Stefan Abermann, Hundestaffel

In der Literatur wird eine Geschichte oft dadurch plastisch und aufregend, dass sie sich beim Erzählen selbst vernebelt. Während der Leser in den Trümmern nach brauchbaren Teilen sucht, entsteht der Psychothriller wie von selbst.
Stefan Abermann macht in seinem Debütroman alles richtig. Angefangen vom bedrohlichen Titel "Hundestaffel", über das überschaubare Figurenset von drei halbstarken Erotik-Hengsten bis hin zu einem verblüffenden Plot wird hier von frei liegenden Hormonen, schweren Medikamenten und einem undurchdringlichen Lebenssinn erzählt.

Häuslbauen kann ihre Psyche zerstören! - Diese frustrierende Warnung alter Immobilien-Haudegen in den Alpen kreist wie ein Geier über der Seele des Helden, der durch die poetische Banalität der Zeit hindurch muss, um sich letztlich selbst zu finden.
Das Perverse an alpinen Figuren besteht meist darin, dass sie äußerlich durchaus internationales Format verströmen, sobald sie aber den Mund aufmachen Geröllmassen von unverständlicher Semantik ausspucken. 
Vielleicht die wichtigste Frage auf dieser Welt lautet: ?Wie geht es weiter? - Liebespaare stellen sich diese Harte-Nuss-Frage genauso wie besorgte Eltern, die Raumfahrt oder regionale Agrarpolitiker. Aber niemand weiß eine rechte Antwort darauf. Die einzigen, die wirklich etwas Passables dazu zu sagen haben, sind die Dichter.
In einem Glas sitzt der Dichter, leicht durchgeschüttelt wie der Wein vor einer Verkostung, man kann noch nichts über den Geschmack sagen, der flüssige Dichter jedenfalls schaut besinnlich hoffnungsvoll aus dem Glas.
Kulturelle Botschaften gehen oft geheimnisvolle Wege. So lebt einer der besten Kenner des Nomaden-Volkes der Tuareg in Innsbruck.
Wenn jemand ohnmächtig wird, wird der Arzt gerufen. Wie aber nun, wenn der Arzt selbst ohnmächtig ist?