Das Kindlwiegen war ein alter Tiroler Brauch, der sich erstmals 1511 im Sterzinger Weihnachtsspiel nachweisen lässt. Zum Wiegen einer Christkindfigur wurden Wiegenlieder gesungen. Das erfolgte zunächst in der Kirche, später besuchten Mädchen in weißen Kleidern, ähnlich den Sternsingern heute, die einzelnen Familien zu Hause, wo sie, eine Christkindfigur wiegend, ihre Liede sangen. Anschließend überreichte ihnen die Hausmutter allerhand gute Dinge.

Viele Bräuche bleiben oft nur mehr aus Erzählungen oder durch Bücher in Erinnerung. So auch der Tiroler Weihnachtsbrauch des Kindlwiegens. Aber genauso wie Brauchtum verloren geht, verändern sich auch Denkweisen, Ausdrucksweisen und Wertvorstellungen.

paketauspacken im kindergarten rietzLeseförderung kann gar nicht früh genug beginnen! Vielfältige Begegnungen mit Büchern und regelmäßiges Vorlesen wirkt sich nachweislich positiv auf die Lese (-lern) Bereitschaft. Somit ist die Leseförderung im Kindergarten ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Bildung. Sie legt den Grundstein für das spätere Leseverständnis und die Sprachentwicklung der Kinder.

Im elementarpädagogischen Bereich ist sowohl die Sprachkompetenz bezüglich Literacy, phonologisches Bewusstsein, Wortschatzerweiterung und vielem mehr ebenso essentiell wie die transparente Elternarbeit. Aus diesem Grund wäre unsere Idee zur Leseförderung, die Erziehungsberechtigten in diese wichtige Arbeit mit einzubeziehen.

kind beim buch lesenLese- und Sprachförderung hat in unserem Kindergarten einen großen Stellenwert. Neben der stetigen Vergrößerung unserer Bücherei haben wir im Laufe der Jahre unterschiedliche Zugänge und Angebote zum Thema Bücher für Kinder und deren Eltern geschaffen.

Einerseits fällt uns auf, dass es für uns PädagogInnen aber auch für Eltern nicht immer ganz einfach ist ein gutes Buch für Kindergartenkinder auszuwählen. Um hier eine Hilfestellung geben zu können, haben wir zuerst im Team für uns wichtige Kriterien aufgestellt und anschließend eine Buchvorstellung im Kindergarten zusammen mit den Elternteilen veranstaltet.

gemeinsamens lesen mit kindernIn der Kinderkrippenpraxis wird eine alltagsintegrierte Leseförderung die zugleich auch Sprachförderung ist angewandt. Dazu gibt es einige Strategien bzw. Erfahrungen.

Beispielsweise das Modellieren, das korrekte Feedback, das Spiegeln – das Kind wird nicht auf den Fehler hingewiesen bzw. ausgebessert, es ist ein wertschätzender Dialog und eine positive Verstärkung. Das heißt z.B. konkret: das Kind zeigt im Bilderbuch auf ein Haus und aus dem Kamin kommt Rauch. Das Kind sagt „Rauch“ und die Pädagogin antwortet: „Ja der Rauch kommt aus dem Kamin“.

lesen deine superkraftUm den Stellenwert der Lesekompetenz für den Bildungsbereich zu betonen, soll die Lesevermittlung weiter forciert werden. Dabei sollen die Volksschulen als zentrale Orte der Leseförderung durch ein Lesegütesiegel besonders motiviert werden, dem Lesen eine zusätzliche Aufmerksamkeit zu widmen.

Besonders engagierte Förderungen und Umsetzungen von Ideen zur Förderung der Lesekompetenz sollen künftig bundesweit durch ein Lesegütesiegel ausgezeichnet werden. Für die kommenden Jahre ist geplant, das Gütesiegel auch auf andere Schultypen zu erweitern.

kind beim bilderbuchlesenVorleseprojekt mit der Volksschule Westendorf

In diesem Kindergartenjahr waren wir sehr bemüht darum, dass wir eng mit der Volksschule zusammenarbeiten, um unseren Schlaubis (Schulanfängern) einen sanften und angenehmen Übergang in die Schule zu ermöglichen. Aus diesem Grund starteten wir zusammen mit den 2. und 3. Klassen der Volksschule ein Vorleseprojekt.

kindergarten inzing: die inzinger wanderbücherEs war einmal ein kleines Buch, das hatte eine geheimnisvolle Bestimmung. Denn nachdem es scheinbar uninteressant geworden und beinahe von der Bildfläche verschwunden war, bekam es ein verheißungsvolles zweites Leben… es wurde zum Inzinger Wanderbuch!

Der frühe Zugang zu vielfältigen und abwechslungsreichen Büchern birgt für die sprachliche Entwicklung des Kindes enormes Potenzial. Daher ist es dem Team unseres Kindergartens ein Anliegen, neben der Auseinandersetzung mit Literatur im Kindergartenalltag auch Eltern für die Wichtigkeit des Vorlesens zu sensibilisieren. Aus der Überlegung, wie ein niederschwelliges Leseangebot „zum Mitnehmen“ zur Verfügung gestellt werden kann, ist die Idee unserer Wanderbücher entstanden.

bücherbühne mit henne und nestLeopold und Leopoldina – die zwei Büchereischlangen – besuchen regelmäßig die Kinderkrippe mit einem Bilderbuch, welches mit passendem  (gut ausgewähltem) Anschauungmaterial erzählt wird.

Nach der Begrüßungsrunde, bei der jedes Kind und jeder Erwachsene einzeln von den Büchereischlangen begrüßt wird, startet die Geschichte. Dabei werden die Kinder durch Fragen beim Aufbau und im Verlauf der Geschichte selbst dazu motiviert, mitzumachen.(Bewegungen, Mitzählen, Raten, Benennungen…)

kindergarten matrei: zeichnung mit kindern, die auf buchstabenseifenblasen sitzenKinder sind neugierige und forschende Persönlichkeiten. Indem sich die Kinder mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, sie mit allen Sinnen erkunden, erforschen und auf verschiedene Weise erproben, entwickeln sie vielfältige Kompetenzen sowie ihre Persönlichkeit.

Aus diesem Grund gehört die MINT-Bildung im Kindergarten zu einem besonders aktuellen pädagogischen Themenbereich. Dieses wichtige und allgegenwärtige Thema haben wir im Zentralkindergarten Matrei mit einem ebenso bedeutsamen und präsenten Thema, der Leseförderung in Zusammenhang gebracht.

vater mit kind beim lesenLangsame Medien wie Bilderbücher sind in unserer ansonsten so schnellen Bilderwelt von heute für Kinder äußerst wichtig.

Wie betrachtet man Bilderbücher mit Kindern nun richtig? Reich bebilderte Bücher eignen sich für Zwei-Dreijährige besser als Bücher mit viel Text und komplexen Inhalten. Man soll Kleinkinder nicht mit einem „Wortschwall“ überfluten, sondern ihnen genügend Zeit zur Betrachtung der Bilder und zu möglichen Äußerungen geben.

Es gibt auch noch eine weitere Variante. Das Erschließen des Handlungsablaufs anhand der Bilder selbst.  Dies bevorzugen erfahrungsgemäß ältere Kinder (ab ca. 3 Jahren). Sie können ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Jeder erdachte Handlungsverlauf ist richtig.