Michael Stuhr, Die Sklaveninsel

Ranji ist ein Privilegierter. Er gehört zu den zehn reichsten Familien einer indonesischen Insel und genießt den Wohlstand. Seine Mutter kandidiert als Premierministerin, sie möchte Missstände wie Korruption und Kinderarbeit bekämpfen.

Die Situation ändert sich blitzartig, als Ranji von einem falschen Sicherheitsmann entführt und in ein verdrecktes Zimmer gesperrt wird. Zuerst ist Ranji entsetzt: Solche Zustände hat er noch nie erlebt, er wusste gar nicht, dass es sie gibt. Bald setzen sich sein Überlebenswille und sein Kämpfergeist durch und er unternimmt einen Fluchtversuch.

Der erste scheitert, beim zweiten Mal vertraut er sich einem Mädchen an. Sie hilft ihm und die Flucht gelingt. Sie flüchtet mit ihm, wird aber von einer giftigen Schlange gebissen. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und überlebt.

Jedes zweite Kapitel handelt von einem Team bestehend aus zwei Männern und einer Frau, die auf Seite der Guten - in diesem Fall UNICEF - arbeiten. Auf der Insel markieren sie Fabriken, in denen Kinder unter schlechten Bedingungen arbeiten müssen.

Das Team befindet sich beinahe auf dem Heimflug, als sie von oppositionellen Polizeibeamten gebeten werden, den entführten Ranji zu finden. An seine Freilassung ist nämlich die Bedingung geknüpft, dass seine Mutter von der Kandidatur zurücktritt, der bisherige Premierminister an der Macht bleibt und somit Korruption und menschenunwürdige Bedingungen weiterhin herrschen.

Die Kapitel, die vom Jungen handeln, sind interessant zu lesen. Für mich störend wirkt jedes zweite Kapitel vom TEAM. Es kam mir wie eine modernisierte Form der "Knickerbocker-Bande" vor. Michael Stuhr verpackt Kritik in einem Abenteuerbuch.

Michael Stuhr, Die Sklaveninsel. Aus der Reihe: Das Team, ab 12 Jahren.
Stuttgart: Thienemann-Verlag 2010, 240 Seiten, 10,30 EUR, ISBN 978-3-522-20084-4
 

Weiterführende Links:
Thienemann-Verlag: Michael Stuhr, Die Sklaveninsel
Wikipedia: Michael Stuhr

Christine Gruß-Brunner, 15-03-2010