William Grill, Shackletons Reise

„Shackletons legendäre Reise sollte die letzte große Expedition des Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung sein (1888 – 1914). Shackletons Geschichte ist geprägt von unvorstellbaren Gefahren, Abenteuern und vor allem von Ausdauer.“ (8)

Vor 100 Jahren unternahmen englische Abenteurer, Forscher und Seeleute unter der Führung von Ernest Shackleton eine Antarktis-Expedition, mit dem Ziel einer Erstdurchquerung der Antarktis über den Südpol. Die Expeditionsteilnehmer die im Jahr 1914 ins große Abenteuer starteten ahnten nicht, dass sie 1917 nur mit Mühe vor dem Tod gerettet werden mussten.

Nach einer Vorstellung der einzelnen Protagonisten der Expedition von Ernest Shackleton bis zu den 69 Hunden, welche die Reise begleiten sollten, sowie des Schiffs „Endurance“ aber auch der Ausrüstung und des Proviants erleben die jungen Leserinnen und Leser die Abreise von Plymouth nach Buenos Aires, die ohne Zwischenfälle verläuft. Von Argentinien aus fährt die Mannschaft nach Grytviken weiter, der südlichsten Siedlung des British Empire weiter, um dort die letzten Vorbereitungen für die Durchquerung der Antarktis zu treffen.

Am 5. Dezember 1914 geht es von South Georgia über die Südlichen Sandwichinseln in Richtung Antarktis weiter. Die „Endurance“ fährt ins Weddelmeer, einem Nebenmeer am Rand der Antarktis, ein und kommt im Packeis nur sehr langsam weiter. Das Packeis wird im weiteren Verlauf immer dichter und dicker, bis das Schiff schließlich stecken bleibt. Trotz aller Versuche gelingt es nicht das Schiff zu befreien und ins nahe offene Wasser zu bringen.

Shackleton beschließt, die „Endurance“ zum Winterlager zu machen, um im Frühling, nach dem Aufbrechen des Eises, die Reise fortzusetzen. Von Februar bis Juli 1915 musste die Mannschaft warten, bis die Eisscholle zu brechen beginnt und das Schiff von allen Seiten unter Druck gerät und schließlich zerstört wird. Der folgende Marsch führte Shackleton und seiner Männer über das Eis der Antarktis, das jederzeit zu brechen drohte.

William Grill gelingt es eines der aufregendsten Abenteuer zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts spektakulär zum Leben zu erwecken. Dabei geht es nicht um eine Erstentdeckung oder einen Rekord, sondern um eine unglückliche Expedition, die nur knapp der Katastrophe entkommen war. Gleichzeitig setzt er damit dem englischen Helden Ernest Shackleton ein Denkmal, für den auf all seinen Expeditionen das Wohl seiner Mannschaft, trotz aller Abenteuerlust, immer am wichtigsten war.

Mit viel Freude am Detail und lebendigen Illustrationen erleben die jungen Leserinnen und Leser die Katastrophe im Packeis hautnah mit und werden Teil einer abenteuerlichen und gefährlichen Rettungsaktion. Ein überaus empfehlenswertes Kindersachbuch, in dem ein Stück Geschichte wieder lebendig wird.

William Grill, Shackletons Reise. Ill. v. William Grill, übers. v. Harald Stadler [Orig. Titel: Shackleton’s Journey], ab 7 Jahren
Zürich: NordSüd Verlag 2015, 80 Seiten, 20,60 €, ISBN 978-3-314-10311-7

 

Weiterführende Links:
NordSüd Verlag: William Grill, Shackletons Reise
Wikipedia: Ernest Shackleton
Wikipedia: William Grill

 

Andreas Markt-Huter, 03-08-2016

Bibliographie

AutorIn

William Grill

Buchtitel

Shackletons Reise

Originaltitel

Shackleton’s Journey

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Nord Süd Verlag

Illustration

William Grill

Übersetzung

Harald Stadler

Seitenzahl

80

Preis in EUR

20,60

ISBN

978-3-314-10311-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Sir Ernest Shackleton wurde 1874 in Kilkea in Irland geboren und war ein britischer Polarforscher. Er gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten des sogenannten „Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung“ und nahm selbst an vier Antarktisexpeditionen teil, von denen er bei dreien als Expeditionsleiter tätig war. Er starb 1922 in Grytviken in Südgeorgien.<br />William Grill hat Illustration an der Universität Falmouth studiert. Seine Illustrationen sind in verschiedenen Zeitungen und Magazinen erschienen, unter anderem in der »New York Times«. Er zeichnet am liebsten mit Farbstiften und findet Inspiration in der Natur.