Lissa Lehmenkühler, Porki - Ein Schweinchen sucht das Glück
„Noch heute erzählen sich die Schweine, wie Mama Hausschwein bei seiner Ankunft quiekte. »Da kommt ja noch ein Kleiner! Horkus-Porkus – wer hat dich den hergezaubert?« Denn normalerweise brachte Mama Hausschwein immer nur zwölf Ferkel auf einmal zu Welt. Horkus-Porkus aber war die Nummer dreizehn.“ (S. 7)
Papa Hausschwein findet seinen Nachzügler winzig und auch sein Name „Horkus-Porkus“ ist ihm viel zu lang, weshalb ihn alle nur kurz „Porki“ rufen, außer sie schimpfen mit ihm, weil er statt seiner Hausaufgabe und seiner Hausarbeit viel lieber Unfug anstellt oder sehnsüchtig aus dem Fenster in die große Welt blickt, die er unbedingt einmal kennenlerne möchte.
In der Schule ist Porki meist langweilig und alle seine Mitschüler sind so richtig langweilig angepasst und haben stets die Arbeit im Kopf. Nur Porki sieht überall ein Abenteuer, z.B. wenn er zwei Regentropfen am Fenster beobachtet, die sich offensichtlich ein Wettrenne liefern oder wenn er sich ins Freie stellt und sich den Wind und den Regen so richtig ums Gesicht blasen lässt. Dann fühlt er sich so richtig glücklich.
Als ihn seine Mutter schimpft und ihn wütend zu sich ins Haus ruft, beschließt er sich auf den Weg in die weite Welt hinaus zu machen und herauszufinden was für ein Schwein er ist. Auf seinem Weg trifft Porki zunächst auf das Pinselohrschwein Pigasso, der auf der Wiese vor einer Staffelei sitzt und malt. Pigasso fordert ihn auf auch zu malen und schon bald springt er mit seinen Beinen voll Farbe auf der Leinwand herum. Pigasso ist begeistert über Porkis moderne Maltechnik und will ihn als Meisterschüler anwerben.
Porki wandert weiter und trifft auf Wolfgang das Wollschwein, der für Porki einen roten Wollpulover strickt. Als nächstes begegnet ihm Wilma das winzige Wildschwein, mit der er sich rasch anfreundet und die ganz traurig ist, weil sich niemand vor ihr fürchtet, obwohl sie doch ein Wildschwein ist. Auf seiner weiteren Reise lernt er Praline das Trüffelschwein kennen und viele andere Schweine und Tiere kennen, um am Ende endlich zu erkennen, was für ein Schwein er selbst ist.
„Porki - Ein Schweinchen sucht das Glück“ erzählte auf unterhaltsame und einfühlsame Weise wie ein kleines Schweinchen nicht damit zufrieden ist, von anderen bestimmt zu werden, sondern frei nach sich selbst zu suchen. Dazu muss es zuerst andere kennenlernen, um am Ende herauszufinden, wer es selbst ist.
Eine überaus herzlich erzählte Geschichte die zum Nachdenken und gemeinsamen Gespräch über die Frage einlädt: „wer bin ich“ einlädt. Die liebevoll und farbenfroh gestalteten Illustrationen unterstreichen, ergänzen und veranschaulichen die kindergerechte Geschichte, die zum gemeinsamen Lesen von Jung und Alt einlädt.
Lissa Lehmenkühler, Porki - Ein Schweinchen sucht das Glück. Ill. v. Nina Hammerle, ab 4 Jahren
München: cbj Verlag 2018, 80 Seiten, 12,40 €, ISBN 978-3-570-17493-7
Weiterführende Links:
cbj Verlag: Lissa Lehmenkühler, Porki - Ein Schweinchen sucht das Glück
Rights an Audio: Lissa Lehmenkühler
Illustratoren Organisation: Nina Hammerl
Andreas Markt-Huter, 30-10-2018