Uwe-Michael Gutzschhahn u.a., Dunkel war's, der Mond schien helle
„Dunkel war’s der Mond schien helle, / schneebedeckt die grüne Flur, / als ein Wagen blitzeschnelle / langsam um die Ecke fuhr. // Drinnen saßen stehend Leute, / schweigend ins Gespräch vertieft, / als ein totgeschossner Hase / auf der Sandbank Schlittschuh lief.“
Eine stolze Reihe bekannter Autorinnen und Autoren dichtet gemeinsam an einem Scherzgedicht aus dem 19. Jahrhundert, das nicht zum ersten Mal die Phantasie und den Humor der schreibenden Zunft angeregt hat. Und auch wenn dabei vor allem viel Nonsens aufs Papier kommt, ist er doch allemal zum Lachen.
„So ein Haus ist zwar aus Steinen und steht sonst im Allgemeinen ziemlich leblos und auch stumm in der Gegend dumm herum. Doch dieses Haus, das wird gleich klar ist ein besondres Exemplar. Nur schade, dass man dann und wann nicht durch die Mauern sehen kann. Drum haben wir hier mit Bedacht die Mauern einfach weggemacht.“
„Robin trat mit der Ferse gegen die Tür, die hinter ihr scheppernd ins Schloss fiel. Sie schnaubte, etwas außer Atem vom vielen Treppensteigen, aber auch ein bisschen vor Wut. Unsanft stellte sie den letzten Karton zu den anderen und blieb einen Moment davor stehen. Der Umzug war geschafft. Hier wäre von nun an ihr Zuhause.“ (S. 9)
„Künstler sind großartige Beobachter und haben die besondere Gabe, ihre Eindrücke bildnerisch zu verarbeiten. Sie zeigen die Welt aus ihrem eigenen Blickwinkel. Doch aus Neugier und Kreativität allein erwächst noch kein Kunstwerk. Wann entstanden die ersten Werke, die wir heute als Kunst im eigentlichen Sinne definieren?“ (S. 7)
„Frieda Fröhlich saß an ihrem Schreibtisch, las Wunschzettel der Kinder und seufzte. Je länger sie las, desto lauter wurden ihre Seufzer. »Briefe, Briefe, Briefe«, murmelte sie betrübt. »So viele Wünsche. Wie soll sich das alles bis Weihnachten ausgehen?«“
„Liebe Musikfreunde, Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit … Schneeflocken fallen, der Schnee glitzert, die Straßen und Häuser sind festlich geschmückt. Und überall hört man Musik, die einen in feierliche Weihnachtsstimmung versetzt. In Konzertsälen und Kirchen ist dann auch oft »Das Weihnachtsoratorium« zu hören, eine Komposition von Johann Sebastian Bach, der vor über 300 Jahren gelebt hat.“
„In diesem Buch habe ich versucht, den Geist einer Idee herbeizurufen, und dieser Geist soll meine Leserinnen und Leser nicht verstimmen und nicht aufbringen, nicht gegeneinander, nicht sich selbst gegenüber, nicht dem Weihnachtsfest gegenüber und mir gegenüber schon gar nicht. Möge er auf freundliche Weise in ihren Häusern spuken und möge niemand ihn vertreiben wollen. Euer aller getreuer Freund und Diener, C. D. Dezember 1841“ (S. 7)
„Steht schon wieder Weihnachten vor der Tür? Überall sausen Engelein durch die kalte Winterluft und sammeln fleißig all die Briefe von den Balkonen und Fensterbänken ein. Nicht nur die Kinder haben ihre Wünsche so schön aufgeschrieben und gezeichnet, auch die Tiere haben kleine Briefe vorbereitet.“
„Was duftet denn hier so köstlich? In der Wichtelbäckerei wird schon fleißig gearbeitet. Rezepte werden studiert und neue Plätzchen verkostet. Teig wird geknetet und ausgerollt, Plätzchen werden ausgestochen und auf Backbleche gelegt, die dann in den großen Holzofen geschoben werden.“
„Bellwidder Rückwelzer hatte von Blumen geträumt. Er stand auf, dehnte sich, schaute sich um, aß sein Frühstück, ließ sein Morgenbad ein und vertrieb sich ganz allein die Zeit. Doch zum Glück konnte Bellwidder das AUSGEZEICHNET.“ (S. 2-7)