Die Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum - ein Volltreffer für landeskundlich Interessierte

Die Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum steht in der Tradition des gesamten Museums, die Landeskunde Tirols möglichst umfassend und genau zu dokumentieren.

Dies bedeutet seit dem Gründungsjahr 1823, dass Publikationen über Tirol und von TirolerInnen gesammelt und für den Besucher aufbereitet werden. Bis heute werden Südtirol und das Trentino mitbetreut, sind die historischen und kulturellen Verknüpfungen zwischen diesen Regionen doch so bedeutsam, dass viele wissenschaftliche Arbeiten nur lückenhaft gemacht werden könnten, wenn nicht die gesamte Literatur der heutigen Europaregion Tirol gesammelt würde.

Betritt der Besucher die Bibliothek steht er bereits in einem der beiden Zeitungsräume, die die Tages- und Wochenzeitungen Tirols von ca. 1800 bis heute beherbergen. Oft wird in diesen Bänden der eigene Geburtstag nachgeschlagen, historische Ereignisse werden erforscht oder es wird einfach nur geblättert ? finden wird jeder etwas Interessantes.


Die neu gestalteten Räumlichkeiten der Bibliothek im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum laden zum verweilen ein. Foto: Markt-Huter

 

Diese Besonderheit, dass BenutzerInnen direkt auf Zeitungen zugreifen können, hat mit der besonderen inhaltlichen Dokumentation der Bibliothek zu tun, denn bis heute werden Zeitungen, Zeitschriften und Bücher nach für Tirol relevanten Beiträgen durchkämmt und Verweise für die Benutzer geschrieben. So kann in der Ferdinandeumsbibliothek nach Personen (z. B. Tobias Moretti mit ca. 100 Verweisen auf seine Schauspielertätigkeit), nach Orten (jede Tiroler Ortschaft wird themenspezifisch aufbereitet, z. B. Inzing Kirchliches bietet Informationen zu kirchlichen Gebäuden bzw. Kirchengeschichte Inzings) und Sachgebieten gezielt gesucht werden.

Jährlich kommen ca. 30.000 bis 35.000 Hinweise hinzu, insgesamt kann der/die BesucherIn auf ca. 1,5 Millionen Verweise zurückgreifen. Diese im deutschsprachigen Raum einzigartige Art der Aufarbeitung macht die Europaregion Tirol zu der am besten dokumentierten Region Mitteleuropas.

Die Vielzahl an Hinweisen beziehen sich auf die acht täglich bearbeiteten Tagezeitungen (Tiroler Tageszeitung, Die Neue, Südtiroler Tageszeitung, Dolomiten, Tirol-Kurier, Die Presse, Der Standard, Salzburger Nachrichten), auf ca. 1500 laufende Zeitschriften, auf jährlich ca. 3500 Bücher und die vielen Sondersammlungen der Bibliothek, die beinahe alles, was aus Papier gemacht ist, beinhalten (z.B. Speisekarten, Prospekte, Postkarten, Graphik, Autographen, etc.).


Die als Studienbibliothek ausgelegte Bibliothek verfügt über moderne Arbeitsplätze, die alle mit Steckdose ausgestattet sind. Foto: Markt-Huter

 

Der Großteil der Publikationen hat direkten Bezug zu Tirol, allerdings werden auch die verschiedenen Sammlungen des Museums mit internationaler Literatur versorgt, wodurch eine schöne Sammlung an kunsthistorischer, kulturgeschichtlicher, archäologischer bzw. musikalischer Literatur entstanden ist. Der naturwissenschaftliche Teil der Bibliothek wurde großteils ausgegliedert und steht nun bei den Naturwissenschaftlichen Sammlungen in der Feldstraße den BenutzerInnen zur Verfügung.

Die Bibliothek ist als Studienbibliothek ausgelegt und verfügt über 24 Arbeitsplätze, die alle mit Steckdose ausgestattet sind. Der seit knapp drei Jahren von Papier auf EDV umgestellte Katalog ist zurzeit nur lokal in der Bibliothek abrufbar. Die BibliothekarInnen der Bibliothek stehen Ihnen für jedwede Auskunft allerdings gerne zur Verfügung.
Die Bibliothek des Ferdinandeums sieht ihre Arbeit als Dienstleistung für alle TirolerInnen, bei häufigerer Benutzung wird allerdings die Mitgliedschaft im Museumsverein erbeten.

Für Gruppen finden bei Voranmeldung Führungen auch zu speziellen Themen statt.

Voranmeldung unter: bibliothek@tiroler-landesmuseum.at
oder telefonisch: 0512/59489-166).

 

 

Weiterführende Links:

 

Roland Sila, 27-03-2006
bearbeitet: Andreas Markt-Huter, 27-03-2006

Roland Sila ist Mitarbeiter der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum

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