Buchklubbar der VS Kitzbühel

Dr. Michael Huber, Präsident des traditionellen und erfolgreichen Kitzbüheler Ski Clubs (K.S.C) und OK-Vorsitzender des internationalen Hahnenkammrennens erklärt im folgenden Interview für Lesen in Tirol, warum für ihn nicht nur der Sport, sondern auch das Lesen, Schulbibiotheken und der Österreichische Buchklub der Jugend wichtig sind.


Lesen in Tirol: Sehr geehrter Dr. Huber, lieber Michael, wir sitzen hier in der wahrscheinlich ersten Buchklubbar Österreichs, in der Lounge des Restaurants Red Bull, in einer gemütlichen Leseecke, welche uns dankenswerter Weise Familie Reisch ermöglichte.

Draußen kämpfen am Zielhang der berüchtigten Kitzbüheler Streif die Schüler/innen der VS Kitzbühel um die begehrten Medaillen des beliebten, jährlichen Schülerschirennens. Heuer erstmals gibt es auch aktuelle Kinderliteratur zum Schmökern und Informationsmaterialien des Österreichischen Buchklubs der Jugend, welche Eltern, Großeltern und Kinder in den Rennpausen gerne nutzen.

Seit Jahren unterstützt du immer wieder Leseprojekte in deinem Heimatort, weil es ein großes Anliegen von dir ist, dass alle Kinder gut lesen lernen. Von der Idee der Buchklubbar, begleitend zum Schülerschirennen, warst du gleich begeistert.

Warum ist für dich schnelles Lesenkönnen ebenso wichtig, wie schnelles Schifahren?


Dr. Huber mit dem aktuellen Buchspurenkatalog...

Dr. Huber: Ich glaube, bei beiden Disziplinen geht es nicht um Schnellsein im Sinne von absoluten Rekorden. Ein Wettkampf sollte immer nur Ansporn und Motivation sein zum Üben, um seine eigene Leistung zu verbessern. Sei es beim Skifahren, sei es beim Lesen.

Lesen in Tirol: Hast du als Kind gerne gelesen? Was waren deine Lieblingsbücher?

Dr. Huber: Ich habe gerne gelesen. Zuerst Comics, die Klassiker wie Mickey Mouse und Donald Duck. Dann spannende Jugendbücher und Geschichten ähnlich den Büchern von Thomas Brezina, wie zum Beispiel die Knickerbockerbande.

Später in der Jugend haben mich die Detektiverlebnisse des Sherlock Holmes von Sir Arthur Conan Doyle sehr zum Lesen angeregt.

Lesen in Tirol: Die spannenden Momente kannst du nun sicher bei der Organisation und Durchführung des Hahnenkammrennens genießen...

Die besten Kinderbücher der letzten Jahre waren für dich?

Dr. Huber: Besonders die lustigen Geschichten sind in Erinnerung geblieben. Seien es die Klassiker Michl aus Lönneberga von Astrid Lindgren oder die Geschichten vom Franz (Christine Nöstlinger). Aber auch an die Spiderwick Geheimnisse von Tony DiTerlizzi erinnere ich mich gerne. Das Bücherregal zuhause ist inzwischen so voll, dass gar nicht mehr alle Bücher darauf Platz finden. Nicht nur aus diesem Grund finde ich es wichtig, dass es an den Grundschulen gut ausgestattete Schulbibliotheken gibt!

Lesen in Tirol: Alle diese Kinder- und Jugendbücher hast du aber nicht für dich selber gekauft?
Du hast zwei schulpflichtigen Kinder. Liest du ihnen vor?

Dr. Huber: Das ist jetzt schon etwas länger her. Aber ja, ich habe ihnen viel vorgelesen. Ich glaube, so ab dem 1. Lebensjahr habe ich angefangen, jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte zu lesen, später dann auch am Wochenende, bei Ausflügen. Ich las Bilderbücher, Liederbücher und was es da an Erstlesebüchern alles so gibt, vor. Als die beiden dann drei und vier Jahre alt waren, auch schon Comics wie Asterix und Obelix. Zuletzt schon richtige Bücher, wie Harry Potter. Jetzt besuchen die beiden schon einige Zeit lang das Gymnasium und lesen selber!


Buchklubangebote für Eltern und Kinder

Lesen in Tirol: Wo ist dein persönlicher Lieblingsleseplatz?

Dr. Huber: Eindeutig das gemütliche Sofa!

Lesen in Tirol: Am liebsten lese ich...

Dr. Huber: Alles! Von der Tageszeitung angefangen, über Fachzeitschriften, natürlich alles zum Thema Skisport. Besonders liebe ich historische Bücher, die Berichte und Aufzeichnungen über die Skigeschichte enthalten. Im Urlaub muss es etwas anderes sein. Da lese ich am liebsten zur Entspannung Fantasyliteratur, als Dauerbrenner Herr der Ringe oder auch Eragon von Paolini.

Lesen in Tirol: Wie denkst du über eBooks?

Dr. Huber: Das ist ein sehr spannendes Thema. Der Gedanke, 100 Bücher und mehr, abgespeichert zu haben auf einem Spezialbildschirm und somit ständig lesbar, ist schon faszinierend. Textstellen markieren und wiederfinden in Form von elektronischen Eselsohren klingt nach großen Vorteilen für Menschen, die beruflich viel lesen. Die Mediengeschichte zeigt uns, dass Neue Medien die traditionellen, alten, aber nicht auslöschen werden. Das Lesen zum Vergnügen wird meiner Meinung nach weiterhin in Form des gedruckten Buches stattfinden. 

Lesen in Tirol: Lieber Michael, wir danken dir, dass du für Lesen in Tirol das ausführliche Interview gegeben und auch die Buchklubbar tatkräftig unterstützt hast. Besonders danken wir dir für die Zeit, die du dir dafür genommen hast. Jetzt in der Hauptsaison der Schirennen sind deine freien Minuten gezählt!

Dr. Huber: Das habe ich gerne gemacht. Das soziale Engagement des Österreichischen Buchklubs der Jugend, welcher junge Menschen beim Lesenlernen begleitet und auch der Einsatz der fleißigen Schulbibliothekar/innen gehört einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und verdient jede Unterstützung.


Kennst du Philipp, die Lesemaus?


Bürgermeister Dr. Klaus Winkler in der Buchklubbar




Kolleginnen, Eltern und VD Marialuise Brandstätter beim Schmökern...
 
 
Ich bestelle das Elternmagazin ...


Gastgeberin Susanne Reisch findet auch ihr Lieblingsbuch...


Das Rennen  ist vorbei, alle sind schon heimgegangen. Alle?


Alle, bis auf ein paar eifrige Leseratten ...

 



Quelle oder Autor/-in: Dina Überall/März 2010

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