geschichte zu finden ist. Wer für seine Gemeinde oder nähere Umgebung nach Sagen sucht, wird unter sagen.at sicherlich fündig werden können.

Einige Sagen aus verschiedenen Regionen Tirols:

In Innsbruck erzählten sich die Menschen vor mehr als 400 Jahren die Geschichte vom Gespenst in der Altstadt.

Im Jahre 1585, drei Jahre nach der Vermählung Erzherzog Ferdinand II. mit Anna Katharina von Mantua, wurde unser altes Innsbruck durch von Mund zu Mund gehende Gespenstergeschichten in eine nicht geringe Aufregung versetzt. Man erzählte von einem Geist, der in mitternächtlicher Zeit regelmäßig die Wächter und die Bürger, so sich noch spät auf der Straße sehen ließen, erschreckte.

Das Gerede nahm solchen Umfang an, daß der ehrsame Rat beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen und den Stadtrichter Reichart, der nebenbei ein wohlbestallter Gastwirt war, zu beauftragen, die Nachtwächter hierüber protokollarisch einzuvernehmen.
Sagen.at: Das Gespenst in der Altstadt

Im Oberland zwischen Inzing und Zirl trieb in alten Zeiten Der blasende Drache sein Unwesen.

Im Osttiroler Sillian erzählten sich die Leute die Geschichte von Urban dem Wettermacher, dem nachgesagt wurde, dass er besonders böses Wetter zaubern können solle.

Aus Pfafflar kommt die Sage Die Wilde Jägerin, die manchmal als keuchende und schnaubende Höllenfürstin am Himmel geflogen sein soll.

Die Sage Die Teufelsplatte beim Galtür erzählt von einem Streit zwischen zwei Bauern, von denen einer einen Wettkampf mit Hilfe eines Pakts mit dem Teufel für sich entschieden hatte.

Hoch oben im Paznauntal liegt das Dorf Galtür. Von hier zieht sich gegen Süden, wo die glitzernden Eisriesen der Silvretta ins Land herabschauen, das Jamtal mit seinen saftigen, fetten Weiden. Mitten in den grünen Matten aber kann man einen kahlen Felsblock sehen, die Teufelsplatte; um die einst der Teufel sein Spiel trieb und eine Seele gewann. Ein viele Zentner schwerer Eisenring, den der Teufel selbst angefertigt hat, soll in dem Steinblock drinnen stecken.
Sagen.at: Die Teufelsplatte beim Galtür

Aus dem Unterland stammt: Die verkrötete Kindsmörderin. In der Sage über einer Kindsmörderin wird eine Frau zur Strafe in eine Schildkröte verwandelt, um ihre Sünden zu verbüßen.

Und abschließend eine Sage aus dem Raum Kitzbühel: Der Fememord am Schwarzsee

 

Weiterführende Links:
Sagen.at

 

Andreas Markt-Huter, 15-11-2004
aktualisiert: 20-11-2007

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