Zu Beginn der Neuzeit erfuhr Schreiben und Lesen von verschiedenen Seiten nachhaltige Impulse. Neben dem wachsenden Interesse an antiken Schriften in der Renaissance, der raschen Verbreitung von Schriften durch den Buchdruck, leitete die Reformation einen bis dahin unbekannten Motivationsschub ein, breiten Teilen der Bevölkerung Lesen und Schreiben zu lehren.
Sowohl Humanismus als auch Reformation erfolgreich auf die neuen technischen Möglichkeiten einer raschen und vielfältigen öffentlich wirksamen Verbreitung von Texten, Nachrichten und Meinungen zurückgreifen. Die Reformation hatte aber nun nicht mehr die Gelehrten als Zielpublikum im Auge, sondern richteten sich systematisch an ein Laienpublikum. Neben der Schrift gewann auch das Bild als illustrierende Druckgraphik eine zentrale Bedeutung. (Vgl. Ute Schneider, Frühe Neuzeit, S. 741)