George Orwell, Farm der Tiere
„Als es dunkel wurde, verriegelte der Farmer Mr Jones die Hühnerställe. Weil er zu viel getrunken hatte, vergaß er, auch die Auslaufklappen zu schließen. Stattdessen torkelte er zurück ins Haus. Dort trank er noch ein letztes Bier und ging ins Bett zu seiner Frau. Wenig später begann in allen Ställen ein Gewusel und Geflatter.“ (S. 7)
Nachdem der grausame Bauer Jones zu Bett gegangen ist, regt sich was in seinen Ställen. Old Major, der von allen angesehene preisgekrönte Eber, hat zu einer Versammlung einberufen, auf der er die Unterdrückung der Tiere durch den Menschen anprangert.
Old Major hat sich über das schlechte Leben der Tiere auf dem Bauernhof lange Zeit den Kopf zerbrochen. Kurz vor seinem Tod, will er seine Erkenntnisse an die Tiere weitergeben. Er erklärt, dass alle Tiere von den Früchten der Erde gut leben könnten, wenn der Mensch sie nicht bestehlen würde. Nur der Mensch konsumiert, ohne etwas zu produzieren. Der Mensch zwinge die Tiere, die Arbeit für ihn zu verrichten.
„Wenn wir den Menschen los wären, würden die Früchte unserer Arbeit ausschließlich uns gehören.“ (S. 12)
Old Major ruft zur Rebellion auf und erklärt alles, was auf zwei Beinen geht zum Feind und was vier Beine hat oder Flügel zum Freund. Auch nach dem Tod Old Majors können die Tiere seine Worte nicht vergessen und beginnen sich auf die Revolution vorzubereiten, die von den jungen Ebern Schneeball, Napoleon und Schwatzwutz vorbereitet wird. Gemeinsam fassen sie die Lehren Old Majors in einer Theorie mit dem Namen „Animalismus“ zusammen, die sie den anderen Tieren zu vermitteln suchen.
Als der Bauer in Geldnöte gerät und die Tiere hungern lässt und zu quälen beginnt, bricht schließlich die Revolution aus. Der Bauer wird von seinem Bauernhof verjagt und die Tiere übernehmen die Macht. Doch bald schon beginnen sich die Verhältnisse auf dem Hof anders zu entwickeln, als sich die meisten Tiere erhofft haben.
George Orwell große Fabel des 20. Jahrhunderts ist eine Parabel auf die Ausbeutung der unteren Klassen und eine Kritik der russischen Revolution in der die Unterdrückung durch die Kapitalisten durch die grausame Diktatur der Partei ersetzt worden ist.
Manfred Mai überträgt den Klassiker des 20. Jahrhunderts in eine einfache und verständliche Sprache, die sich ganz besonders als gemeinsame Leselektüre für den schulischen Unterricht eignet. Die zahlreichen ausdrucksstarken Illustrationen lockern die spannende und empfehlenswerte Lektüre angenehm auf. Außerdem gibt es für Lehrerinnen und Lehrer ein Begleitmaterial mit Arbeitsaufträgen und Kopiermaterial zu den einzelnen Kapiteln entweder als Printausgabe oder als E-Book.
George Orwell, Farm der Tiere. Schulausgabe, ill. v. Wolfgang Slawski, übertragen v. Manfred Mai, ab 14 Jahren
München: Hase und Igel Verlag 2023, 93 Seiten, 7,20 €, ISBN 978-3-86316-245-0
Weiterführende Links:
Hase und Igel Verlag: George Orwell, Farm der Tiere. Schulausgabe
Mira Fischer, Begleitmaterial: Farm der Tiere (Print)
Mira Fischer, Begleitmaterial: Farm der Tiere (E-Book)
Wikipedia: George Orwell
Atelier 9: Wolfgang Slawski
Wikipedia: Manfred Mai
>> George Orwell, Farm der Tiere - Extra Light
Andreas Markt-Huter, 26-09-2023