Flüchtlinge in Tibet in der Bibliothek Kirchdorf

Die Bedeutung Öffentlicher Büchereien kann weit über die Versorgung der Bevölkerung mit Literatur, Sachbüchern, Kinderbüchern und anderen Medien hinausgehen. Dass eine Öffentliche Bibliothek auch ein kultureller und sozialer Mittelpunkt einer Gemeinde sein kann, zeigt die Öffentliche Bibliothek Kirchdorf.Hier stand Ende März tagelang das Schicksal von Flüchtlingen in Tibet? im Mittelpunkt  zahlreicher Veranstaltungen.

Neben Veranstaltungen in denen mit Hilfe von Filmen, eine Multimedia-Show, Diskussionen und Vorträgen wurden alle drei Volksschulen der Gemeinde Kirchberg mit dem Thema Flüchtlinge in Tibet? vertraut gemacht, um sie auf die verschiedenen Veranstaltungen vorzubereiten. Ein Bericht der Öffentlichen Bücherei Kirchdorf:

Benefizveranstaltung der Bibliothek Kirchdorf in Tirol

Vom Dienstag, 21. bis Samstag, 25. März 2006 organisierte das Team der Bibliothek Kirchdorf eine Tibetwoche für Kinder sowie auch für Erwachsene. Die Leiterin Julie Jannach besuchte dazu im Vorfeld alle drei Volksschulen der Gemeinde und bereitete die Kinder schon mal auf das Programm vor, indem sie ihnen über Tibet und die ganze Flüchtlingsproblematik erzählte, praktisch als Vorprogramm zum Film von Maria Blumencron.

Am Donnerstag startete dann die offizielle Veranstaltung mit einer Multivisions-Vorführung des Tibetkenners Bruno Baumann, Pilgerwege zum Kailash?. Die perfekte Diashow und Baumanns begleitende Insiderinformationen riefen beim Publikum große Begeisterung hervor. Am Freitag Vormittag bekamen an die 150 Volksschulkinder den mit Spannung erwarteten Film von Maria Blumencron Flucht über den Himalaya? zu sehen.

 
Der Film Flucht über den Himalaya von Maria Blumenkron hinterließ bei Kindern und Eltern einen tiefen Eindruck.

 

Die Filmautorin hatte wie sie selbst sagte noch nie ein solch junges Publikum gehabt. Groß war die Aufmerksamkeit der Kinder und zu Hause wussten sie so manches noch zu erzählen. Am selben Abend kam Maria Blumenkron wieder, diesmal aber vor erwachsenem Publikum. Man erlebte sie einerseits berührend, andererseits emotional. Kein Auge blieb trocken, als sie auch noch ihren zweiten Film Jenseits des Himalaya? zeigte.

Absoluter Höhepunkt für Eltern/Kindern war nun aber der Samstagnachmittag. Es wurde einiges geboten: Ein kurzer Vortrag von Linda Jannach mit Fotobegleitung über die Montessoripädagogik und über die Verhältnisse in den TCV Kindergärten und Kinderdörfern von Ladakh, praktisches Mani?Steine bemalen, Drucken von Gebetsfahnen, tibetischer Markt, Bücherinfostand usw. usw.

Tsewang Gyaltso, gebürtiger Tibeter und derzeit Student in Wien, erzählte tibetische Geschichten und sang dazu tibetische Lieder. In traditioneller Tracht schaffte er auf der Bühne hinter verschlossenem Vorhang mittels Räucherstäbchen und einem Altar mit Kerzen die dazu passende geheimnisvoll/exotische Atmosphäre. Alle wurden davon in den Bann gezogen, nicht nur die Kinder.


Der gebürtige Tibeter Tsewang Gyaltso schaffte eine geheimnisvolle Atmosphäre und zog die Besucherinnen und Besucher mit Geschichten und Lieder aus seiner Heimat  in seinen Bann.  Foto: Julie Jannach

 

Das Resümee ist mehr als zufriedenstellend. Aus dem Gesamterlös, an Verkauf von Eintrittskarten, Spenden und Verkaufsstand von Save Tibet?, konnte ein Gewinn? von insgesamt ? 3.411,91 erzielt werden, welcher für das Projekt zum Bau eines neuen Jugendheims in TCV Choglamsar/Leh, Ladakh, verwendet bzw. dorthin überwiesen wird. Wir bedanken uns bei allen Gönnern, Sponsoren und Helfern recht herzlich!.

 

Weiterführende Links:

 

Julie Jannach, 05-05-2006
bearbeitet: Andreas Markt-Huter, 05-05-2006

Redaktionsbereiche

Lesen