Nina Hundertschnee, Leopeule
„Uhuuu-nanu! Was ist denn das? Die Nacht im Wald ist unheimlich dunkel, doch die Augen der Euleneltern leuchten hell. Gespannt schauen beide auf ihr Nest, in dem fünf glänzende Eier liegen. Vier davon sehen sich ziemlich ähnlich. Doch das fünfte Ei ist irgendwie anders. Es ist mit Flecken übersät wie der Himmel mit Sternen.“
Die Eulen erwarten ihren Nachwuchs im Nest und sind ganz begeistert, als die ersten vier Küken schlüpfen. Nur das fünfte Ei mit den Leopardenflecken lässt auf sich warten. Plötzlich beginnt das Ei loszurollen und fällt aus dem Nest. Die Schale zerspringt und ein strubbeliges Küken mit braunen Flecken kommt zum Vorschein.
„Der Verkaufsraum hinter der Tür aus buntem Glas war zwar wie jedes Antiquariat mit Unmengen von Büchern vollgestopft, dicht zusammengedrängt in hohen Regalen bis unter die Decke. Doch niemals war je eines von ihnen gekauft worden. Die Bücher hätten sich das auch schwer verbeten. Denn die meisten von ihnen waren mehr, als sie zu sein schienen. Sie waren lebendig.“ (S. 3f)
„Der Tag, an dem das kleine Gelb-Braun-Flaumige gegen den dicken Stamm der alten Buche rumste und so ziemlich alles unter ihrem Blätterdach durcheinanderbrachte, begann eigentlich ganz normal.“ (S. 5)
„Nicht weit vom Meer und den Dünen entfernt liegt das Hotel zum Oberstübchen. An diesem Wochenende versammelt sich hier die ganze Familie Stein, denn es gibt etwas zu feiern. Opa und Oma sind fünfzig Jahren verheiratet.“ (S. 8)
„In einem verlassenen Krähennest hoch oben in einer Astgabel thront ein schokoladenbraunes Fellknäuel. Das Fellknäuel heißt Matti und ist ein Baummarder. Im Unterschied zu anderen Marderarten ist sein Kehlfleck nicht weiß, sondern leuchtend gelb.“
„Ich hatte den Job als Mann für alle Fälle beim Präsidenten bekommen. Der Präsident war ein vielbeschäftigter Mann. Wenn er nicht gerade den Rasen vor seinem Palast mähte, war er auf Paraden, Sitzungen oder Reisen unterwegs. Sein wichtiger Koffer war immer dabei.“
„In der Antike war die griechische Kultur im ganzen Mittelmeerraum verbreitet und überall erzählte man sich ähnliche Geschichten über die griechischen Götter und Helden. Diese Geschichten, die man Mythen nennt, halfen den alten Griechen, die Welt zu begreifen.“ (S. 5)
„Wie viele wir waren, als wir aufbrachen? Ich weiß es nicht mehr … Die Sonne verbarg sich noch hinter den Bergspitzen. Langsam bewegten wir uns vorwärts, ungelenk, noch halb im Schlaf.“
„»Bevor ich diese Tür öffne, sollten sie beide sich besser wappnen.« »Keine Sorge, Lady Angora, wir sind Profis.« »Brr! Ist das kalt!« »Keuch!!! Was ist das hier??« »Der Kühlraum. Hier lagern wir alle, die versucht haben, den Fluch zu brechen, und gescheitert sind! Tapfere, Unschuldige Männer und Frauen …«“ (S. 8)
„Die ganze Stadt lag in tiefem Schlaf. Nur im Zimmer von Moritz brannte noch Licht. Er war wütend und konnte nicht einschlafen. Irgendjemand hatte ihm sein liebstes Buch geklaut. Das Buch mit dem roten Umschlag, »Die tollsten Seeräubergeschichten«, war verschwunden.“