Ulf Nilsson, Kommissar Gordon – Der erste Fall

„Schreckliche Diebe!“, rief ein kleines Tier, das aufgeregt durch den Schnee angehüpft kam. „Dreckliche Schiebe!“ Es war Abend und der Wald war ganz still. Es schneite leicht und hübsch. „Grässliche Plünderer!“, rief das kleine Tier mit zitternder, piepsiger Stimme. „Pressliche Gründerer!“ (7)

Kommissar Gordon ist eine Kröte und der einzige Polizist im Wald. Auch wenn die Hinweise des beraubten Eichhörnchens mehr verwirrend als erhellend sind, macht sich der Kommissar, der nichts mehr liebt als warmen Tee und Muffins, im kalten Schnee auf die Suche nach Spuren und Hinweisen auf den geheimnisvollen Nüssedieb.

Kommissar Gordon untersucht zunächst den Baum, der dem Eichhörnchen als Speisekammer dient und aus dem die Nüsse gestohlen worden sind. Er legt sich vor dem Baum unter einen Schneehaufen auf die Lauer, in der Hoffnung, den Dieb in flagranti zu erwischen. Und tatsächlich entdeckt er eine Maus mit einer Nuss im Arm. Als er sie schnappen will, ergreift die Maus panikartig die Flucht.

„Ich kriege dich!“ rief der Kommissar. In dem Moment merkte er, dass er festgefroren war. (25)

Als der eingefrorene Kommissar um Hilfe ruft, kommt die kleine junge Maus mit der Nuss zurück. Sie hilft dem Kommissar sich aus dem Schneegefängnis zu befreien und schon bald wird klar, dass es sich bei dem Mäuschen nicht um den Dieb, sondern nur um ein furchtbar hungriges Tier handelt. Beim Verhör in der Polizeistation zeigt sich, dass das Mäuschen keinen Namen und keine Arbeit hat. Rasch gibt Gordon dem Mäuschen den Namen Buffy und macht sie postwendend zu seiner Polizeiassistentin.

Am nächsten Morgen wird das Eichhörnchen neuerlich ausgeraubt und Kommissar Gordon und seine Assistentin Buffy untersuchen den neuen Tatort, wo er feststellt, dass zwei Täter mit Hilfe eines Tannenzweiges die verräterischen Spuren verwischt haben. Während sich Kommissar Gordon von den Strapazen im Schnee erholt, unternimmt Buffy eigene Untersuchungen und befragt dazu zahlreiche Tiere im Wald. Danach hoffen die beiden, mit Hilfe einer Falle, den Dieben endlich das Handwerk zu legen.

Selten kommt ein Kommissar so sympathisch und freundlich daher wie Kommissar Gordon. Mit seiner schlauen und engagierten Assistentin Buffy gelingt es ihm rasch, die Herzen der jungen Leserinnen und Leser zu erobern. Waffen lehnt der gemütliche Kommissar strikt ab, der mehr Wert auf klassische Detektivarbeit legt und seine Fälle mit Hilfe logischen Denkens löst. Sowohl die einzelnen Charaktere als auch die Umgebung der Handlung bieten einen unverwechselbaren Charme, der durch die zahlreichen liebevoll gestalteten Illustrationen kongenial unterstrichen wird.

„Kommissar Gordon – Der erste Fall“ bietet allen jungen Leserinnen und Lesern einen wunderbar unterhaltsamen Kriminalfall, der alles aufweist, was auch Krimis für Erwachsene auszeichnet: spannendes Mitraten bis zum Schluss. Ein überaus spannender Lesespaß der Kindern und Erwachsenen gleichermaßen begeistern wird.

Ulf Nilsson, Kommissar Gordon - Der erste Fall. Ill. v. Gitte Spee, übers. v. Ole Könnecke [Orig. Titel: Kommisarie Gordon – Det första falet], ab 5 Jahren
Frankfurt a. Main: Moritz Verlag 2014, 112 Seiten, 12,30 €, ISBN 978-3-89565-288-2

 

Weiterführende Links:
Moritz Verlag: Ulf Nilsson, Kommissar Gordon - Der erste Fall
Wikipedia: Ulf Nilsson
Wikipedia: Gitte Spee (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 17-12-2014

Bibliographie

AutorIn

Ulf Nilsson

Buchtitel

Kommissar Gordon - Der erste Fall

Originaltitel

Kommisarie Gordon – Det första falet

Erscheinungsort

Frankfurt a. Main

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Moritz Verlag

Reihe

Kommissar Gordon

Illustration

Gitte Spee

Übersetzung

Ole Könnecke

Seitenzahl

112

Preis in EUR

12,30

ISBN

978-3-89565-288-2

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Ulf Nilsson wurde in Helsingborg geboren und lebt als freier Autor in Stockholm. Er schreibt für Kinder wie für Erwachsene und ein wichtiges Thema ist für ihn der Sieg des Guten über das Böse. Er beschäftigt sich auch stark mit biblischen Geschichten, sieht er in ihnen doch Eckpfeiler unserer Kultur und unserer Moralvorstellungen.<br />Gitte Spee wurde in Indonesien geboren und zog mit 11 Jahren mit ihrer Familie in die Niederlande. In Amsterdam studierte sie Illustration. Sie hat zahlreiche Bücher für internationale Verlage illustriert, in Deutschland ist sie besonders für die Bilder zu Dagmar Chidolues Millie-Büchern bekannt.