Leseaufgaben mit der Themenstrecke YEP Piraten

Der Buchklub Tirol präsentiert eine Reihe von Leseaufgaben für die Themenstrecke Piraten im YEP Mai/Juni 2011. Zum einen sind die Blätter ein Angebot für den Leseunterricht, zum anderen soll am Beispiel dieser Kopiervorlagen grundsätzlich gezeigt werden, wie Leseaufgaben unterschiedlicher Formate aussehen können.

Die Aufgaben inkl. Lösungen (4,7 MB) können Sie hier herunterladen: Klick!

Mit Einführung der Bildungsstandards gab es viele Impulse in der Aufgabendidaktik. Gerhard Habringer ist überzeugt, dass die diversen Aufgabenformate, die auch dazu dienen, die Bildungsstandards zu illustrieren, trotz anfänglicher Kritik als ein Mittel gesehen werden müssen, durch das die Schüler/innen verschiedene Kompetenzen erwerben.

Die Aufgabenformate werden durch die Art der Antwort festgelegt. Daher unterscheidet Habringer offene Aufgaben, halb offene Aufgaben und geschlossene Aufgaben. Diese drei Muster sollen am Beispiel der Themenstrecke Piraten illustriert werden.

Offene Aufgaben

Offene Aufgaben nehmen wenig bis gar keinen Einfluss darauf, wie eine Lösung ausgearbeitet werden soll. Dies ist an den Blättern Jack Sparrow - Fluch der Karibik und Der Piratenschatz ersichtlich. Bei dieser Art von Aufgaben sollten den Kindern von vornherein Kriterien klar sein, die bei der Beantwortung eine Rolle spielen. Eine Hilfestellung ist gegeben, wenn - wie in einem der beiden Blätter - die offene Antwort zumindest durch einen vorgegebenen Einleitungssatz angebahnt wird.

    

Halb offene Aufgaben

Bei halb offenen Aufgaben müssen die Schüler/innen die Lösungen in eigenen Worten aufs Papier bringen. Die Antworten können von nur einem Wort über Wortgruppen bis zu Sätzen und kürzeren Texten reichen. Das Blatt Aus der Piratensprache demonstriert, wie halboffene Aufgaben in Form eines Glossars, einer Liste, einer Tabelle etc. gestaltet sein können. Zu den halb offenen Aufgaben gehören auch Verfahren, wie sie das Blatt Kein lustiges Piratenleben zeigt. Hier geht es um die Fortsetzung begonnener Sätze, die entsprechend der Textvorlage im YEP zwar auf ein Ziel ausgerichtet sind, von den Schüler/innen aber individuell zu Ende geführt werden.

    

Geschlossene Aufgaben

Geschlossene Aufgaben sind, was die Kontrolle durch die Lehrperson betrifft, am eindeutigsten zu beurteilen, allerdings auch am schwierigsten zu erstellen. Die Formate können sein: Wahr oder falsch, Zuordnungen, Auswahlübungen (am besten 1 aus 6, 1 aus 4, 2 aus 5). Einige dieser Formate kommen im Blatt Käpten Knitterbart vor.

Beim Format Wahr oder falsch muss sich die Lehrperson im Klaren sein, dass die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu raten, bei 50 % liegt. Daher sollte dieses Format immer in einer Reihe von mehreren Wahr-falsch-Aufgaben vorkommen. Erst wenn z.B. 4 oder 5 solcher Entscheidungen richtig getroffen wurden, darf die Aufgabe als erfüllt gelten.

Arbeitsanweisungen

Bei all diesen Aufgabenformaten sind die Lehrer/innen gefordert, möglichst einfache Anweisungen zu geben. Wenn eine Anweisung zu kompliziert erscheint, hilft es den Schüler/innen in jedem Fall, wenn der erste Lösungsschritt vorgegeben wird. Dies ist in Aufgabe 4 des Blattes Käpten Knitterbart geschehen.

Die Buchklub-Themenstrecken

Ein entscheidendes Kriterium ist bei allen Aufgaben berücksichtigt worden. Die Übungen kommen nicht zusammenhanglos daher, sondern haben immer Texte zur Grundlage. Wenn sich diese Texte noch dazu in einer Themenstrecke aufeinander beziehen, so kann mit Recht behauptet werden: Die Medien des Buchklubs eignen sich für einen durchdachten sowie  ziel- und kompetenzorientierten Leseunterricht.

Literatur:

Habringer, Gerhard: Aufgabenqualität in einem kompetenzorietierten Deutschunterricht. In: Praxishandbuch für Deutsch 5.-8. Schulstufe. Hg. v. Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens. Salzburg und Wien 2010, S. 43 - 61



Quelle oder Autor/-in: Reinhold Embacher

Redaktionsbereiche