Tad Williams, Das Reich der Grasländer 1

tad williams, das reich der grasländer 1„In seinem Traum stand sie über ihm. Er konnte sie nicht sehen, fühlte aber, dass sie da war, so kalt und kerzengerade wie eine Schwertklinge. Und er fühlte auch ihren gefährlichen Zorn, aber der schien nicht gegen ihn gerichtet – jedenfalls hoffte er das inständig. Der Wind ist zu stark, sagte sie. Er weht meine Worte zu mir zurück oder trägt sie davon ins Dunkel, das sie für immer verschluckt. Morgan wusste, dass er träumte und versuchte verzweifelt aufzuwachen …“ (S. 97)

Die Hikeda‘ya im Land der Nornen rüsten unaufhörlich zum Kampf und die Nornenkönigin Utuk’ku schickt ihre Leute aus, um den Angriff auf Osten Ard vorzubereiten. König Simon und Königin Miriamel, die Hochkönige über Osten Ard, erhalten immer mehr Hinweise auf die drohende Bedrohung aus dem Norden. Aber auch im Westen, in den Thrithingen im Reich der Grasländer geraten die Verhältnisse in Bewegung, nachdem Unver als Shan verehrt wird, als Anführer, der alle Clans der Thrithinge unter seiner Herrschaft vereinen soll.

Nach dem vergeblichen Versuch Prinz Morgans und Graf Eolairs, der Hand des Throns, die Sithi um Hilfe vor einem Angriff der Nornen zu bitten, wird Graf Eolair von Banditen aus dem Land der Thrithinge gefangengenommen. Morgan gelingt es in den Aldheorte Wald zu entkommen, wo er sich geheimnisvollen kleinen Wesen anschließt, die in den Bäumen leben. Währenddessen wird Eolair von den Banditen in den Wiesenthrithing verschleppt, wo er auf der jährlichen Thanversammlung gegen Lösegeld verkauft werden soll.

Der mächtige Than Rudur Rotbart, vom Clan der Bären, fordert von Unver, den viele für den neuen Shan halten, eine öffentliche Unterwerfung. Als dieser ablehnt, wird er ausgepeitscht und im Wald, an einen Baum gefesselt, den wilden Tieren überlassen. Als Unver überlebt und Rudur auf mysteriöse Weise tot umfällt, wird Unver von den versammelten Clans als neuer Shan verehrt.

Königin Miriamel nimmt die Einladung zur Hochzeit von Graf Drusis an, um einen offenen Machtkampf zwischen ihm und seinem Bruder Herzog Saluceris um das Herzogtum Nabban zu verhindern. König Simon bleibt in der Hauptstadt Ercherster zurück, um die Totenfeier seiner verstorbenen Schwiegertochter zu leiten. Niemand ahnt, dass Prinzessin Idela ermordet worden ist und ihr Mörder Kontakt mit dem Feind hat.

Im ersten Teil des zweiten Bandes der Osten Ard Reihe nehmen die Gefahren für das Königreich an den unterschiedlichsten Schauplätzen immer bedrohlichere Ausmaße an. Die Nornenkönigin sinnt auf Rache und wirft magische Mächte ins Spiel, während die Menschen vom Ausmaß der Bedrohung im Unklaren bleiben. Auch im dritten Buch der Osten Ard Reihe gelingt es Tad Williams den Spannungsbogen kontinuierlich zu steigern, indem er die Leserinnen und Leser den Überblick über die zahlreichen Schauplätze und drohenden Gefahren eröffnet.

Ein überaus aufregendes und fesselndes Leservergnügen, das mit Spannung die Fortsetzung erwarten lässt.

Tad Williams, Das Reich der Grasländer 1. Aus d. Reihe: Der letzte König von Osten Ard 2.1, übers. v. Cornelia Holfelder-von der Tann / Wolfram Ströle [Orig. Titel: Empire of Grass. The Last King of Osten Ard]
Stuttgart: Klett-Cotta Verlag / Hobbit Presse 2020, 672 Seiten, 22,70 €, ISBN 978-3-608-94954-4

 

Weiterführende Links:
Hobbitpresse Klett-Cotta Verlag: Tad Williams, Das Reich der Grasländer 1
Wikipedia: Tad Williams

 

Andreas Markt-Huter, 09-03-2022

Bibliographie

AutorIn

Tad Williams

Buchtitel

Das Reich der Grasländer 1

Originaltitel

Empire of Grass. The Last King of Osten Ard

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2020

Verlag

Klett-Cotta Verlag / Hobbit Presse

Reihe

Der letzte König von Osten Ard 2.1

Übersetzung

Cornelia Holfelder-von der Tann / Wolfram Ströle

Seitenzahl

672

Preis in EUR

22,70

ISBN

978-3-608-94954-4

Lesealter

Altersangabe Verlag

o.A.

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Der amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Autor Tad Williams wurde in San José in Kalifornien geboren. Seine genre-erschaffenden und Genregrenzen sprengenden Bücher wurden weltweit mehrere zehn Millionen Exemplare verkauft.