Ulf Nilsson, Kommissar Gordon - Der letzte Fall?

„Aber nicht alle hier im Wald sind froh“, sagte sie. „Irgendetwas stimmt nicht, die meisten sehen niedergeschlagen aus. Sie sind traurig.“ „Bist du sicher?“, fragte der Kommissar. Die Maus nickte. „Ist das ein Verbrechen?“, fragte sie. „Wenn alle traurig und ernst sind.“ (16)

Kommissar Gordon ist froh, dass er seit seinem letzten Fall in der jungen Maus Buffy eine so tüchtige Assistentin gefunden hat. Als er eines Tages aus einem Alptraum erwacht, in dem ihm seine geliebten Muffins gestohlen worden sind, kann ihn Buffy beruhigen. Aber nicht alle sind so froh wie Kommissar Gordon. Buffy hat bemerkt, dass die meisten Waldbewohner einen traurigen und niedergeschlagenen Eindruck machen. Kommissar Gordon und seine Assistentin Buffy beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Als sie durch den Wald gehen, um einige der Bewohner zu befragen, begegnen sie zunächst einem kleinen Kaninchen, das ängstlich und traurig aussah, obwohl es eine Karotte gefunden hatte. Ohne mit ihnen sprechen zu wollen, hoppelt es an ihnen vorbei. Während Gordon im See nach Tieren sucht, entdeckt Buffy in den Baumwipfeln eine Krähe, die plötzlich entsetzlich zu weinen beginnt. Irgendjemand scheint den Vogel ganz schrecklich geärgert und beleidigt zu haben.

Zurück im Büro versuchen die beiden Polizisten die Fakten zu sortieren und sich mit Hilfe des Gesetzbuches darüber im Klaren zu werden, was verboten ist und was nicht. Während Gordon sich an einen Fall mit dem Fuchs erinnert, setzt die Maus Buffy ihre Untersuchungen im Wald fort. Sie trifft auf zwei Wachteln, die zwar wirr vor sich hin reden, woraus sich aber dennoch erkennen lässt, dass die beiden furchtbar geärgert worden sind. Als Buffy in der Wieser das Kaninchen entdeckt, schleicht sie sich an. Mit Hilfe von Muffins gelingt es ihr, endlich etwas mehr zu erfahren.

„Weißt du, es macht keinen Spaß mehr, morgens aufzustehen. Wenn man weiß, dass man geärgert wird. Ich bin doch kein Feigling!“ (47)

Als Buffy eine wenig später ein kleines Mäuschen trifft, erfährt sie endlich, wer für die Beleidigung der Tiere im Wald verantwortlich ist. Rasch erzählt sie es Kommissar Gordon, der beschließt, sich das Gesetzbuch noch einmal ganz genau durchzulesen und verständlich zusammenzufassen. Anschließend machen sie der Kommissar und seine Assistentin auf den Weg, um das Ärgernis zu beenden.

Auch im zweiten und hoffentlich nicht letzten Fall des Kommissars Gordon zeigen der eigenwillige Detektiv und seine quirlige Assistentin Buffy ihr großes Einfühlungsvermögen bei kniffligen Fällen. Auch wenn kein wirkliches Verbrechen vorliegt, liegt die Zufriedenheit aller Waldbewohner den beiden doch am Herzen.

Ein überaus unterhaltsamer und empfehlenswerter Kinderkrimi mit tollen Charakteren, der durch seine klare und verständliche Sprache und die zahlreichen liebevoll gestalteten Illustrationen überzeugt. Die spannende Handlung vermag die jungen Leserinnen und Leser von der ersten Seite an zu fesseln aber auch zum Nachdenken über den richtigen Umgang mit anderen anzuregen.

Ulf Nilsson, Kommissar Gordon - Der letzte Fall? Ill. v. Gitte Spee, übers. v. Ole Könnecke, [Orig. Titel: Kommisarie Gordon – Det sista fallet?], ab 7 Jahren
Frankfurt a. Main: Moritz Verlag 2015, 128 Seiten, 12,30 €, ISBN 978-3-89565-308-7

 

Weiterführende Links:
Moritz Verlag: Ulf Nilsson, Kommissar Gordon - Der letzte Fall?
Wikipedia: Ulf Nilsson
Wikipedia: Gitte Spee (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 22-12-2015

Bibliographie

AutorIn

Ulf Nilsson

Buchtitel

Kommissar Gordon - Der letzte Fall?

Originaltitel

Kommisarie Gordon – Det sista fallet?

Erscheinungsort

Frankfurt a. Main

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Moritz Verlag

Reihe

Kommissar Gordon

Illustration

Gitte Spee

Übersetzung

Ole Könnecke

Seitenzahl

128

Preis in EUR

12,30

ISBN

978-3-89565-308-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Ulf Nilsson wurde in Helsingborg geboren und lebt als freier Autor in Stockholm. Er schreibt für Kinder wie für Erwachsene und ein wichtiges Thema ist für ihn der Sieg des Guten über das Böse. Er beschäftigt sich auch stark mit biblischen Geschichten, sieht er in ihnen doch Eckpfeiler unserer Kultur und unserer Moralvorstellungen.<br /> Gitte Spee wurde in Indonesien geboren und zog mit 11 Jahren mit ihrer Familie in die Niederlande. In Amsterdam studierte sie Illustration. Sie hat zahlreiche Bücher für internationale Verlage illustriert, in Deutschland ist sie besonders für die Bilder zu Dagmar Chidolues Millie-Büchern bekannt.