„Damit stellen sich die Demonstranten ganz bewusst und ohne jeden Selbstzweifel in die Tradition eines besseren, revolutionären Amerika, jener guten alten Zeit, als die USA noch weiß, protestantisch, tugendhaft, frei und voller Optimismus waren, einer Zeit allerdings, die so womöglich nie existiert hat.“ (7)
Während die amerikanische Revolution in gängigen Geschichtsbüchern und patriotischen Historienfilmen nicht selten als Kampf eines freiheitsliebenden Volkes gegen einen monarchischen Unterdrückungsstaat vermittelt wird und damit quasi als Startschuss für die revolutionäre Entwicklung in Europa erscheint, erweist sie sich bei nähere Betrachtungsweise als „ein komplexes, mitunter widersprüchliches historisches Ereignis“ (9). Michael Hochgeschwendner zeigt in seinem Buch detailliert, dass sich der nationale Gründungsmythos der USA, als Kampf der freiheitliebenden amerikanischen Patrioten gegen die arroganten, despotischen Briten, in der Geschichtsschreibung der Gegenwart nicht mehr aufrechterhalten lässt.