Said, Sindbad

„Nun will ich dir meine Geschichte erzählen, wie ich zu diesem Reichtum gelangte. Denn erst nach schweren Verlusten, großen Mühen und unendlichen Qualen habe ich solchen Wohlstand erreicht.“ (9)

Zur Zeit des Kalifen Harun al Rashid lebten in Bagdad zwei Männer Namens Sindbad. Einer war Lastenträger und erhielt eines Tages einen Auftrag, der ihn am Haus Sindbads des Seefahrers vorbeiführte, der unglaublich reich war. Überraschenderweise wird er in das Haus gebeten, wo ihm Sindbad der Seefahrer von seinen Abenteuern erzählt und wie er zu seinem großen Reichtum gekommen ist.

Sindbads Vaters hat seinem Sohn bei seinem Tod ein riesiges Vermögen hinterlassen, das der junge Sindbad durch großen Leichtsinn aber rasch verschwendet hat. Er verkauft alles, was er noch hat, und beginnt einen Handel mit fernen Ländern. Auf seiner ersten Reise ankert Sindbads Schiff vor einer Insel, die sich als großer Fisch entpuppt. Als der Fisch untertaucht werden alle auf der Insel mit ins Meer gerissen nur Sindbad kann sich auf einem Brett zu einer Insel retten, auf der außergewöhnliche Pferde gezüchtet werden.

Bei seiner zweiten Reise wird Sindbad auf einer Insel vergessen, wo er das riesige Ei des Vogels Roch entdeckt. Mit dem Vogel gelangt er in ein Tal mit Schlangen und Diamanten. Seine dritte Reise führt ihn auf die gefürchtete Affeninsel. Die Affen machen sich sofort über das Schiff her und nehmen es mit sich. In einem Schloss treffen die Kaufleute auf einen Riesen, der drei von ihnen auffrisst, ehe sie ihn im Schlaf blenden können.

Auf seiner vierten Reise kentert Sindbads Schiff in einem Sturm und er strandet mit seinen Kameraden auf einer Insel, auf der Magier hausen, die alle Fremden mästen, um sie ihrem Oberhaupt zum Fraß vorzuwerfen. Während Sindbad das vorgesetzte Essen verweigert, schlingen seinen Kameraden alles in sich hinein. Völlig abgemagert kann Sindbad entkommen und gelangt in ein Land, wo er vom König verheiratet wird, aber nach dem Tod seiner Frau mit dieser lebendig begraben wird.

Während seiner fünften Reise finden Kaufleute ein Ei des Vogels Roch, aus dem gerade ein Junges zu schlüpfen beginnt. Trotz aller Warnungen Sindbads schlagen die Händler das Ei ein und ziehen das Küken heraus. Inzwischen kehren die Eltern des Vogels zum Nest zurück und entdecken die Nestdiebe und rächen sich bitter.

Auf seiner sechsten Reise zerschellt Sindbads Schiff an einem Berg. Es gelingt ihm, auf einem Fluss unter dem Berg zu entkommen. Seine letzte Reise bringt Sindbad ans Ende der Welt. Sei geht unter Schiff, aber er kann sich auf eine Insel retten, wo er auf Menschen trifft, denen bei jedem Neumond Flügel wachsen.

Sindbads Abenteuer haben auch in der heutigen Zeit nichts an ihrem Charme und überreichen Fantasie verloren. In ihnen erwacht die fantastische Welt der Seefahrer, ihrer Abenteuer und ihrer Geschichten erneut zum Leben und begeistert jung wie alt. Said gelingt es mit seiner angenehmen, melodiösen Sprache die spannenden Geschichten Sindbads für junge Leserinnen und Leser nachzuerzählen. Die wunderschönen Illustrationen von Rashin sorgen im überaus empfehlenswerten Buch für die passende, orientalische Stimmung.

Said, Sindbad - Eine Geschichte aus Tausenundeiner Nacht. Ill. v. Rashin, ab 6 Jahren
Zürich: Nordsüd Verlag 2015, 80 Seiten, 22,70 €, ISBN 978-3-314-10312-4

 

Weiterführende Links:
Nordsüd Verlag: Said, Sindbad
Homepage: Said
Homepage: Rashin Art

 

Andreas Markt-Huter, 21-10-2015

Bibliographie

AutorIn

Said

Buchtitel

Sindbad - Eine Geschichte aus Tausenundeiner Nacht

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Nord Süd Verlag

Illustration

Rashin

Seitenzahl

80

Preis in EUR

22,70

ISBN

978-3-314-10312-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Said kam siebzehnjährig als Student nach München. Hier studierte er Politikwissenschaft. Nach dem Sturz des Schahs 1979 ging er kurzzeitig in den Iran. Die dort durch die Mullahs neu begründete Theokratie veranlasste ihn, wieder in das deutsche Exil zurückzukehren. Er schreibt Lyrik und Prosa in deutscher Sprache, die er in all ihren Nuancen beherrscht und als seine „Behausung“ begreift.<br />Rashin Kheiriyeh wurde im Iran geboren und studierte Grafikdesign an der Universität Teheran. Die vielfach ausgezeichnete Illustratorin arbeitet für Zeitungen wie die New York Times und Le Monde diplomatique. Ihre Kinderbücher, über 45 an der Zahl, wurden weltweit publiziert.