Schulen feiern Welttag des Buches

Der Welttag des Buches ist vorüber und hat für viele Leserinnen und Leser in Tirol schöne Erinnerungen hinterlassen.  Mit den Lesungen von 20 Autorinnen und Autoren auf der Tiroler Buchmeile konnte ein zahlreiches Publikum begeistert werden.

Aber auch im schulischen Bereich setzten Veranstaltungen rund um den Welttag des Buches? ein starkes Zeichen und stellten Bücher ? Lesen und Schreiben? in den Mittelpunkt des Geschehens. 

Über zwei großen Schulveranstaltungen zum Welttag des Buches, die unter der Leitung von Genoveva Kahr-Graf von der Beratungsstelle für Lesepädagogik in den vergangenen Tagen in Innsbruck stattgefunden haben, soll im Folgenden näher berichtet werden.

Sagenkreis im Innsbrucker Zeughaus

Acht Volksschulklassen trafen sich im Innsbrucker Zeughaus zu einem Sagenkreis mit sagenhafter Überraschung? mit der Tiroler Autorin Brigitte Weninger.
Die Vorarbeit für die Veranstaltung erfolgte bereits an den einzelnen Schulen, wo jede Klasse ihre Lieblingssage aus dem Buch Tiroler Sagen ? Neu erzählt? von Brigitte Weninger auszuwählen hatte. Die einzelnen Schülerinnen und Schüler wählten und merkten sich aus dieser Sage nun einen beliebigen Satz.


Bei wunderschönem Wetter versammelten sich mehr als 250 VolksschülerInnen und füllten den Innenhof des Innsbrucker Zeughauses mit ihrem Sagenkreis aus.
Foto: Markt-Huter

252 Schülerinnen und Schüler aus acht verschiedenen Volksschulen und alle mit einem Sagensatz? gerüstet, bildeten im Innsbrucker Zeughaus einen Sagenkreis?, um Bettina Weninger mit je drei Sätzen aus ihrem eigenen Sagenbuch zu konfrontieren. Die nicht ganz leichte Aufgabe der Autorin war es, die Lieblingssagen der Schulklassen zu erraten. Um es der Autorin so schwer wie möglich zu machen, wurden die schwierigsten Sätze an den Anfang gestellt, wie drei von den SchülerInnen ausgewählte Sätze aus der Sage Hexenritt der Bäckergesellen? zeigen.

  • Oben aus und nirgends an?
  • Du darfst am Abend nur bis acht aufbleiben.?
  • Diese Kunst will ich auch einmal versuchen. Wenig später schlichen die Bäcker in die Küche.?

 
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Tiroler Autorin Brigitte Weninger, die durch die zahlreichen Fragen zu ihrem Buch Tiroler Sagen ? Neu erzählt? ganz gehörig ins Schwitzen kam. Entspannender war die abschließende Lesung aus dem Sagenbuch.
Foto: Markt-Huter

Als Preis und Belohnung winkte den SchülerInnen ein Vormittag mit Workshops oder Vorlesestunden mit Brigitte Weninger. Zum Abschluss der Veranstaltung begeisterte die Autorin die Kinder noch mit einer Lesung aus ihrem Sagenbuch.


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Adolf Pichler ? literarisch verpackt

Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Innsbruck und der Servicestelle für Lesepädagogik zum Welttag des Buches fand am Montagvormittag unter dem Motto Schief gewickelt - gut verpackt? am Adolf-Pichler-Platz statt.


Die 150 selbstverfassten Gedichte der Schülerinnen und Schüler aus sechs Hauptschulen und Gymnasien bildeten eine literarische Schlange von mehr als 50 Meter Länge.
Foto: Markt-Huter

Die Auswahl des Ortes war nicht zufällig erfolgt. Sechs Schulklassen aus Innsbruck, Zirl, Kematen und Wörgl hatten sich zum Ziel gesetzt, das altehrwürdige Denkmal von Adolf Pichler mit ca. 150 selbstverfassten Gedichten einzuwickeln, die sie auf Stofffahnen geschrieben und auf ein farbiges Band aufgefädelt hatten.

Die Begrüßung durch Kulturstadträtin Christine Oppitz-Plörer, die musikalische Begleitung durch die Musikschule der Stadt Innsbruck mit Blues und Jazz und die Moderation durch den Tiroler Autor Markus Köhle ließen rasch eine kleine Feststimung aufkommen.


Mit Hilfe der Feuerwehr standen die Schülerinnen und Schüler Auge in Auge dem Denkmal Adolf Pichlers gegenüber und umwickelten es mit selbstverfassten Gedichten. Der große Tiroler Dichter, der selbst zahlreiche Gedichte verfasst hatte, nahm die Ehrung mit Ruhe und Würde entgegen. Foto: Markt-Huter

Höhepunkte des Vormittags bildeten die Lesung ausgewählter Gedichte, die Verknüpfung der Gedichtbänder der einzelnen Schulen und schließlich die Einwicklung der Adolf-Pichler-Statue mit dem mehr als 50 Meter langen Gedichtband? mit Hilfe der Feuerwehr. Zum Abschluss der Veranstaltung lud die Stadtbücherei die Schülerinnen und Schüler zu einer kleinen Jause.


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Andreas Markt-Huter, 26-4-2006

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