Hans Platzgumer, Weiß
Was passiert, wenn man aus dem gewöhnlichen Leben so heftig aussteigt, dass man nur noch weiß um sich "sieht"?
Hans Platzgumer schickt seinen Anti-Helden Sebastian Fehr ans Ende der Welt und versucht zu beschreiben, was in der extremsten Grenzsituation tatsächlich passiert. Frankfurt gilt als der Mittelpunkt der pragmatisch-faden, ökonomisch-unaufgeregten Welt, eine Bank ragt in die nächste hinein, ein durch-designtes Leben umarmt das nächste. Wer hier lebt und stirbt, hat letztlich nichts von der Welt mitbekommen.
Hilf dir selbst, sonst hilft dir Gott. So in etwa könnte die Grundbotschaft jener beiden Erzählungen lauten, die den Ich-Erzähler an jene Grenze gebracht haben, hinter welcher entweder das Jenseits oder die irdische Verstümmelung warten.
Mit dem Mutterglück ist es so eine Sache, knapp am Kitsch angesiedelt zieht dieser Begriff seine Heldinnen oft gnadenlos in die Tiefe, sobald sich diese auf das Mutterglück berufen.
Perfekte Literatur kommt letztlich ohne Handlung aus. Im Gegenteil, sie streift jede irdische Beschwernis ab und geht in die Luft.
Längst wissen wir, dass in der Wirtschaft die Etikette mindestens so wichtig ist wie die Zahlenkolonnen auf den diversen Transaktionspapieren.
Wenn ein ehemaliger Untergrund-Autor so großen Wert darauf legt, dass sein Roman „non-fiction“ ist, dann spricht daraus bereits eine gewisse Lebenserfahrung im Umgang mit der so genannten Wahrheit.
Manchmal reißt einen ein edler Umschlag mit poliertem Werkzeug in die düsterste Materie. Magnus Mills hat nichts Größeres vor, als die komplette Arbeitswelt als Wahnsinn darzustellen, uns Leser darin zu verstricken und dann das ganze mit Ironie in die Luft zu jagen.
Die Schweiz exportiert nicht nur den Magnetismus von Großkonzernen, der dann allenthalben wieder das Kapital in die Schweiz schickt, Schweizer Autoren kümmern sich in ihren Texten auch um die Befindlichkeiten der Manager, die diese Konzernphilosophie bis zum jeweils bitteren Ende durchziehen müssen. 
So genannte wahnsinnige Romane können am ehesten ein wahnsinniges System beschreiben im Sinne einer authentischen Dokumentation. Diese Superfiktionen können aber auch dazu dienen, so genannten normalen Systemen einen Spiegel vorzuhalten und zu zeigen, wie letztlich jede politische Zelebration mit einem Schuss Irrwitz unterlegt ist.