Family Literacy in Österreich

Das Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur startet in Kooperation mit dem Österreichischen Buchklub der Jugend die Initiative Family Literacy.

Es gibt in Österreich viele Leseförderaktivitäten, die aber oft punktuell und nicht vernetzt sind und daher auch nicht nachhaltig und systemisch wirken können. Vor allem wurde es aber bisher verabsäumt, Partner aus der Wirtschaft und den Medien einzubinden, die an lesekompetenten jungen Menschen Interesse haben müssten.

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur startet daher im Rahmen seiner Literacy-Strategie die Initiative Family Literacy, um Aktivitäten und Projekte systemisch zu initiieren oder zu unterstützen, die das familiäre Umfeld der Kinder in der Leseförderung besonders berücksichtigen. Mit der Durchführung der Initiative wurde der Österreichische Buchklub der Jugend beauftragt.

Sieben Gedanken zu Family Literacy in Österreich

Der Booktrust, die englische Partnerorganisation des Österreichischen Buchklubs der Jugend, führte im vergangenen Jahr eine Berechnung durch, dass der Social Return on Investment? für seine Family-Literacy-Projekte 1:25 englische Pfund beträgt. Für jedes eingesetzte Pfund spart die englische Regierung demnach 25 Pfund an Folgekosten, die für Kompensations- und Reparaturmaßnahmen infolge von Schulversagen und mangelnden beruflichen Kompetenzen junger Menschen ausgegeben werden müssen. Die Effizienz von Leseförderung im familiären Umfeld lässt sich also in harter Währung und in wirtschaftlichen Kennzahlen ausdrücken. Leseförderung bringt dem Staat bzw. der Öffentlichkeit das eingesetzte Geld mehrfach zurück ?
Mag. Gerhard Falschlehner, Tagungsmappe zur Enquete Familiy Literacy, S. 4

Als Auftakt dieser Initiative wurde am 28. November 2011, zu einer Enquete geladen, bei der Erfahrungen mit Family Literacy im deutschsprachigen Raum ausgetauscht sowie bisherige punktuelle österreichische Aktivitäten vorgestellt worden.


Zahlreiche Gäste aus dem Bereich der Politik, der Medien und der Leseförderung nahmen an der Enquete Family Literacy teil. Fotocredit: Miriam Höhne

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sprachen sich Gäste aus Wirtschaft und Medien sowie die Bildungssprecher aller Parteien für eine allumfassende, länderübergreifende Leseförderung sowohl in der Schule als auch im familiären Umfeld aus. Ein gesellschaftliches Reagieren auf sowie ein stärkeres Bündeln von Initiativen sei, so SC Kurt Nekula (BMUUK), erforderlich.

Am Ende der Veranstaltung stellten Maria Dippelreiter (BMUKK) und Gerhard Falschlehner (Österreichischer Buchklub der Jugend) die Weichen für die Entwicklung eines österreichweiten Masterplans. Sie sprachen sich für eine Vernetzung von Family-Literacy-Projekten aus, damit diese als Netzwerkpartner Synergieeffekte und eine nachhaltige Breitenwirkung erzielen können. Eine erste Bestandsaufnahme soll im Februar 2012 vorliegen.

 

Henrike Blum, Österreichischer Buchklub der Jugend, 29-11-2011
bearbeitet: Andreas Markt-Huter

 


Weiterführende Links:
Österreichischer Buchklub der Jugend
Projekt LesepartnerInnen

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