Dr. Christine Garbe: Alle Mann ans Buch

Prof. Christine Garbe hielt am Mittwoch, den 21. 3. 2007 im Festsaal der Volksschule Reichenau einen Vortrag über das Leseverhalten von Buben und Mädchen. Ca. fünfzig interessierte Lehrer/innen aus Volks- und Hauptschulen lernten dabei eine der renommiertesten Leseexpertinnen Deutschlands kennen.

Dr. Garbe setzte sich zum Ziel, den Tiroler Lehrer/innen nützliche Tipps mit auf den Weg zu geben, wie besonders Buben für das literarische Lesen begeistert werden können, und widmete daher in ihrem Referat der Lesesozialisation breiten Raum:  Sie betonte, dass laut wissenschaftlicher Erhebungen Mädchen mehr, anderes, anders lieber und besser lesen würden als Jungen.

Diese stünden dem Lesen in einem bestimmten Alter, nämlich dann, wenn sie ihre Männlichkeit entdecken und vom anderen Geschlecht nichts wissen wollen, reserviert gegenüber. Auch würden sie nur schwer einen Zugang zu literarischen Werken finden, da sie in den ersten Jahren ihrer Lesebiografie vornehmlich mit Frauen zu tun haben, die die Lesestoffe maßgeblich beinflussen (Mütter, Kindergärtnerinnen/Lehrerinnen, Autorinnen, Lektorinnen ...).

Ein Ausweg aus der Situation: Männer müssten in den entscheidenden Phasen des Leseerwerbs und bei der Festigung der Lesekomptenz verstärkt eine Rolle spielen und den Buben Vorbilder sein.

Auch die Bedeutung des Vorlesens, nicht nur im Vorschulalter und in der Volksschule, sondern auch in der Hauptschule, wurde von Dr. Garbe als einmalige Gelegenheit gewertet, Kinder, die selber nicht lesen wollen oder können, mit literarischen Texten zu konfrontieren. Allein durch Zuhören würden sie aufgefordert, sich mit elaborierten Sprachmustern auseinanderzusetzen.

Über den weiterführenden Link gelangen Sie zu zahlreichen Veröffentlichungen Christine Garbes. Die beim Referat in Aussicht gestellten Unterlagen werden Ihnen - sofort nach Erhalt - ebenfalls hier bereitgestellt.


Weiterführende Links:
Netzwerk Leseförderung Lüneburg
Buchempfehlungen


Quelle oder Autor/-in: Reinhold Embacher

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