Luca Bloom, Schlachtfeld

Buch-Cover

Am Titelbild einer schlecht gelöschten Tafel erkennt man auf den ersten Blick, dass sich das Schlachtfeld in der Schule abspielt.

Es geht um einen Machtkampf, um Kleinkrieg zwischen dem Lateinlehrer Herrn Zinn und dem Schüler David Mickler, der sich nichts gefallen lässt und den Ton in der Klasse angibt. Von der ersten Seite an ist man gefesselt von der Handlung und von der rasanten Sprache. Das Ende bleibt offen, doch bei einem Machtkampf kann es nur eines geben: zwei Verlierer.

Johannes ist ein stiller Schüler, den fast niemand beachtet - doch damit kommt er ganz gut durch die Schule, in der Mobbing und Gewalt unter Mitschülern an der Tagesordnung sind. Immer unsichtbar zu bleiben, das hat Johannes perfektioniert, und er ist deswegen von Schikanen durch seine Mitschüler meist verschont geblieben.

Am schlimmsten von allen ist Mick, der eigentlich David Mickler heißt. Er lässt keine Gelegenheit aus, jüngere und schwächere Schüler zu triezen und geht dabei nicht gerade zimperlich vor. Schläge und Raufereien sind keine Seltenheit.

Auch unter den Lehrern gibt es einige, die keine Chance verstreichen lassen, Schüler bloßzustellen und zu drangsalieren. Insbesondere der Latein- und Geschichte-Lehrer Zinn ist dafür bekannt. Auf Mick hat es Zinn schon länger ganz besonders abgesehen, und als Mick die Klasse wiederholt und Zinn auch im neuen Schuljahr in Geschichte hat, kommt es zum Kleinkrieg zwischen den beiden.

Mick ist nicht bereit, sich die abfälligen Bemerkungen Zinns gefallen zu lassen, und schlägt entsprechend zurück. Sind es anfangs nur Wortgefechte, die die beiden sich liefern, so gerät der Konflikt nach und nach außer Kontrolle. Als Mick dabei erwischt wird, wie er auf Zinns Haustür das Wort 'Kinderficker' sprayt, wird die Situation immer brenzliger für den Jungen. Doch Mick gibt nicht auf - auch wenn er den Schulausschluss provoziert ... Und Johannes wird indirekt auch noch in all das mit reingezogen.

Bewertung:

Die Idee für 'Schlachtfeld' ist Luca Bloom, wie er in einem kurzen Nachwort schreibt, nach dem Lesen eines Artikels mit der Überschrift 'Gymnasiast verprügelt seinen Lehrer' in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gekommen. Ziemlich schonungslos wird in dem Buch beschrieben, wie es an einem Gymnasium zugeht, in dem sich weder die Schüler untereinander noch die Lehrer den Schülern etwas schenken.

Man mag das kritisieren, weil die Gewalt an einer Schule alles in allem vielleicht doch übertrieben dargestellt wird - aber ein Buch darf Dinge ja auch auf die Spitze treiben, um etwas zu verdeutlichen. Und Mobbing zwischen Schülern, aber auch zwischen Schülern und Lehrern (und zwar gegenseitig) ist nun wirklich nicht nur ein Einzelfall. Luca Bloom schreibt die Geschichte aus der Sicht von Johannes nieder und verwendet dabei einen jugendlichen Ton.

Der Krieg zwischen Zinn und Mick schraubt sich beständig nach oben und wird gut in seinen Eskalationsstufen dargestellt. Das Ende bleibt offen.

Luca Bloom, Schlachtfeld. Ab 14 Jahren
Wien: Ueberreuter-Verlag 2010, 128 Seiten, 9,95 EUR, ISBN: 978-3-8000-5543-2

 

Weiterführende Links:
Ueberreuter-Verlag: Luca Bloom, Schlachtfeld

 

Christine Gruß-Brunner, 02-02-2010

Bibliographie

AutorIn

Luca Bloom

Buchtitel

Schlachtfeld

Erscheinungsort

Wien

Erscheinungsjahr

2010

Verlag

Ueberreuter-Verlag

Seitenzahl

128

Preis in EUR

9,95

ISBN

978-3-8000-5543-2

Kurzbiographie AutorIn

Luca Bloom ist ein junger deutscher Autor (Jahrgang 1975), der in der Nähe von Hannover lebt und Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert hat. Er unterrichtet in einem Gymnasium und arbeitet im theaterpädagogischen Bereich.