Lesenächte planen

Im Rahmen der Ausbildung zur Schulbibliothekarin hat Heidi Sammer, basierend auf Gerda Markfelder (BVÖ 2006), eine Checkliste zur Durchführung von Lesenächten erstellt und erprobt.

Ihre Tipps für die Praxis werden im Folgenden wiedergegeben:

 

1.  Zielgruppe

  • Altersgruppe festlegen; Programm variiert durch Alter der Kinder;
  • Es ist zu überlegen, ob es eine freie Anmeldung von Schülern aus einer Jahrgangsstufe gibt oder ob die TeilnehmerInnen einer Grundstufe eingelanden werden. Möglich ist auch die Teilnahme einer ganzen Klasse
  • Freiwillige Teilnahme, Einverständniserklärung der Eltern;

2.  Terminplanung

  • Dauer ca. 14 Stunden;
  • Am darauf folgenden Tag sollte unterrichtsfrei sein.
  • Um Terminkollisionen zu vermeiden, sollte das Datum mit der Gemeinde besprochen werden.
  • Es empfiehlt sich eine frühe Fixierung des Termins und die geleichzeitige Bekanntgabe des Themas.

3.  Räumlichkeiten

Ist die Durchführung der Lesenacht in der Bibliothek, der Schule oder im Pfarrsaal möglich?

Folgende Fragen werden dabei in Betracht gezogen:

  • Bietet der Raum ausreichend Platz zum Lesen?
  • Wie viele Kinder können eingeladen werden?
  • Ist genügend Platz zum Schlafen vorhanden?
  • Verfügt der Raum über gemütliche Leseecken?
  • Finden die TeilnehmerInnen Platz zum Malen oder Basteln?
  • Ist die sanitäre Einrichtung ausreichend?
  • Stehen technische Hilfsmittel zur Verfügung (CD Player,
  • Videorekorder, Kassettenrekorder, Beamer, …)?
  • Kann in diesem Raum auch gegessen und gefrühstückt werden?

4.  MitarbeiterInnen, Lehrer, Eltern

Wie viele Personen werden einbezogen? Dies orientiert sich an der Anzahl der Teilnehmer. Bei niedriger Betreuerzahl sollte das Programm einfacher gestaltet werden. Lehrer und Aufsichtsperson übernehmen dabei gemeinsam die Aufsichtspflicht.

5.  Programmplanung

Nach Abklärung der bereits genannten Punkte kann mit der Planung des Programms begonnen werden.

Die Lesenacht wird in vier Abschnitte gegliedert :

  • Früher Abend: Begrüßungs- und Einstimmungsphase
  • Abend: Programmphase
  • Nach Mitternacht: Zeit für freies Lesen
  • Am Morgen: Gemeinsames Frühstück

Die Gestaltung der Lesenacht zu kann zu einem bestimmten Thema oder einem ausgewählten Buch stattfinden. Das Programm spannt sich von Lesen, Vorlesen und Diskutieren über Zeichen oder kreatives Gestalten bis hin zum Singen und Spielen. Das Programm wird dem Alter der TeilnehmerInnen angepasst:

  • Für Kinder wählt man ein spielerisches Programm mit Vorlesen, Lesen, Basteln, Singen und Spielen.
  • Mit Jugendlichen kann man diskutieren, Texte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, über unterschiedliche Standpunkte und Ansichten sprechen oder kurzzeitig in andere Rollen schlüpfen.
  • Zeit für freies Lesen und Schmökern in der Bibliothek muss auch eingeplant werden.

6.  Einladung und Elterninformtionsblatt

Es empfiehlt sich, nach der Programmplanung eine Einladung für die Kinder, ein Informationsblatt für die Eltern und eventuell ein Plakat für die Bibliothek vorzubereiten. Was soll auf der Einladung stehen? Hilfreich dafür sind die so genannten „W-Fragen“: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?

Bei der Gestaltung der Einladung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Verschieden bunte Papierarten werden verwendet.
  • Man kann die Einladungen zuschneiden (z.B.: In der Form eines Hexenhäuschens).
  • Der Text wird in auffälligen und gut leserlichen Schriftarten geschrieben.
  • Es empfiehlt sich, den Einladungstext mit passenden Bildern und Fotos aufzulockern.

Die Eltern sollten im Vorfeld ein Informationsblatt erhalten. Dieses enthält eine Einverständniserklärung zur Teilnahme und allgemeine Informationen. Weiters wird angeführt, was das Kind zur Lesenacht mitbringen muss.

Literatur: Markfelder, Gerda: Lesenächte. Allgemeines, Tipps und Anregungen. Wien 2006 (BVÖ)

Bild und Text: Heidi Sammer

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