BookMooch: Tauschbörse mit gebrauchten Büchern

Unter dem Motto Verleihen Sie Ihren Büchern Flügel startete vor knapp einem Jahr in Amerika die Buchtauschbörse BookMooch, wo gebrauchte Bücher getauscht werden können. Mittlerweile stehen auch mehr als 5.400 deutschsprachige Titel zur Wahl.

Wie Bookcrossing stammt auch die Idee für BookMooch aus Amerika. Entwickelt wurde die Buchtauschbörse, die automatisiert und online funktioniert, von John Buckman. In einem Interview blickt er auf das Grundmotiv für die Einrichtung seiner Buchtauschbörse zurück:

 Ich liebe Bücher. Ich liebe alles an ihnen. Was wäre folglich besser als alle diese wunderbaren Erfahrungen darüber mit anderen zu teilen und einen Online-Tausch zu starten?

Ich habe stapelweise Bücher in meinen Regalen, die ich einmal gelesen habe und nie mehr wieder lesen werde. Second-Hand-Buchgeschäfte hätten nur an wenigen dieser Bücher Interesse und würden fast nichts dafür zahlen. Abgesehen von dem Aufwand.
 


BookMooch wurde von John Buckman gegründet, der aus England stammt und heute mit seiner Frau Jan in Berkley, Californien lebt. Auf der Homepage von BookMooch wird rasch erklärt worum es geht und wie die Buchtauschbörse funktioniert. Foto: BookMooch

Ich könnte die Bücher auch wegwerfen, doch bringe ich das nicht übers Herz. Es muss doch eine bessere Lösung für diese fast neuwertigen Bücher geben. Warum nicht die Bücher an Leute weitergeben, die sie haben wollen?

[...] Überleg doch: Du hast Bücher zu Hause, die Du nie wieder liest. Warum die nicht für Bücher eintauschen, die Du ansonsten kaufen würdest?

Viele Bücher sind vergriffen und schwer zu finden. Mit BookMooch -- und das ist wichtig -- bleiben sie verfügbar und, was noch wichtiger ist, kostenlos.

Bücher sind emotional, genau wie Musik. Sie sind ein kulturelles Produkt und sie bedeuten uns etwas. Es fühlt sich gut an, jemanden ein Buch zu empfehlen, es weiterzugeben, so dass sie es genießen können.

Die Möglichkeit, Geld zu sparen und Regalplatz freizugeben, ist ein Beweggrund, um BookMooch zu verwenden. Außerdem muß nicht immer die Profitmaximierung im Mittelpunkt stehen. Manchmal macht es einfach Spaß, jemandem ein Buch zu geben.

BookMooch: Inteview mit John Buckman

 
Die Grundidee, Bücher die man selbst nicht mehr braucht gegen Bücher die man haben möchte einzutauschen, ist so einfach wie genial. Bild: BookMooch

 

BookMooch bezeichnet sich selbst als eine Internet-Gemeinschaft zum Tauschen von gebrauchten Büchern. Alle eingetragenen Mitglieder erhalten die Möglichkeit Bücher, die nicht mehr gebraucht werden, wegzugeben und dafür selbst Bücher aus dem vorhandenen Pool an Titeln in Anspruch nehmen zu können.

Die Mitgliedschaft bei BookMooch sowie die Nutzung der Website sind kostenfrei. Jeder kann Bücher, die er hergeben möchte, in eine Datenbank eintragen und erhält dafür für jeden eingetragenen Titel 1/10 Punkt. Bezahlt werden müssen die Postgebühren für das Versenden der eigenen Bücher an andere Teilnehmer. Dafür erhalten alle, die ein Buch versenden, Punkte bei BookMooch gutgeschrieben.

Mit diesem Punkteguthaben ist es nun möglich, selbst ein Buch auszuwählen und sich schicken zu lassen. Für Bücher die im Inland verschickt werden gibt es einen Punkt Gutschrift, für Bücher im Ausland werden drei Punkte gut gerechnet. Wer sich ein Buch zuschicken lassen will, benötigt für Bücher aus dem Inland einen Punkt. Für Bücher aus dem Ausland werden zwei Punkte vom eigenen Punktekonto abgezogen.

 

 Aktion      Punkte 
 Ein Buch dem Bestand hinzufügen      + 1/10 
 Ein Buch im Inland weitergeben      + 1 
 Ein Buch ins Ausland weitgeben      + 3
 Ein Buch aus dem Inland bekommen      - 1 
 Ein Buch aus dem Ausland bekommen      - 2 
 Den Erhalt eines Buches bestätigen      + 1/10 

Um den Austausch der Bücher zu regeln, gibt es ein einfaches Punktesystem, mit dem + und - Punkte vergeben werden. Nur wer ein positives Punkteguthaben auf seinem Konto hat, kann sich ein Buch zukommen lassen. Quelle: BookMooch

 

Derzeit stehen mehr als 220.000 Bücher in zahlreichen Sprachen zur Wahl, von denen zahlreiche Titel im Buchhandel gar nicht mehr erhältlich sind. Damit erfüllt die Buchtauschbörse nebenbei auch noch die Aufgabe eines Buchantiquariats.

 

Weiterführende Links:

 

Andreas Markt-Huter, 24-10-2008
aktualisiert: 06-04-2016

 

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